Geschichte der Britischen Monarchie Wiki
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Die Schlacht bei Brunanburh wurde im Jahr 937 zwischen dem Königreich England unter Aethelstan und den Königreichen Dublin unter Olaf Guthfrithson, Strathclyde unter Owen Caesarius III mac Domnall und Alba unter Constantine II mac Aed ausgetragen. Sie endete mit einem Sieg der Engländer.

Geschichte[]

Hintergrund[]

Nach den Eroberungen der Wikinger in England hatten sich die verschiedenen Königreiche schließlich unter dem angelsächsischen Königreich Wessex vereint und waren zu kleineren, unselbständigen Grafschaften geworden. Die Bedrohung durch die Wikinger war kleiner geworden, doch noch immer stand England den unabhängigen Reichen Dublin, Strathclyde und Alba gegenüber.

921 eroberte Sitric Caech von Dublin das Königreich Jorvik, das noch immer in der Hand der Nordmänner war und König Aethelstan von England verheiratete 926 als politische Maßnahme seine Schwester mit Sitric. Nach dessen Tod beanspruchte Aethelstan außerdem den Thron von Dublin für sich. 927 kam es zu einer Schlacht zwischen Aethelstan und Sitrics Verwandtem Gofraid ua Imair, den er bei York schlagen und die Gebiete an sich bringen konnte. Daraufhin erkannten Constantine II mac Aed von Alba, Hywel Dda von Deheubarth in Wales, Ealdred I von Bamburgh von Northumbria und Owen Caesarius III mac Domnall von Strathclyde Aethelstans Anspruch auf das Gebiet an und er erhielt den Titel König von England.

934 kam es zu einer großen Invasion durch Aethelstan, der in Schottland einfiel. Laut John of Worcester war Constantine II vertragsbrüchig geworden. Dies führte dazu, dass Olaf Guthfrithson, Constantine II mac Aed und Owen Caesarius III mac Domnall sich zu einem Bündnis gegen Aethelstan zusammen schlossen. Es hatte lange Zeit Feindschaft zwischen diesen Königen geherrscht und Livingston vermutet, dass die Absichten, die sie mit diesem Bündnis verfolgten, diese Feindschaft durch das gemeinsame Ziel überwogen. [1]

937 siegte Olaf Guthfrithson gegen Amlaib Cenncairech, einen rivalisierenden König, und überquerte die Irische See nach England, um sich dort mit Constantine II's und Owen I's Armeen zu vereinigen. Historiker vermuten deshalb, dass die Schlacht bei Brunanburh Anfang Oktober dieses Jahres stattfand. Livingston vermutet außerdem, dass die Armeen in zwei Wellen nach England einfielen. Constantine und Owen kamen vermutlich aus dem Norden, wobei sie Aethelstan wahrscheinlich bereits in einige Gefechte verwickelten. Er glaubt weiterhin, dass sie auf der Römerstraße durch die Ebenen von Lancashire schließlich auf Olaf trafen. Er spekuliert außerdem, dass die Wahl des Schlachtfeldes in stillem Einvernehmen getroffen wurde, da alle Parteien wussten, dass eine Schlacht unvermeidlich war. [1]

Die Schlacht[]

Die Quellen sind nicht eindeutig genug, um den Verlauf der Schlacht genau nachvollziehen zu können, doch sie stimmen darin überein, dass es sich um eine selbst für das Mittelalter sehr blutige, gewalttätige Angelegenheit gehandelt haben muss. Besonders bekannt ist der Eintrag der Angelsächsischen Chronik, die sowohl den Ort der Schlacht als auch die Kontrahenten nennt. [2] Der Eintrag beschreibt die Schlacht und lässt vermuten, dass sie den ganzen Tag andauerte. Sowohl die angreifenden Herrscher als auch mehrere ihrer hochrangigen Gefolgsleute starben.

Der Chronist Aethelweard beschreibt in seiner ca. 975 fertiggestellten Chronik, dass die Schlacht auch in seiner Zeit noch als "der Große Krieg" bekannt war. [3] Die Annalen von Ulster beschreiben die Schlacht ebenfalls als grausam, während die Annalen von Clonmacnoise eine ausführliche Liste der Toten enthalten und mehrere Könige und Prinzen nennt.

Folgen[]

Der Sieg Aethelstans führte dazu, dass er England als vollständig geeintes Königreich beherrschen konnte, jedoch ging er militärisch geschwächt aus dieser Schlacht hervor. Das zwang alle Parteien, sich zu einigen.

Weiterhin existieren Urkunden über die damaligen Bewohner der Ortschaft Malmesbury. Die Männer des Ortes kämpften für König Aethelstan und er gewährte ihnen als dank fünf Hides Land und machte sie alle zu Freimännern. Bis heute existiert eine Organisation namens Warden and Freemen of Malmesbury, die in ihren Zeremonien an Aethelstan erinnert. Sein Leichnam wurde außerdem nach seinem Tod in Malmesbury begraben. [4]

Ort[]

Der Ort der Schlacht trägt in den verschiedenen Quellen verschiedene Namen. Die Angelsächsische Chronik und die Chronik von John of Worcester nennen ihn Brunanburh, Aethelweard bezeichnet ihn als Brunandune, während Symeon of Durham und andere, die sich auf seine Schriften berufen, ihn als Brunnanwerc, Bruneford oder Weondune bezeichnend. William of Malmesbury und diejenigen, die sich auf seine Schriften berufen, nennen ihn Brunefeld oder Bruneford. In schottischen Überlieferungen heißt er Duinbrunde, Brun in walisischen Schriften und in den Annalen von Clonmacnoise wird er als Plaines of Othlynn [5] bezeichnet. In der Egils Saga [6] heißt er Vinheithr. [1]

Historiker sind sich einig, dass der tatsächliche Ort der Schlacht vermutlich niemals gefunden werden kann. Es gibt Vermutungen darüber, dass die Ortschaft Bromborough im Borough of Wirral möglicherweise von Brunanburh abgeleitet ist. Zu ihnen gehört Michael Livingston, der einen Ort auf der Wirral-Halbinsel für sehr wahrscheinlich hält und dessen Meinung sich schon viele Historiker angeschlossen haben. Eine weitere Möglichkeit stellt der Ort Dingesmere dar, der in der Angelsächsischen Chronik in Verbindung mit einer Schlacht genannt wird. Historiker haben versucht, eine Verbindung zum Thingwall auf der Halbinsel Wirral herzustellen, was Livingstons These ebenfalls erhärten würde. Weiterhin wurden schon viele Orte um Bromborough als mögliche Schlachtplätze vermutet, da die Angelsächsische Chronik berichtet, dass die Schlacht "ymbe Brunanburh", also bei Brunanburh stattgefunden haben soll.

Doch trotz der starken Anhängerschaft für die Bromborough-Theorie gab es auch andere Vermutungen. Allein von dem Historiker Hill wurden über 30 Möglichkeiten vermutet, die jeweils von lokalen Gruppen unterstützt werden. [7] Weiterhin kritisierte auch der angesehene Historiker Wood die Bromborough-Theorie und vermutet selbst einen Ort nahe des Flusses Went in South Yorkshire. [8] Auch der Philologe Breeze behauptet, die Argumente für Bromborough seien fehlerhaft. [9] Ein weiterer Historiker vermutet das Schlachtfeld im Süden Schottlands. [10] Clarkson, ein Experte für Strathclyde, merkte außerdem an, dass die Ressourcen der Reiche Alba und Strathclyde für einen Feldzug so weit in den Süden nicht ausgereicht hätten. [11]

Anmerkungen[]

  1. 1,0 1,1 1,2 Livingston, Michael The Battle of Brunanburh: A Casebook
  2. Angelsächsische Chronik, Jahr 937
  3. Aethelweard, Chronicle, übersetzt von Scott Thompson Smith
  4. Warden and Freemen of Malmesbury, Aethelstan Museum
  5. die Ebenen von Othlynn
  6. Eine Isländische Sage, die vermutlich zw. 1220 und 1240 verfasst wurde. Sie handelt von einem isländischen Krieger und Skalden namens Egil, der auf seinen Reisen auch nach England kommt.
  7. Hill, Paul (2004). The Age of Athelstan: Britain's Forgotten History
  8. Wood, Michael (1980). "Brunanburh Revisited". Saga Book of the Viking Society for Northern Research
  9. Breeze, Andrew (1999). "The Battle of Brunanburh and Welsh tradition". Neophilologus.
  10. Halloran, Kevin (October 2005). "The Brunanburh Campaign: A Reappraisal" (PDF). The Scottish Historical Review
  11. Clarkson, Tim (28 September 2012). The Makers of Scotland: Picts, Romans, Gaels and Vikings
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