Saxo Grammaticus war ein dänischer Historiker, Theologe und Autor aus dem frühen 13. Jahrhundert. Er war der Autor der Gesta Danorum, der ersten vollständigen Geschichte von Dänemark.
Eine der Legenden in Saxos Werk, die Geschichte von Amleth, inspirierte später William Shakespeare zu seinem Werk Hamlet.
Geschichte[]
Die Informationen über Saxo sind nur spärlich. Die Chronica Jutensis lässt vermuten, dass er in Seeland geboren wurde, wahrscheinlich vor 1150, und etwa gegen 1220 starb. Sein Vorname, Saxo, war zu dieser Zeit üblich in Dänemark. Der Beiname Grammaticus ("der Gelehrte") wurde ihm in der Chronica Jutensis gegeben, eine andere Chronik nennt ihn Longus, "der Hochgewachsene".
Er lebte in einer Zeit des Krieges und der dänischen Expansion, wobei die Dänen gleichzeitig von den Wenden (Slawen, die das nordöstliche Deutschland bewohnten) bedroht wurden. Sven Aggesen, dänischer Adliger und Autor einer etwas älteren Geschichte Dänemarks, bezeichnet Saxo als seinen Zelt-Kameraden, was - zusammen mit anderen Umständen - vermuten lässt, dass Saxo ein Mitglied der königlichen Garde war. Saxo selbst schrieb über sich, dass er aus einer Kriegerfamilie stammte und Soldat werden wollte, und dass sein Vater und Großvater regelmäßig in den Kriegslagern von König Valdemar I von Dänemark waren. Seine Ausbildung und seine Fähigkeiten lassen vermuten, dass er außerhalb Dänemarks unterrichtet wurde.
Gesta Danorum[]
Saxo schrieb die Gesta Danorum auf Ermutigung seines Schirmherrn Absalom, Erzbischof von Lund, der ihm vorgeschlagen hatte, eine heroische Geschichte der Dänen zu schreiben. Historiker gehen davon aus, dass das werk gegen 1185 begonnen wurde. [1] Saxo selbst schrieb, dass er "unser Vaterland glorifizieren" wollte. Er schuf die Chronik eindeutig nach dem Vorbild der Aeneis von Virgil, wurde aber möglicherweise auch von Plato, Cicero und zeitgenössischeren Autoren wie Geoffrey of Monmouth beeinflusst. [2]
Seine Quellen waren teilweise von fragwürdigem historischem Wert, doch sie waren alles, was er zur Verfügung hatte. Er nutzte mündliche Überlieferungen, alte Bücher, Schriften auf Steinen und Aussagen seines Schirmherrn Absalom über die Ereignisse, die dieser selbst miterlebt hatte. Sein Werk war nicht nur ein Werk der Geschichte, sondern eher "ein Produkt von Saxos eigenem Verstand und Zeiten". [3]
Die Gesta besteht aus sechzehn Bänden und beginnt mit den Gründern des Dänischen Volkes, Dan I von Dänemark und Angul. Sie erstreckt sich bis 1187. Die ersten vier Bücher behandeln die Geschichte der Dänen in der Zeit vor Christus, die nächsten vier die Geschichte danach, Band 9-12 behandeln das christliche Dänemark, die letzten vier Bücher drehen sich um Lund und Ereignisse vor und während Saxos eigener Lebenszeit. [4] Historiker gehen davon aus, dass die letzten acht Bücher zuerst geschrieben wurden, da Saxo sich stark auf die Arbeiten von Absalom (✝ 1201) verlässt.
Anmerkungen[]
- ↑ Jones, Gwyn (1968), A History of the Vikings
- ↑ Davidson, Hilda Ellis, ed. (1980), Saxo Grammaticus: The History of the Danes
- ↑ Friis-Jensen, Karsten (2006), Mortensen, Lars Boje (ed.), "In the Presence of the Dead. Saint Canute the Duke in Saxo Grammaticus's Gesta Danorum", The Making of Christian Myths in the Periphery of Latin Christendom (c. 1000–1300)
- ↑ Christiansen, Eric (April 1981), "Saxo Grammaticus, The History of the Danes, Vol. I by Peter Fisher, Hilda Ellis Davidson", The English Historical Review