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Das Trial of Penenden Heath war ein Gerichtsprozess im Jahrzehnt nach der Normannsichen Eroberung von England und drehte sich um einen Streit zwischen Bischof Odo von Bayeux, Halbbruder von Wilhelm I dem Eroberer, und Lanfranc, Erzbischof von Canterbury. [1]

Geschichte[]

Odo von Bayeux war nach der Normannischen Eroberung von England Earl of Kent gewesen und der größte Landbesitzer der Region. 1070 erhielt Lanfranc den Erzbischofssitz von Canterbury und forderte eine Untersuchung der Aktivitäten von Odo (und Lanfrancs Vorgänger Stigand) an, da Odo angeblich während seiner Zeit als Earl of Kent die Kirche und möglicherweise auch die Krone bestohlen hatte. [2] Es wurde nachfolgend argumentiert, dass "die meisten Ländereien nicht an Odo, sondern an Earl Godwine und seine Familie verloren gegangen waren während der Herrschaft von Edward und möglicherweise sogar früher.." und dass "Odo einfach diese Übergriffe geerbt hatte, und der Konflikt zwischen Erzbischof und Earl war zum großen Teil eine Wiederholung [des Konflikts] zwischen Robert of Jumièges und Godwine von 1051-2". [3] Die Vermutung war, dass Lanfranc, obwohl er der Prior eines normannischen Klosters war (und geboren in Pavia in der Lombardei), versuchte, den Landbesitz der Kirche von Canterbury aus der Zeit vor der Eroberung wieder herzustellen.

Wilhelm I der Eroberer entschied, dass die Angelegenheit vom Adel von Kent entschieden werden sollte, und befahl eine Versammlung auf dem Heideland bei Penenden (nahe dem heutigen Maidstone). [4] Wilhelm befahl außerdem, dass die Ergebnisse der Untersuchung oder des "Verfahrens" von Odo von Bayeux endgültig sein sollten. [5] Verschiedene bekannte Personen des Landes wurden herbeigerufen, darunter Geoffrey de Montbray, Bischof von Coutances (der den König repräsentierte), Lanfranc (für die Kirche), Odo von Bayeux (der sich selbst verteidigte), Bischof Arnost von Rochester, der frühere Bischof Aethelric II von Selsey, Richard de Tunibridte, Hugh de Montfort, William de Arsic, Hamo Vicecomes und viele andere. [6]

Aethelric im besonderen war einberufen worden aufgrund seines Expertenwissens über das Gesetzt aus der Zeit vor den Normannen. Beschrieben als "ein sehr alter Mann, sehr gelehrt in den Gesetzen des Landes" wurde er mit einer Kutsche nach Penenden Heath gebracht, "um genau diese gleichen alten gerichtlichen Bräuche zu diskutieren und zu erläutern." [7]

Die Anwesenheit einer Gruppe englischer (oder sächsischer) Zeugen und Experten in alten Gesetzen und Bräuchen sowie die französischen Repräsentanten werden als deutlicher Hinweis darauf gesehen, dass die Ansprüche der Kirche auf den alten Gesetzen des Landes begründet waren. Es ist allerdings aus den Quellen nicht ersichtlich, welche dieser Gesetze zitiert wurden. [3]

Wann genau die Untersuchung abgehalten wurde ist nicht klar, doch viele Historiker glauben, dass sie zwischen 1075 und 1077 stattfand. [8] Gleicherweise ist man sich bei den verschiedenen Abschriften und Berichten der Untersuchung nicht sicher, was genau die definitive Version der Ereignisse ist. Das Verfahren dauerte insgesamt drei Tage und endete mit der teilweisen Wiederherstellung des Besitzes der Kirche von Odo und anderen. [6]

Bedeutung und Zuverlässigkeit[]

Das Verfahren wird von einigen als "eines der wichtigsten Ereignisse in der frühen Geschichte englischer Gesetze angesehen, aufgrund des Lichts, das es auf die Beziehung zwischen Normannischem und Englischem Gesetz wirft", und es wird als ein möglicher Indikator des normannischen Respekts für angelsächsische Rechtsgeschichte angesehen. [3] [5] Das Verfahren war die erste Verurteilung von Odo von Bayeux und stellte möglicherweise einen ausreichenden Präzedenzfall dafür dar, ihm 1082 nach weiteren Anschuldigungen seinen Besitz zu entziehen und ihn fünf Jahre lang einzusperren. [9]

Allen Berichten zufolge fand das Verfahren vor der Domesday-Untersuchung statt und war ein früher versuch der Kirche, Rechte und Interessen von der Krone und deren Agenten zurück zu verlangen. Da die Neuverteilung von Besitz und Rechten, die nach dem Verfahren folgten, bedeutend waren, sieht man inzwischen das Domesday Book als Antwort auf die Notwendigkeit an, einen genauen Bericht über den Besitz und die Verwaltung von königlichem Eigentum zu besitzen. Zur gleichen Zeit bedeutet aber auch Zweifel an der Authentizität und Verlässlichkeit der Abschriften des Verfahrens, dass viele Analysen über die Ergebnisse mit gewissem Skeptizismus unternommen wurden.

Das Verfahren ist aus zwei Berichten bekannt. Der ältere ist eine zusammengefasste Version, der zweite ein etwas späteres Dokument aus übertriebenen Schätzungen, die aus einer sehr detaillierten Beschreibung der Jurisdiktion des Erzbischofs von Canterbury betreffend Angriffen auf den Straßen des Königs besteht. Analysen der Beziehung zwischen diesen beiden Dokumenten lassen vermuten, dass die spätere Abschrift erstellt wurde, nachdem es den Mönchen der Priorei Christ Church in Canterbury nicht gelang, ihre Ansprüche auf die im Verfahren beschriebenen Privilegien in der Domesday Untersuchung aufschreiben zu lassen. [5] Daher wurde argumentiert, dass mindestens der zweite Bericht als ein Beispiel angesehen werden sollte, wie die Angelsächsische Verwaltung durch die macht Privater Interessen untergraben wurde, und nicht als Hinweis auf die Weiterführung Angelsächsischer Gesetze und Bräuche nach der Eroberung. [5]

Anmerkungen[]

  1. "The Date of the Trial on Penenden Heath" by John Le Patourel, The English Historical Review(1946)
  2. "A Report on the Penenden Trial" by W. Levison (Okt. 1912) The English Historical Review
  3. 3,0 3,1 3,2 Garnett, George (2007) "The Justification of the conquest" in Conquered England Kingship, Succession, and Tenure 1066–1166
  4. Ibeji, Mike - "The Conquest and its Aftermath", BBC History
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 Cooper, Alan (Nov. 2001) "Extraordinary privilege: the trial of Penenden Heath and the Domesday inquest", The English Historical Review
  6. 6,0 6,1 Ireland, William Henry - England's Topographer Or A New and Complete History of the County of Kent
  7. van Caenegem, R. C. (1990) English Law Suits from William I to Richard I
  8. Le Patourel, John - Feudal Empires: Norman and Plantagenet
  9. Crouch, David (2002) The Normans: The History of a Dynasty