Der Vertrag von Wallingford - auch bekannt als Vertrag von Winchester oder von Westminster - war eine Übereinkunft zwischen König Stephen von England und seiner Cousine Kaiserin Matilda, der den als Die Anarchie bekannten Bürgerkrieg in England (1138-1153) beendete und festlegte, dass Matildas Sohn Heinrich II der nächste König von England werden würde.
Geschichte[]
1135 hatte Stephen nach dem Tod von König Heinrich I den Thron von England usurpiert und 1138 begann mit der Rebellion von Matildas Halbbruder Robert, 1. Earl of Gloucester zugunsten des Rechts seiner Schwester auf den Thron der Bürgerkrieg in England, der sich bis 1153 hinzog. Keine der beiden Seiten konnte in diesem langgezogenen Kampf jemals wirklich die Oberhand gewinnen. In den frühen 1150er Jahren waren die Barone und Kirchenprälaten erschöpft und des Krieges leid und wollten größtenteils einfach nur einen langanhaltenden Frieden.
König Stephen jedoch war noch nicht bereit aufzugeben und belagerte Matildas Anhänger Brian Fitz Count in der Burg Wallingford; eine Belagerung, die sich 1153 schon seit mehreren Jahren hinzog, da Wallingford eine starke, uneinnehmbare Festung war. Matildas Sohn Heinrich zog heran, um die Belagerung aufzuheben und beide Seiten standen sich an den gegenüberliegenden Ufern der Themse gegenüber. William d'Aubigny, 1. Earl of Arundel argumentierte schließlich erfolgreich über die Nutzlosigkeit weiterer Kämpfe. Man kam zu einer kurzfristigen Friedensübereinkunft, doch Stephens Sohn Eustace IV, Graf von Boulogne, war nicht gewillt, die Kämpfe einzustellen. Sein plötzlicher Tod im August 1153 scheint Stephen aufgerüttelt zu haben, und möglicherweise dachte auch er schon lange über eine friedliche Lösung der Kämpfe nach.
Die Kämpfe gingen nach Wallingford weiter, aber eher halbherzig. Stephen verlor die Städte Oxford und Stamford an Heinrich, der jedoch die Burg Nottingham nicht erobern konnte. Stephens Bruder Henry, Bischof von Winchester und Theobald von Bec, Erzbischof von Canterbury arbeiteten beide an einem permanenten Friedensübereinkommen und drängten Stephen, dies zu akzeptieren. Schließlich trafen sich die Armeen von Stephen und Heinrich bei Winchester und unterzeichneten im November 1153 den Friedensvertrag. [1] [2]
Vertragsbedingungen[]
Stephen verkündete den Vertrag von Winchester in der Kathedrale von Winchester und machte allen die Vertragsbedingungen deutlich.
- Stephen erkannte Heinrich als seinen Adoptivsohn und Thronfolger an, wofür Heinrich im Gefolgschaft schwor.
- Stephen versprach, auf Heinrichs Rat zu hören, behielt jedoch all seine königliche Macht.
- Stephens Sohn Wilhelm I, Graf von Boulogne schwor Heinrich Gefolgschaft und gab seinen Thronanspruch auf, wofür er das Versprechen erhielt, dass seine Ländereien ihm sicher waren.
- Wichtige königliche Burgen wurden für Heinrich von Stellvertretern gehalten, während Stephen Zugang zu Heinrichs Burgen hatte.
- Die unzähligen ausländischen Söldner, die beide Seiten angeheuert hatten, wurden demobilisiert und heim geschickt. [1] [2] [3]
Stephen und Heinrich besiegelten den Vertrag mit einem Friedenskuss. [1] Heinrich belohnte Wallingford später für die langanhaltende Loyalität gegenüber den Angevinen, indem er 1155 der Stadt ihre Königliche Urkunde verlieh.
Anmerkungen[]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 King, Edmund (2010) King Stephen
- ↑ 2,0 2,1 Bradbury, Jim (1996) Stephen and Matilda: The Civil War of 1139–53
- ↑ Barlow, Frank (1999). The Feudal Kingdom of England, 1042–1216