Geschichte der Britischen Monarchie Wiki
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Tiberius Claudius Cogidubnus war ein Vasallenkönig der Regnenses oder Regni im frührömischen Britannien. Sein bevorzugter Name ist Togidubnus.

Geschichte[]

Chichester und die nahe römische Villa bei Fishbourne, die einige Historiker für den Palast von Togidubnus halten, waren möglicherweise Teil des Gebiets der Atrebates vor der römischen Eroberung von Britannien 43 n. Chr. Togidubnus war deshalb vermutlich ein Erbe und möglicherweise Sohn von Verica, dem König der Atrebates, dessen Vertreibung Kaiser Claudius zum Anlass nahm, in Britannien einzufallen. Nach der Eroberung des Gebiets wurde es zum Teil der Civitas der Regnenses/Regni, bevor es in eine römische Provinz umgewandelt wurde. Die öffentlichen Bäder, das Amphitheater und das Forum in Silchester wurden möglicherweise in Togidubnus' Zeit erbaut.

Quellen[]

Togidubnus erscheint in Tacitus' Agricola als "Cogidumnus", sowie auch in späteren, die allerdings als Kopien angesehen werden. Eine Quelle bezeichnet ihn als Togidumnus. [1] Er soll nach der Römischen Eroberung mehrere Civitates als Vasallenkönig der Römer regiert haben und scheint ein loyaler Herrscher gewesen sein "bis hin zu unseren Zeiten" (mindestens bis in die 70er Jahre) [2].

Er ist auch bekannt durch eine Inschrift auf einer beschädigten Marmorfliese, die 1723 in Chichester gefunden und auf das 1. Jh. datiert wurde. Die rekonstruierte und übersetzte Inschrift lautet in etwa:

Togidubnus

Inschrift am Tempel von Chichester.

An Neptun und Minerva, für das Wohl des Göttlichen Tempels, durch die Autorität von Tiberius Claudius Cogidubnus, großer König der Briten, die Gilde der Schmiede und jene in ihr gaben diesen Tempel auf ihre eigenen Kosten [...] Sohn von Prudentinus, schenkte den Vorhof.

Eine weitere fragmentarische Inschrift, [...]GIDVBNVS, wurde in der gallisch-römischen Stadt Mediolanum Santonum (das heutige Saintes in südwest-Frankreich) gefunden, doch es ist unwahrscheinlich, dass sie sich auf die gleiche Person bezieht.

Namensschwierigkeiten[]

Bei der Inschrift in Chichester fehlen die ersten beiden Buchstaben des einheimischen Namen des Königs. Man geht grundsätzlich davon aus, dass er Cogidubnus lautete, da der Großteil der Manuskripte von Tacitus diesen Namen benutzt, doch einige, wie auch Charles E. Murgia, [3] glaubt, dass "Togidubnus" die korrektere Form als keltischer Name ist. Der römische Name Tiberius Claudius deutet an, dass er von Kaiser Claudius oder möglicherweise Nero zum römischen Bürger gemacht wurde, und möglicherweise nicht, wie vermutet wurde, dass er mit Claudia Rufina verwandt war, einer britisch-stämmigen Frau, deren Ehe mit Aulus Pudens in Rom in den 90er Jahren von dem Poeten Martial erwähnt wird. [4]

Er ist beinahe ein Zeitgenosse von Togodumnus, ein Prinz des Stammes der Catuvellaunen, der von Cassius Dio [5] erwähnt wurde, und die Namensähnlichkeit hat einige Historiker wie Miles Russel [6] [7] [8] und Barry Cunliffe [9] zu dem Glauben gebracht, dass es sich um die gleiche Person handeln könnte, womit Togidubnus ein Sohn von Cunobelinus und Bruder von Caratacus wäre. Doch die Quellen stützen diese Vermutung nicht: laut Cassius Dio wurde Togodumnus 43 n. Chr. getötet, in der Frühphase der Römischen Eroberung von Britannien, während er über Cogidubnus berichtet, dass dieser den Römern gegenüber loyal blieb und im späteren Teil des 1. Jh. ein römischer Vasallenkönig wurde. Da die Chichester-Inschrift Tacitus stützt, würde die zweite Interpretation bedeuten, dass Dio einen Fehler in seinem Werk gemacht hat und manche Historiker glauben, dass Dio die Quellen vielleicht falsch interpretierte und von Togodumnus' Tod berichtete, obwohl er nur besiegt worden war. [10]

Villa in Fishbourne[]

Der Archäologe Barry Cunliffe, der diese Villa entdeckte, glaubt, dass es sich dabei um den königlichen Palast von Cogidubnus handelte. Sie wurde etwa um 65 n. Chr. erbaut und gehörte ihm oder Tiberius Claudius Catuarus, dessen beschrifteter goldener Ring in der Nähe gefunden wurde.

Der Historiker Miles Russel glaubt jedoch, dass die Hauptkonstruktionsphase des Palastes um 90 n. Ch. stattfand, während der Herrschaft von Kaiser Domitian, der einen ähnlichen Palast auf dem Palatin in Rom bauen ließ. Somit könnte Fishbourne auch für Sallustius Lucullus, einen römischen Gouverneur von Britannien im späten 1. Jh., erbaut worden sein. [7] Lucullus könnte der Sohn des britischen Prinzen Adminius gewesen sein. [11]

Medien[]

  • Tiberius Claudius Cogidubnus erscheint im Lateinlehrbuch II der Cambridge Universitätspresse.
    • Im Verlauf des Buches wird er krank und zieht nach Bath, da er glaubt, dass die heiligen Bäder ihn heilen könnten, doch er trifft Salvius. Im Buch befindet er sich mitten in einer Verschwörung gegen sein eigenes Leben, angeführt von dem niederträchtigen Salvius und Kaiser Domitian. Er stirbt während eines Hausarrest im Frühling 83, nachdem er einige Zeit krank war. Salvius fälscht sein Testament, um sich selbst den Palast von Fishbourne zu sichern.
  • Mark Patton - An accidental King (Roman)
  • Douglas Jackson - Claudius (Roman)
  • Lindsey Davis - A Body in the Bath House und The Jupiter Myth (Roman)
  • Linda Proud - Chariot of the Soul
  • Ben Aaronovitch - Broken Homes

Anmerkungen[]

  1. RIB 91 - Ein Altar, der Neptun und Minerva geweiht war.
  2. Tacitus, Agricola
  3. Murgia, Charles E. (1977) "The Minor works of Tacitus : a study in textual criticism", Classical Philology
  4. Martial, Epigramme
  5. Römischer Senator, Konsul und Geschichtsschreiber, lebte um 163 bis 229 n. Chr. in Nikaia
  6. Russell, Miles (2006) Roman Britain's Lost Governor
  7. 7,0 7,1 Russell, Miles (2006) Roman Sussex
  8. Russell, Miles (2010) Bloodline: The Celtic Kings of Roman Britain
  9. Cunliffe, Barry (1999), Fisbourne Roman Palace
  10. Hind, J. G. F. (2007) "A. Palutius' Campaign in Britain: An Alternative Reading of the Narrative in Cassius Dio (60.19.5-21.2)", Britannia
  11. Hammond, Norman (2006) "Whose busts are they?", The Times
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