Geschichte der Britischen Monarchie Wiki
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Für das County im nördlichen England siehe Cumbria.

Wales - auch lat. Cambria oder walisisch Cymru - ist ein Teil des Vereinigten Königreiches Großbritannien und liegt westlich von England.

Geographie[]

Wales ist der kleinste Landesteil von Großbritannien und liegt westlich von England. Im Norden grenzt es an die Irische See, im westen an den St.-Georgs-Kanal und im Süden an den Bristolkanal. Die Küste wird durch Steilküsten und weit auslaufende Strände geprägt und ist über 1200 km lang. Im Landesinneren zieht sich das Kambrische Gebirge beinahe durch ganz Wales.

Geschichte[]

Eisenzeit und Römische Herrschaft[]

Zu Beginn der Eisenzeit beherrschten die Kelten das Gebiet. Münzfunde belegen mehrere Kleinkönigreiche, die damals das Gebiet beherrschten. Im Nordosten waren es die Deceangli, die Ordovicer im Nordwesten, die Demetae im Südwesten und die Silurer im Südosten, im Grenzgebiet zu England siedelten die Cornovii.

Die ersten römischen Angriffe sind für das Jahr 48 n.Chr. belegt. Der Legat Publius Ostorius Scapula unterwarf zunächst die Deceangli, die nur geringen Widerstand leisteten, doch der Kampf gegen die Silurer und Ordovicer dauerte mehrere Jahre. Zunächst führte Caratacus sie an, der ursprünglich aus südost-Britannien stammte. Nach einer Niederlage der Siluren wechselte er zu den Ordovicer, konnte jedoch 51 n.Chr. gestellt und geschlagen werden. Er floh zu den Briganten im Norden, die ihn jedoch an die Römer auslieferten. Seine würdevolle Haltung sorgte dafür, dass man ihn am Leben ließ.

Die Siluren kämpften weiterhin gegen die Römer und Scapula starb, bevor er sie unterwerfen konnten. Sein Nachfolger Caius Suetonius Paulinus marschierte sofort nach Norden und besetzte Anglesey, wo er ein großes Druidenheiligtum zerstörte. Er musste seinen Feldzug jedoch abbrechen, als die südöstlichen Stämme unter Boudicca sich erhoben. Die Siluren wurden erst 78 n.Chr. besiegt und Gnaeus Iulius Agricola unterwarf schließlich 79 n.Chr. die Ordovicer und besetzte erneut Anglesey.

Im walisischen Epos Mabinogion tritt Maximus als Macsen Wledig auf, verheiratet mit Elen Luyddawg, der Tochter eines Clanführers aus der Region um Segontium. Diese Geschichte ist wahrscheinlich nur eine Legende, dennoch gibt es einige Anhaltspunkte dafür, dass sie auf einem historischen Kern beruht.

Wales wurde nun Teil der Provinz Britannia Superior, die den ganzen Westen Britanniens einschloss. Aus dieser Stadt stammen die Städte Carmarthen und Caerwent, die zunächst römische Siedlungen oder Truppenlager waren.

Um 390 herum scheint Magnus Maximus den Großteil der römischen Truppen aus Wales abgezogen zu haben, bevor die Römer 410 endgültig Britannien verließen. Die Überfälle irischer Seeräuber nahmen zu und die Kastelle mussten aufgegeben werden, da sie nicht mehr zu verteidigen waren.

Völkerwanderung und frühes Mittelalter[]

Wales im Frühmittelalter

Wales im Frühmittelalter.

Der Beginn der Völkerwanderung erschwerte es den Römern, die von ihnen eroberten Gebiete zu beherrschen, was 410 schließlich dazu führte, dass Britannien aufgegeben wurde. Auch die Ankunft der Angeln und Sachsen in Britannien muss dazu beigetragen haben, wobei einige Historiker vermuten, erst der Abzug der Römer hätte es den Angeln, Sachsen und Jüten ermöglicht, in Britannien einzuwandern. Der Großteil vermutet, sie wären erst um 440 in Britannien gelandet.

Wales blieb größtenteils sich selbst überlassen, als römisch beeinflusste Kleinkönigreiche mit den Einwanderern um die Vormacht kämpften. Wales war von seinen keltischen Nachbarn abgeschnitten; noch im 6. Jh. entstandene lateinische Inschriften belegen, dass der römische Einfluss noch lange vorhielt. Weiterhin scheint es auch noch lange Seehandel mit dem Mittelmeerraum gegeben zu haben.

Über die Dark Ages (die Dunklen Jahrhunderte) gibt es nur wenige Überlieferungen. Anscheinend wurde Wales in viele irische Kleinkönigreiche aufgeteilt. Erst im 9. Jahrhundert gab es mit Rhodri der Große wieder einen Herrscher, der das ganze Land geeint hatte. Sein Enkel Hywel Dda ap Cadell ließt zum ersten mal das walisische Recht aufschreiben. Weitere instabile Jahrzehnte folgten, bis Gruffydd ap Llywelyn ap Seisyll erneut Wales einte, doch er starb im Kampf gegen Harald II Godwinson von Wessex.

Ein damals großes Problem war das Erbrecht, das allen (!) Söhnen einen gleich großen Teil an den Besitzungen ihres Vaters zusprach. Dies führte immer wieder zu Aufteilungen des Landes und oftmals auch zu Kämpfen um Ländereien.

Englische Eroberung[]

Wales 1234

Wales um 1234

Nach der normannischen Eroberung Englands wandte sich Wilhelm I der Eroberer auch Wales zu. Er beauftragte mehrere seiner Verwandten mit der Grenzverteidigung. Bis Ende des 11. Jh. gelang es ihnen, Wales zu erobern, da das Land nach dem Tod von Gruffydd ap Llywelyn ap Seisyll wieder in mehrere Fürstentümer zerfallen war. Anfang des 12. Jh. entsandte Heinrich I auch englische Siedler nach Wales, doch nach seinem Tod gelang es den Walisern, erneut große Gebiete zurückzuerobern. Die Anarchie in England begünstigte außerdem die Fürsten von Gwynedd, Powys und Deheubarth.

Heinrich II versuchte nach seiner Thronbesteigung, die englische Oberherrschaft von Wales wieder herzustellen, musste jedoch 1171 mit Rhys Lord Rhys ap Gruffydd von Deheubarth einen Vertrag schließen, der besagte, dass Wales in zwei Gebiete geteilt wurde: die englisch und die walisisch beherrschten.

Vertrag von Aberconwy 1277

Wales nach dem Vertrag von Aberconwy 1277.

Bis 1170 waren Powys und Gwynedd erneut in Teilfürstentümer zerfallen und 1197 folgten nach dem Tod von Rhys Lord Rhys ap Gruffydd auch Erbfolgekriege. Johann, König von England gelang es, bis 1211 Llywelyn der Große von Gwynedd zu unterwerfen, doch Wales zerfiel erneut, als er in Konflikt mit seinen Adligen geriet. Llywelyn gelang es, einen Großteil von Wales von Gwynedd abhängig zu machen. Nach seinem Tod eroberte Heinrich III erneut große Teile von Wales. 1255 eroberte Llywelyn Ein Llyw Olaf ap Gruffydd erneut englische und walisische Gebiete von Wales. 1267 musste Heinrich III ihm den Titel Fürst von Wales zugestehen. Edward I jedoch eroberte schließlich 1283 ganz Wales und unterstellte es der direkten Herrschaft des Königs. Er ernannte seinen Sohn Edward 1301 zum ersten Prince of Wales und der Titel wurde zum Titel der englischen Thronfolger.

1400 erhob sich Owain Glendower gegen die englische Oberherrschaft und konnte viele Teile von Wales unter seine Kontrolle bringen, doch bis 1409 hatten die Engländer alles zurückerobert. Doch die Feldzüge hatten große Teile von Wales verwüstet und die Wirtschaft zum erliegen gebracht. Die Rosenkriege betrafen Wales kaum, doch 1485 landete Henry Tudor, ein Nachfahre von Owen Tudor, in Pembrokshire und erkämpfte sich den englischen Thron in der Schlacht von Bosworth Field. Die Hoffnungen, die die Waliser in ihn gesetzt hatten, erfüllten sich jedoch nicht, sie erhielten weder mehr Rechte von mehr Freiheiten.

1542 gliederte Heinrich VIII schließlich Wales endgültig in England ein.

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