Der Vertrag von Alton war eine schriftliche Übereinkunft zwischen König Heinrich I von England und seinem älteren Bruder Robert Curthose aus dem Jahr 1101. Der Vertrag hielt fest, dass Robert Heinrich I als König von England anerkannte und beendete den Nachfolgestreit zwischen den Brüdern.
Geschichte[]
König Wilhelm II Rufus von England - Bruder von Heinrich I und Robert Curthose - war nach dem Tod seines Vaters Wilhelm I der Eroberer zum König von England erklärt worden, während Robert Curthose das Herzogtum Normandie erhielt. In den folgenden Jahren kam es zum Krieg zwischen den Brüdern, der dadurch beendet wurde, dass beide überein kamen, der Erbe des anderen zu sein, sollte einer von ihnen kinderlos sterben.
Wilhelm II starb 1100 bei einem Jagdunfall und Robert befand sich zu dieser Zeit auf dem Ersten Kreuzzug. Seine Abwesenheit und sein schlechter Ruf unter den anglo-normannischen Baronen führte dazu, dass der jüngste der drei Brüder, Heinrich, den Thron mit großer Unterstützung für sich beanspruchen konnte. Robert kehrte nach Heinrichs Krönung aus dem Heiligen Land zurück und fiel - ermutigt von seinem Berater Ranulf Flambard - in England ein, um den Thron für sich zu erobern. Nach heimlicher Landung in Portsmouth trafen Robert und Henry bei der Stadt Alton auf einander. Durch Herausgabe der Charter of Liberties hatte Heinrich sich die Unterstützung vom Adel und der Kirche gesichert und konnte Roberts Invasion damit erfolgreich widerstehen.
Man kam zu einer diplomatischen Übereinkunft, dem Vertrag von Alton. Robert stimmte zu, seinen Anspruch auf den englischen Thron aufzugeben, im Gegenzug für eine jährliche Zahlung in Höhe von 3.000 Pfund und die Übergabe aller Ländereien (außer einer) Heinrichs im Herzogtum Normandie. Robert und seine Anhänger kehrten ohne Vergeltungsmaßnahmen Heinrichs in die Normandie zurück. Weiterhin stimmten die beiden Brüder überein, sich gegenseitig zu Erben zu ernennen und einander bei der Bestrafung von Verrätern zu helfen.
Diese Übereinkunft hielt jedoch nicht lange. 1105 fiel Heinrich in der Normandie ein und besiegte Roberts Armee im Jahr 1106 in der Schlacht von Tinchebray. Robert wurde eingesperrt und starb 1134 in Gefangenschaft. Die Normandie blieb danach ein Jahrhundert lang im Besitz der englischen Krone.