Die Rebellion von 1088 ereignete sich nach dem Tod von Wilhelm I dem Eroberer [1] und betraf die Aufteilung der Ländereien im Königreich England und dem Herzogtum Normandie zwischen seinen beiden Söhnen Wilhelm II Rufus und Robert Curthose.
Geschichte[]
Hintergrund[]
Wilhelm I der Eroberer entschied auf seinem Totenbett im Jahr 1087, wie seine Söhne die Ländereien in der Normandie und in England erben sollten. Sein ältester Sohn Robert wurde Herzog der Normandie und sein zweitältester noch lebender Sohn Wilhelm II Rufus wurde zum König von England. [2]
Die Teilung der Ländereien in zwei stellte ein Dilemma dar für jene Adligen, die Land auf beiden Seiten des Englischen Kanals besaßen. Da der jüngere Wilhelm und sein Bruder Robert natürliche Rivalen waren, sorgten sich diese Adligen, dass sie nicht ihre beiden Herren zufrieden stellen konnten und somit riskierten, die Gunst von einem oder sogar beiden zu verlieren. Die einzige Lösung war es, wie sie es sahen, England und die Normandie wieder unter einem Herrscher zu vereinen. Dieses Ziel führte zu einer Rebellion gegen Wilhelm zugunsten von Robert, unter der Führung des mächtigen Bischof Odo von Bayeux, der ein Halbbruder von König Wilhelm I dem Eroberer und Onkel der beiden Söhne war, und Robert, Graf von Mortain. [3]
Unter König Wilhelm II Rufus' anfänglichen Anhängern waren alle Bischöfe von England, einige wenige Magnaten, unter anderem Alan le Roux (im Osten von England nördlich von London bis hoch nach Yorkshire), William de Warenne, 1. Earl of Surrey (von Sussex nach Yorkshire) und Hugh d'Avranches (im Westen, um Cheshire und in Lincolnshire), [4] und rangniedrigere Kronvasallen wie Robert Fitzhamon und Walter D'Aincourt. Die Ränge der Rebellen bestanden aus vielen der mächtigsten Barone in England: von den zehn größten Landbesitzern im Domesday Book gehörten sechs zu den Rebellen. Sie erstreckten sich geographisch von Kent, kontrolliert von Bischof Odo, nach Northumberland, kontrolliert von Robert de Mowbray, nach Gloucestershire und Somerset unter Geoffrey de Montbray (Bischof von Coutances), nach Norfolk mit Roger Bigod, durch Shropshire und Sussex und andere Countys mit Roger de Montgomery und einem breiten Streifen von Land im Südwesten, der Mitte und dem Süden von England unter Graf Robert. Als Unterstützer der Rebellen waren Eustace III, Graf von Boulogne und "Hugh de Grantmesnil, der die Verwaltung von Leicestershire hatte, mit Robert de Rhuddlan seinem Neffen und anderen Rittern von ausgezeichneter Tapferkeit". [2]
Die Rebellion[]
Anfang des Sommers 1088 begannen die Barone einen Feldzug, um die Ländereien von Wilhelm II Rufus und seinen Anhängern zu verwüsten. Sie befestigten ihre eigenen Burgen und füllten sie mit Versorgungsgütern und warteten auf eine Antwort vom König. Wenn aus irgend einem Grund keine Reaktion kommen würde, wussten sie, dass sie einfach leben konnten, indem sie benachbarte Gebiete plünderten, und somit das Königreich auf feudale Anarchie reduzierten - eine Situation, mit der sich der König schlussendlich befassen musste.
Die Antwort des Königs war dreigeteilt. Erstens entzweite er seine Feinde, indem er jenen, die sich auf seine Seite stellten versprach, dass sie so viel Land und Geld erhalten würden, wie sie wollten. Zweitens wandte er sich an das englische Volk als Ganzes und versprach ihnen "das beste Gesetz, das es jemals in diesem Land gegeben hat". Dies hatte einen positiven Effekt darin, regionalen Garnisonen die Unterstützung zu ermöglichen, die sie im Kampf gegen die Rebellen brauchten. Schließlich griff er die Rebellen persönlich an. Nach einer sechswöchigen Belagerung von Pevensey Castle in Sussex nahm er den Rebellenanführer Odo gefangen. [5]
Durch einen glücklichen Zufall wurden die Truppen, die Robert Curthose aus der Normandie schickte, von schlechtem Wetter auf dem Meer zurück getrieben. [5] Während dessen eroberte der König mit einigen seiner Verbündeten Rochester Castle in Kent und da Robert es nicht schaffte, selbst zu erscheinen, mussten die Rebellen sich ergeben und die Rebellion war vorüber.
Diejenigen von Wilhelms Baronen, die loyal geblieben waren, drängten auf Nachsicht gegenüber den rebellischen Baronen und sagten, laut Ordericus Vitalis, zum König: "Wenn ihr eure Feindseligkeit gegen diese großen Männer mäßigt, und sie hier gnädig behandelt, oder ihnen erlaubt, sicher abzureisen, könntet ihr ihre Freundschaft und Dienste vorteilhaft nutzen, bei vielen zukünftigen Gelegenheiten. Er, der jetzt euer Feind ist, könnte zu einer anderen Zeit euer nützlicher Freund sein." [2]
Odo, zuvor der reichste Mann in England, wurden all seine Besitztümer entzogen und man verbannte ihn auf Lebenszeit in die Normandie, [5] während sein Neffe Robert Curthose die Erlaubnis erhielt, in England zu bleiben und seine Ländereien in der Normandie zu behalten, unter der Bedingung, dass er Wilhelm II Rufus als König anerkannte und seinen eigenen Thronanspruch aufgab. Roger de Montgomery hatte die Rebellen verlassen und sich nach dem Versprechen auf Land und Geld dem König angesprochen. Der König hielt pragmatisch jene Aristokraten, die er brauchte, und beseitigte jene, die eine Bedrohung waren.
William de St-Calais, Bischof von Durham, der die Armee des Königs während dem Feldzug verlassen hatte, wurde später im Jahr verurteilt, abgesetzt und in die Normandie ins Exil geschickt, kehrte jedoch 1091 zurück und wurde wieder eingesetzt.
Anmerkungen[]
- ↑ "CONQUEST & RESISTANCE England: 1066 TO 1088". www.britannia.com
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Ordericus Vitalis, The Ecclesiastical History of England and Normandy, übersetzt von Thomas Forester
- ↑ Carpenter, David A. (2004). The Struggle for Mastery: The Penguin History of Britain 1066–1284
- ↑ Yarde, Lisa (16 May 2011). "15 Minutes of Fame: The Rebellion of 1088"
- ↑ 5,0 5,1 5,2 "1088 Rebellion Against William II". www.sussexcastles.com