Robert de Mowbray war ein normannischer Earl of Northumbria. Er schloss sich der Rebellion von 1088 gegen König Wilhelm II Rufus an, wurde aber begnadigt und führte später die Armee an, die Malcolm III von Schottland in der Schlacht von Alnwick besiegte. 1095 verschwor er sich, um Stephen, Graf von Aumale auf den Thron zu bringen, wurde jedoch vom König belagert und gefangen genommen.
Geschichte[]
Herkunft[]
Robert war der Sohn von Roger de Mowbray und Neffe von Geoffrey de Montbray, Bischof von Coutance. Der Familienname Mowbray ist eine Anglisierung von Monbray in Manche, Normandie.
Earl of Northumbria[]
Robert wurde der Nachfolger von Aubrey de Coucy als Earl of Northumbria, als dieser sich entschied, nicht länger auf seinem Posten bleiben zu wollen. Coucy wurde 1080 Earl und trat vermutlich schon im gleichen Jahr zurück, um in die Normandie zurück zu kehren, wodurch er alle Ländereien in England verlor. Er wurde erst 1086 ersetzt, als man Robert ernannte. [1]
Robert schloss sich seinem Onkel Geoffrey an, als Unterstützer von Robert Curthose in der fehlgeschlagenen Rebellion von 1088 gegen Wilhelm II Rufus. Beide wurden jedoch begnadigt und Robert blieb Earl of Northumbria. [1] [2] Geoffrey starb 1093 und Robert erbte seine großen Ländereien und wurde einer der mächtigsten Barone im Königreich. [1]
Im November 1093 fiel Malcolm III von Schottland zum zweiten mal seit 1091 in Northumbria ein und griff Alnwick an. Robert hob eine Armee aus und griff den schottischen König mit einem Überraschungsangriff an. Die darauf folgende Schlacht von Alnwick am 13. November (St. Brice's Day) wurden Malcolm und sein Sohn Edward erschlagen.
1095 heiratete Robert Matilda, die Tochter von Richer de l'Aigle und Nichte von Hugh d'Avranches, 1. Earl of Chester. [3]
Rebellion und Fall[]
1095 nahm Robert an einer Rebellion teil, die die Krone von den Söhnen des Eroberers auf Stephen, Graf von Aumale übertragen sollte. Es scheint, dass es eine Verschwörung gab, zu der mehrere Barone gehörten, doch als die Zeit begonnen war, zu handeln, verließen die meisten Verschwörer Mowbray und Wilhelm II, Graf von Eu, die dadurch bloßgestellt wurden. Was den ganzen Vorfall ans Licht brachte war Roberts Beschlagnahmung von vier norwegischen Schiffen, die im Fluss Tyne ankerten. Die Händler, denen die Schiffe gehörten, beschwerten sich beim König und Robert wurde befohlen, am Hof zu erscheinen und sich zu erklären. Robert weigerte sich jedoch und ignorierte weitere Aufrufe, so dass Wilhelm II schließlich eine Armee gegen ihn führte. Robert verbarrikadierte sich in seiner Festung Bamburgh Castle. Wilhelm belagerte ihn dort und ließ eine Übergangsfestung erbauen, die als Malvoisin oder "böser Nachbar" bekannt wurde. Aus irgend einem Grund verließ Robert während der Belagerung mit einer kleinen Gruppe Ritter seine Burg, wurde von seinen Angreifern verfolgt und war gezwungen, in Tynemouth Zuflucht zu suchen. Nach einer Belagerung von sechs Tagen wurde er am Bein verwundet, gefangen genommen und nach Bamburgh zurück gebracht, wo seine Frau noch immer den Belagerern Stand hielt. Sie übergab die Burg schlussendlich, nachdem die Angreifer drohten, Robert zu blenden. [1]
Gefangenschaft und Tod[]
Aufgrund seiner Teilnahme an der Rebellion verwirkte Robert seine Ländereien und wurde auf Lebenszeit eingesperrt, anfänglich in Windsor Castle. Er verbrachte viele Jahre in Gefängnissen, "alterte ohne Nachkommen", laut dem Chronisten Florence of Worcester, und erhielt dann die Erlaubnis, als Mönch in St. Albans zu leben, wie Ordericus Vitalis berichtet. Mowbrays Verschwörer-Gefährten Wilhelm II, Graf von Eu und William of Aldrie erhielten härtere Bestrafung. Wilhelm, Graf von Eu wurde kastriert und geblendet, William of Aldrie zum Tode verurteilt.
Vermächtnis[]
Ordericus Vitalis beschreibt Robert wie folgt: "Mächtig, reich, stolz, wild im Krieg, hochmütig, er verachtete seines Gleichen und, geschwollen mit Eitelkeit, verschmähte es, seinen Vorgesetzten zu gehorchen. Er war von großer Statur, stark, schwärzlich und haarig. Wagemutig und listig, ernst und düster neigte er eher zum Nachdenken als Reden, und lächelte in Unterhaltungen fast niemals." [4]
Roberts Frau Matilda erhielt eine Annullierung ihrer Ehe von Papst Paschalis II aufgrund zu enger Blutsverwandtschaft und heiratete irgendwann nach 1107 einen Verwandten ihres Exmannes, Nigel d'Aubigny, der auch Ländereien von Robert erhalten hatte. Sie blieben kinderlos und 1118 ließ Nigel sich von Matilda scheiden und heiratete Gundred de Gournay, Tochter von Gerard de Gournay und Edith de Warenne. Ihr gemeinsamer Sohn war Roger, [3] der die Ländereien erbte, die Robert durch seine Rebellion verloren hatte. Mit dem Erhalt dieses Erbes änderte Roger außerdem seinen Namen in Mowbray, auf Rat von König Heinrich I. Somit blieb der Name Mowbray erhalten, ohne jedoch in der Blutlinie von Robert de Mowbray weiter zu laufen.
Anmerkungen[]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Aird, William M. (2004). "Mowbray, Robert de, earl of Northumbria (d. 1115/1125)". Oxford Dictionary of National Biography
- ↑ Chisholm, Hugh, ed. (1911). "Mowbray, Robert". Encyclopædia Britannica
- ↑ 3,0 3,1 Cokayne, George Edward (1936) The Complete Peerage; or, A history of the House of lords and all its members from the earliest times
- ↑ Ordericus Vitalis, The Ecclesiastical History of England and Normandy