Robert of Rhuddlan war ein normannischer Abenteurer, der Lord eines Großteils des nordöstlichen Wales und eine Zeit lang Lord von ganz Nordwales wurde.
Geschichte[]
Robert war der Sohn von Humphrey de Tillieul (oder Bigod) und Adeliza de Grandmesnil. Sein Cousin war Hugh d'Avranches, Earl of Chester. Robert war außerdem der Vater von William of Rhuddlan, der 1120 beim Untergang des White Ship vor der Küste von Barfleur gemeinsam mit dem normannischen Thronerben William Adelin sterben würde.
Berichte besagen, dass Robert ein Knappe am Hof von Edward dem Bekenner war und er scheint vor 1066 im Dienst des Königs in die Welsh Marches gekommen zu sein. 1070 wurde Hugh d'Avranches Earl of Chester und Robert scheint von ihm 1072 zum Kommandant seiner Truppen ernannt worden zu sein. Er begann sofort mit Kämpfen gegen die Waliser und nachdem er Land im Cantref Tegeingl erobert hatte, begann er dort mit dem Bau einer Turmhügelburg bei Twthill nahe Rhuddlan, wo er Ländereien als Vasall von Hugh besaß.
Als Gruffydd ap Cynan 1075 versuchte, den Thron von Gwynedd von Trahaearn ap Caradog zurück zu erobern, unterstützte Robert Gruffydd, indem er normannische Truppen bereitstellte. Später im gleichen Jahr begann Trahaearn einen Gegenangriff und Gruffydd musste in Irland ins Exil gehen, Robert war jedoch in der Lage, diese Kämpfe auszunutzen, um die Cantrefi Rhos und Rhufoniog für sich zu erobern, wo er eine weitere Burg bei Deganwy erbaute. Er beherrschte jetzt einen Großteil des nördlichen Wales östlich des Flusses Conwy.
1081 wurde Trahaearn ap Caradog, der bis dahin Robert davon hatte abhalten können, weiter nach Westen vorzustoßen, in der Schlacht von Mynydd Carn getötet, in der er gegen Gruffydd ap Cynan und dessen Verbündete gekämpft hatte. Gruffydd wurde jetzt König von Gwynedd, wurde jedoch bald darauf durch Verrat von den Normannen bei Rhug nahe Corwen gefangen genommen. Hugh d'Avranches sperrte ihn in seiner Burg bei Chester ein, Robert scheint aber für seine Gefangennahme verantwortlich gewesen zu sein, da er Gruffydds Ländereien für sich beanspruchen konnte. Robert erbaute weitere Burgen bei Bangor, Caernarfon, Aberlleiniog und an weiteren Orten. Im Domesday Book von 1086 soll er ganz Nordwales beherrscht haben, abgesehen von Ländereien, die zu den Bischofssitzen von Bangor und St. Asaph gehörten. Er war für diese Ländereien ein direkter Vasall des Königs, nicht Vasall von Hugh d'Avranches. Robert war verpflichtet, eine jährliche Pacht von 40 Pfund zu zahlen.
Beim Tod von Wilhelm I dem Eroberer im Jahr 1087 brach ein Krieg zwischen dessen Söhnen aus. Robert unterstützte den ältesten, Robert Curthose, Herzog der Normandie, und 1088 waren er und seine Truppen an der Belagerung von Rochester beteiligt. Sie mussten sich jedoch den Truppen von Wilhelm II Rufus ergeben, zweiter Sohn von Wilhelm I und König von England.
Robert of Rhuddlan wurde am 3. Juli 1093 getötet. Laut Ordericus Vitalis gab es ein Scharmützel mit Truppen, die von Gruffydd ap Cynan angeführt wurden, was zu Roberts Tod führte. [1] Er befand sich im Mittagsschlaf in seiner Burg bei Deganwy, als man ihm die Nachricht überbrachte, dass Walisische Angreifer mit drei Schiffen unterhalb des Great Orme gelandet waren und seine Ländereien plünderten. Einige Quellen besagen, dass diese Angreifer von Gruffydd ap Cynan angeführt wurden, der aus seiner Gefangenschaft in Chester entkommen war. Die Angreifer hatten ihre Schiffe auf den Strand gezogen und waren damit beschäftigt, ihre Beute zu verstauen. Robert schichte Boten aus, um seine Truppen zu sammeln, und eilte zum Great Orme, wo er sah, dass die steigende Flut es den Walisern ermöglichen würde, ihre Boote wieder zu nutzen und mit der Beute zu entkommen, bevor seine Truppen ankommen würden. Wütend eilte Robert den Hang hinunter und griff sie an, gefolgt nur von seinem Waffenträger. Er wurde von einer Salve von Wurfspeeren getötet und die Plünderer segelten davon, mit seinem Kopf an einen der Masten der Boote gehängt.
Roberts Ländereien in Gwynedd gingen jetzt an Hugh d'Avranches, doch der Walisische Aufstand von 1094, angeführt von Gruffydd ap Cynan, führte zum Verlust eines Großteils dieser Gebiete.
Stammbaum[]
♔ König ♕ regierende Königin |
- Thorstein le Goz
- Richard le Goz, Viscount of Avranches
- Hugh d'Avranches, Earl of Chester ⚭ | Ermentrude von Clermont; ⚯ || NN, Mätresse(n)
- | Richard d'Avranches, 2. Earl of Chester ⚭ Matilda von Blois [2]
- || Robert, Abt von Bury St. Edmunds
- || Otuer fitz Count
- || (?) Geva ⚭ Geoffrey Ridel
- Helisende d'Avranches ⚭ Wilhelm II, Graf von Eu
- Gilbert d'Avranches, Lord of Marcey
- Margaret d'Avranches ⚭ Ranulf, Viscount du Bessin
- Judith d'Avranches ⚭ Richer de l'Aigle
- Hugh d'Avranches, Earl of Chester ⚭ | Ermentrude von Clermont; ⚯ || NN, Mätresse(n)
- Humphrey de Tillieul ⚭ Adeliza de Grandmesnil
- Robert of Rhuddlan
- William of Rhuddlan (+ 1120)
- Arnaud de Tilleul
- Robert of Rhuddlan
- Richard le Goz, Viscount of Avranches
Anmerkungen[]
- ↑ Carpenter, David (2004). The struggle for mastery: Britain 1066–1284
- ↑ Haus Blois