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Die Welsh Marches sind eine nicht ganz genau definiertes Gebiet entlang der englischen Grenze zu Wales im Vereinigten Königreich. Die genaue Bedeutung des Begriffs unterschied sich in den verschiedenen Perioden.

Bedeutung[]

Der englische Begriff Welsh March (in mittelalterlichem Latein marchia walliae) wurde ursprünglich im Mittelalter benutzt, um die Grenzmarken zwischen England und dem Fürstentum Wales zu bezeichnen, in denen die Marcher Lords besondere Rechte besaßen und in einigem Ausmaß unabhängig vom König von England ausübten. In der heutigen Bedeutung wird "the Marches" oftmals benutzt, um jene englischen Countys zu beschreiben, die sich entlang der grenze zu Wales befinden, besonders Shropshire und Herefordshire, und manchmal angrenzende Gebiete von Wales. Es gab jedoch einen Zeitpunkt, zu dem die historischen Countys Cheshire, Shropshire, Herefordshire, Worcestershire und Gloucestershire zu den Marches gehörten.

In diesem Kontext bezeichnet das Wort march eine Grenzregion oder Grenze und ist verwandt mit dem Verb "to march" (marschieren), wobei beide vom prodo-indo-europäischen *mereg-, "Kante" oder "Grenze" stammen.

Geschichte[]

Ursprünge: Mercia und die Waliser[]

Nach dem Niedergang des römischen Imperiums, das das südliche Britannien bis etwa 410 nach Christi besetzt hatte, bestand das heutige Wales aus einer Reihe von einzelnen römisch-britonischen Königreichen. In den nächsten wenigen Jahrhunderten eroberten die Angeln, Sachsen und andere nach und nach das östliche und südliche Britannien und siedelten sich dort an. Das Königreich Mercia unter Penda wurde um Lichfield herum gegründet und schloss anfänglich starke Bündnisse mit den walisischen Königen. Doch Pendas Nachfolger wollten Mercia weiter nach Westen erweitern in das heutige Cheshire, Shropshire und Herefordshire. Feldzüge und Überfälle aus Powys führten - vermutlich gegen 820 - zum Bau von Wat's Dyke, einem Grenzwall, der sich vom Severn-Tal nahe Oswestry bis zur Mündung des Flusses Dee erstreckt. [1] [2] Als die Macht von Mercia wuchs, definierte eine Reihe von bewachten Markt-Städten wie Shrewsbury und Hereford die Grenzlande ebenso sehr wie Offa's Dyke, ein stärkerer und längerer Grenzwall, der auf Befehl von Offa von Mercia zwischen 757 und 796 errichtet worden war. Der Wall existiert noch immer und kann bei Knighton gesehen werden, nahe der heutigen Grenze zwischen England und Wales. [3]

In den folgenden Jahrhunderten blieb Offa's Dyke größtenteils die Grenze zwischen den Walisern und Engländern. Aethelstan, der oftmals als der erste König eines vereinigten England angesehen wird, rief die britonischen Könige zu einem Treffen in Hereford im Jahr 926 und legte laut William of Malmesbury die Grenze zwischen Wales und England fest, besonders den umstrittenen südlichen Streifen, wo er festlegte, dass der Fluss Wye die Grenze bilden sollte. [4] Mitte des 11. Jahrhunderts wurde Wales unter Gruffydd ap Llywelyn von Gwynedd vereinigt, bis zu seinem Tod 1063.

Die Marches im Mittelalter[]

Direkt nach der Normannischen Eroberung setzte König Wilhelm I der Eroberer drei seiner vertrauenswürdigsten Männer in Positionen ein und gab ihnen die Verantwortung, die Waliser zu unterwerfen und in Schach zu halten: Hugh d'Avranches als Earl of Chester, Roger de Montgomerie als Earl of Shrewsbury und William fitzOsbern als Earl of Hereford. Der Prozess benötigte ein Jahrhundert und war niemals langanhaltend effektiv. [5] Der Begriff "March of Wales" (Grenzmark von Wales) wurde zum ersten mal im Domesday Book von 1086 benutzt. In den nächsten vierhundert Jahren schufen normannische Lords größtenteils kleine Marcher Grafschaften zwischen dem Dee und dem Severn, und weiter im Westen. Militärische Abenteuer kamen aus der Normandie und anderswo nach Wales und überfielen ein Gebiet von Wales, um es dann zu befestigen und einigen ihrer Anhänger Ländereien zu verpachten. [6] Ein Beispiel ist Bernard de Neufmarché, der verantwortlich dafür war, das walisische Königreich Brycheiniog zu erobern und zu befrieden. Die genauen Daten und Gründungsumstände der Grafschaften variieren genauso wie ihre Größe.

Die Marschen waren mehr oder weniger unabhängig sowohl von der englischen Monarchie als auch vom Fürstentum Wales, das weiterhin Gwynedd war im Nordwesten des Landes. Gegen 1100 bedeckten die Marches die Gebiete, aus denen später Monmouthshire und der größte Teil von Flintshire, Montgomeryshire, Radnorshire, Brecknockshire, Glamorgan, Carmarthenshire und Pembrokeshire werden würden. Schlussendlich belief es sich auf über zwei Drittel von Wales. [1] [7] [8] während dieser Zeit waren die Marches eine Grenzgesellschaft in jedem Sinne, und ein Stempel wurde der Region aufgedrückt, den sie noch bis in die Zeit der Industriellen Revolution hinein behielt. Hunderte kleiner Burgen wurden im 12. und 13. Jahrhundert im Grenzgebiet erbaut, hauptsächlich von normannischen Lords als Ausdruck ihrer Macht sowie als Verteidigung gegen walisische Angreifer und Rebellen. Das Gebiet enthält immer noch Britanniens engste Konzentration von Turmhügelburgen. Die Marchers Lords ermutigten Immigranten aus dem ganzen normannisch-angevinischen Reich und förderten Handel von "sicheren Häfen" wie Cardiff aus. Bauern zogen in großer Anzahl nach Wales: Heinrich I ermutigte Bretonen, Flamen, Normannen und Engländer, sich im Süden von Wales anzusiedeln. Viele neue Städte wurden gegründet, Chepstow, Monmouth, Ludlow und Newtown wurden erfolgreiche Handelszentren und diese tendierten auch dazu, ein Fokus für englische Siedler zu sein. Gleichzeitig griffen die Waliser weiterhin englischen Boden an und unterstützten Rebellionen gegen die Normannen. [1]

Die Normannischen Lords hatten jeder ähnliche Rechte wie die walisischen Prinzen. Jeder schuldete als Untertan dem englischen König Gefolgschaft, sie waren verpflichtet, ihn in Kriegszeiten zu unterstützen, doch ihre Ländereien waren von der Steuer befreit und sie besaßen Rechte, die anderswo der Krone vorbehalten waren, so wie das Recht, Wälder, Märkte und Städte zu schaffen. [8] Die Grafschaften waren geographisch kompakt und juristisch von einander getrennt, und ihre Privilegien unterschieden sie von englischen Grafschaften. Marcher Lords regierten ihre Ländereien nach ihren eigenen Gesetzen - sicut regale ("wie ein König"), wie Gilbert de Clare, 7. Earl of Gloucester bestätigte [9] - während die englischen Lehnsherren dem König direkten Gehorsam schuldeten. Die Macht der Krone in den Marches war normalerweise auf jene Zeiträume beschränkt, wenn der König eine Grafschaft direkt besaß, also wenn sie beispielsweise wegen Verrats verwirkt war oder der Besitzer ohne einen legitimen Erben starb, wodurch der Titel an die Krone zurückfiel. An der Spitze einer kulturell verschiedenen, intensiv feudalisierten und örtlichen Gesellschaft verbanden die Marcher Barone die Autorität eines Feudalherrn und Vasallen des Königs unter ihren Normannen, und verdrängten die traditionellen tywysog (walisische "Prinzen") unter den von ihnen eroberten Walisern. Dennoch wurde das walisische Recht manchmal in den Marches dem englischen vorgezogen, und es gab zum Teil Streitigkeiten, welcher Gesetzestext genutzt werden solle, um einen bestimmten Fall zu behandeln. Daraus entwickelte sich das einzigartige March Law. [1] [2] [9]

Das Statut von Rhuddlan folgte im Jahr 1284, nach der Eroberung von Wales durch Edward I. Es behandelte die Ländereien, die vom Prinzen von Gwynedd unter dem Titel "Prince of Wales" regiert wurden, als legalen Teil der Ländereien der Krone und gründete Shire-Countys nach dem englischen Modell in diesen Gebieten. Die Marcher Lords wurden zunehmend durch Landschenkungen und Grafschaften in England an die englischen Könige gebunden, wo die Kontrolle strenger war, und wo viele Marcher Lords einen Großteil ihrer Zeit verbrachten, und durch die dynastischen Allianzen der englischen Könige mit den großen Magnaten. Das Konzil von Wales und den Marches, verwaltet von Ludlow Castle aus, wurde 1472 von Edward IV von England geschaffen, um die Ländereien des Fürstentums Wales zu regieren, die nach der Eroberung im 13. Jahrhundert direkt von der englischen Krone verwaltet wurden. [10]

Das Ende der Marcher Macht[]

Im 16. Jahrhundert waren viele Marcher Grafschaften an die Krone gefallen, als Resultat der Thronbesteigung von Heinrich IV, der zuvor Herzog von Lancaster gewesen war, und Edward IV, dem Erben des Earl of March, durch die Entziehung der Rechte anderer Lords während der Rosenkriege, und durch andere Ereignisse. Die Krone war auch direkt verantwortlich für die Verwaltung des Fürstentums Wales, das seine eigenen Institutionen hatte und wie England in Countys unterteilt war. Die Rechtsprechung der verbliebenen Marcher Lords wurde daher als Anomalie angesehen und ihre Unabhängigkeit von der Krone ermöglichte es Kriminellen aus England, der Verurteilung zu entkommen, indem sie in diese Gebiete zogen und "marcher Freiheiten" für sich beanspruchten.

Durch die Laws in Wales Acts 1535 und 1542, eingeführt von Heinrich VIII, wurde die Gerichtsbarkeit der Marcher Lords 1536 abgeschafft. Die Acts hatten den Effekt, Wales an England anzuschließen und einen einzigen Staat und eine einzige Rechtsprechung zu schaffen, allgemein als England und Wales bezeichnet. Die Macht der Marcher Grafschaften wurde abgeschafft und ihre Gebiete wurden in die neuen walisischen Countys Denbighshire, Montgomeryshire, Radnorshire, Brecknockshire, Monmouthshire und Carmarthenshire umorganisiert. Die Counties Pembrokeshire und Glamorgan wurden geschaffen, indem man andere Distrikte an existierende Grafschaften anfügte. Anstelle der Schwurgerichte von England gab es Große Zivilgerichtshöre. Diese benutzten englisches Recht, im Kontrast zu den Marcher Grafschaften, die für ihre walisischen Untertanen walisisches Recht angewandt hatten. Einige Grafschaften wurden angrenzenden englischen Countys hinzugefügt: Ludlow, Clun, Caus und Teile von Montgomery wurden in Shropshire eingefügt; Wigmore, Huntington, Clifford und der größte Teil von Ewyas wurden Herefordshire hinzugefügt; und der Teil von Cepstow östlich des Flusses Wye wurde in Gloucestershire eingefügt. [1]

Das Konzil von Wales, mit Hauptsitz in Ludlow Castle, wurde als das Konzil von Wales und den Marschen neu gegründet, mit gesetzlicher Verantwortung für ganz Wales zusammen mit, anfänglich, Cheshire, Shropshire, Hereforshire, Worcestershire und Gloucestershire. Die Stadt Bristol wurde 1562 davon ausgenommen und Cheshire 1569. [11] [12] Das Konzil wurde schließlich 1689 abgeschafft, nach der "Glorreichen Revolution", die James II und VII stürzte und Wilhelm III zum König machte.

Anmerkungen[]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Davies, John (1993) A History of Wales
  2. 2,0 2,1 Rowley, Trevor (1986) The Welsh Border – archaeology, history and landscape
  3. Hill, David; Worthington, Margaret (2003) Offa's Dyke – history and guide
  4. Roderick, A. J. (1952). "The feudal relation between the English crown and the Welsh princes". The Journal of the Historical Association
  5. "Norman Castles". www.castlewales.com
  6. Lieberman, Max (2008) The March of Wales, 1067–1300: a borderland of medieval Britain
  7. Davies, R. R. (1987) The Age of Conquest: Wales 1063–1415
  8. 8,0 8,1 Courtney, Paul (2008) The Marcher Lordships: Origins, Descent and Organization, in The Gwent County History Vol.2
  9. 9,0 9,1 Nelson, Lynn H., 1966. The Normans in South Wales Archived 10 April 2005 at the Wayback Machine, 1070–1171
  10. William Searle Holdsworth (1912) "A History of English Law"
  11. "Welsh Joint Education Committee: The Council of Wales and the Marches"
  12. Marriott, Sir John Arthur Ransome (1938). This Realm of England; Monarchy, Aristocracy, Democracy