Die Schlacht von Mons Graupius fand 83 oder 84 n. Chr. im heutigen Schottland statt und führte zum Sieg der angreifenden Römer.
Geschichte[]
Vorgeschichte[]
Laut Tacitus hatte der römische Gouverneur Gnaeus Julius Agricola seine Flotte in den Norden geschickt, um die Caledonii in Panik zu versetzen, und zog ihnen mit leichter Infanterie und britischen Hilfstruppen entgegen, bis er auf die Feinde stieß.
Die Römer befanden sich in der Unterzahl und hatten oft Schwierigkeiten damit, ihren Feind zu einer offenen Schlacht zu bewegen. Die Caledonii waren der letzte noch nicht eroberte britische Stamm und sie wurden auch niemals vollkommen unterworfen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sie sich mehrere Jahre lang aus einem offenen Kampf heraushalten können, doch als die Römer auf ihre Getreidespeicher zu marschierten, waren sie gezwungen, sich ihnen zu stellen, da diese gerade erst für den Winter gefüllt worden waren. Somit blieb den Caledonii keine andere Wahl, als zu kämpfen.
Schlacht[]
Laut Tacitus bestanden die römischen Truppen aus etwa 8000 Hilfstruppen im Zentrum und 3000 Kavalleristen an den Flanken, während die römischen Legionäre vor dem Lager als Reserve warteten. Die Schätzungen über die Gesamtzahl der Römer variieren unter den Historikern zwischen 17.000 und 30.000. Obwohl Tacitus von 11.000 Mann an Hilfstruppen spricht und weiteren vier Schwadronen an Kavallerie, ist die Anzahl an Legionären in der Reserve unklar.
Die Caledonische Armee, die laut Tacitus von Calgacus angeführt worden sein soll (er erwähnt ihn und eine möglicherweise fiktionale Rede), bestand angeblich aus über 30.000 Mann. Sie hatte den erhöhten Grund, ihre vordersten Reihen standen auf gleicher Höhe wie die Römer, doch die Nachfolgenden stiegen weiter hinauf an den Hängen der Hügel in Hufeisenform. Die caledonischen Streitwagen hatten sich auf der Ebene zwischen den beiden Armeen verteilt.
Nach einem kurzen Austausch von Geschossen befahl Agricola den Frontalangriff seiner Hilfstruppen. Sie bestanden aus vier Kohorten von Bataviern [1] und zwei Kohorten von tungrischen [2] Schwertkämpfern. Die Caledonii wurden an den unteren Hängen niedergeschlagen und zertrampelt, während die auf der Hügelspitze versuchten, von den Flanken anzugreifen, doch statt dessen schloss die römische Kavallerie sie zwischen ihren Flanken ein. Die Caledonii wurden größtenteils zerstört und flohen in die nahen Wälder, doch die gut organisierten römischen Einheiten verfolgten sie gnadenlos.
Es heißt, die römischen Legionen hätten gar nicht an der Schlacht teil genommen und blieben die ganze Zeit über in Reserve. Laut Tacitus verloren 10.000 Caledonii ihr Leben, während nur 360 Mann an Hilfstruppen starben. 20.000 Caledonii zogen sich in die Wälder zurück, wo sie sich besser gegen die Verfolger verteidigen konnten. Die römischen Späher waren nicht in der Lage, die verbliebenen caledonischen Truppen am nächsten Morgen zu finden.
Kritik an Tacitus' Bericht[]
Der entscheidende Sieg, von dem Tacitus berichtet, wurden von einigen Historikern kritisiert, die glauben, dass solch eine Schlacht gar nicht stattgefunden hat. Ein Autor vermutete, dass Kaiser Domitian über die falschen Berichte von einem entscheidenden Sieg Bescheid wusste. Dennoch erhielt Agricola triumphale Ehren und man bot ihm den Posten des Gouverneurs in einem anderen Teil des Imperiums an, weshalb es unwahrscheinlich ist, dass Domitian bezweifelte, er könnte einen gewissen Erfolg gehabt haben. Vermutungen, dass er das Ereignis erfunden hatte und danach vom Kaiser aus dem Weg geschafft wurde, sind nicht wahrscheinlich, da er bei seiner Rückkehr geehrt wurde.
Folgen[]
Nach der finalen Schlacht wurde erklärt, dass Agricola endlich alle Stämme Britanniens unterworfen hatte. Kurz danach wurde er nach Rom zurück gerufen und Sallustius Lucullus übernahm seinen Posten. Wahrscheinlich wollte Rom den Konflikt fortführen, doch militärische Ereignisse an anderen Orten des Imperiums erforderten einen Rückzug der Truppen und die Gelegenheit ging verloren.
Ort[]
Es gibt große Streitigkeiten und Analysen über den Ort der Schlacht, wobei sich die Vermutungen über das Gebiet von Perthshire bis nördlich zum Fluss Dee spannen, alle im Nordosten von Schottland. Viele Autoren glauben, sie könnte sich in den Grampian Mountains in Sicht der Nordsee ereignet haben. Verschiedene Autoren vermuten, dass die erhöhte Stellung der Schlacht bei Kempstone Hill, Megray Hill oder anderen in der Nähe des Römischen Lagers bei Raedykes gelegen haben könnte. Diese Orte in Aberdeenshire passen auf die historische Beschreibung von Tacitus und brachte außerdem archäologische Funde hervor, die auf römische Anwesenheit schließen lassen. Zusätzlich dazu befinden sich diese Punkte in der Nähe zum Elsick Mounth, einem alten Weg, der von Römern und Caledonii für militärische Manöver benutzt wurde.
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