Geschichte der Britischen Monarchie Wiki
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== Geschichte ==
 
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Owain erhielt seinen Beinamen ''Gwynedd'' ursprünglich, um ihn von einem anderen Prinzen gleichen Namens - [[Owain Cyfeiliog ap Gruffydd]] - zu unterscheiden. Doch der Name erwies sich als passend, da Owain die Errungenschaften seines Vaters [[Gruffydd ap Cynan ap Iago|Gruffydd ap Cynan]] nutzte und [[Gwynedd]] zu einer Macht aufbaute, die den Engländern unter [[Heinrich II]] sowohl Respekt als auch nicht wenig Sorge abverlangte. Gegen Ende seiner Herrschaft war er als '''Owain der Große''' bekannt.
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Owain erhielt seinen Beinamen ''Gwynedd'' ursprünglich, um ihn von einem anderen Prinzen gleichen Namens - [[Owain Cyfeiliog ap Gruffydd]] - zu unterscheiden. Doch der Name erwies sich als passend, da Owain die Errungenschaften seines Vaters [[Gruffydd ap Cynan ap Iago]] nutzte und [[Gwynedd]] zu einer Macht aufbaute, die den Engländern unter [[Heinrich II]] sowohl Respekt als auch nicht wenig Sorge abverlangte. Gegen Ende seiner Herrschaft war er als '''Owain der Große''' bekannt.
   
 
Zu beginn scheint es, als ob Gruffydds Errungenschaften durch die unvermeidbaren Streitigkeiten unter seinen Söhnen aufgeteilt werden sollten, denn seine Ländereien gingen an seine verschiedenen Erben. Doch tatsächlich begannen seine Söhne, zusammen zu arbeiten, als ihnen klar wurde, dass sie gemeinsam die Fähigkeit haben würden, ganz [[Wales]] zu beherrschen.
 
Zu beginn scheint es, als ob Gruffydds Errungenschaften durch die unvermeidbaren Streitigkeiten unter seinen Söhnen aufgeteilt werden sollten, denn seine Ländereien gingen an seine verschiedenen Erben. Doch tatsächlich begannen seine Söhne, zusammen zu arbeiten, als ihnen klar wurde, dass sie gemeinsam die Fähigkeit haben würden, ganz [[Wales]] zu beherrschen.
   
Dies begann schon bevor Gruffydds Tod. Owain und sein älterer Bruder [[Cadwallon ap Gruffydd|Cadwallon]], der 1132 starb, erweiterten systematisch die Grenzen von Gwynedd, um die Gebiete [[Meirionydd]], [[Rhos]], [[Rhufoniog]] und [[Dyffryn Clwyd]] anzugliedern, und festigten damit ihre Macht im ganzen nördlichen und nordwestlichen Wales. Beim Tod von [[Heinrich I]] 1135 gab es einen generellen Aufstand der walisischen Prinzen, um ihre Ländereien von den Normannen zurück zu erlangen, wobei sie die politische Uneinigkeit in England ausnutzten, die zum Bürgerkrieg zwischen [[Stephen von England|Stephen]] und [[Matilda die Kaiserin|Matilda]] führten.
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Dies begann schon bevor Gruffydds Tod. Owain und sein älterer Bruder [[Cadwallon ap Gruffydd]], der 1132 starb, erweiterten systematisch die Grenzen von Gwynedd, um die Gebiete [[Meirionydd]], [[Rhos]], [[Rhufoniog]] und [[Dyffryn Clwyd]] anzugliedern, und festigten damit ihre Macht im ganzen nördlichen und nordwestlichen Wales. Beim Tod von [[Heinrich I]] 1135 gab es einen generellen Aufstand der walisischen Prinzen, um ihre Ländereien von den Normannen zurück zu erlangen, wobei sie die politische Uneinigkeit in England ausnutzten, die zum Bürgerkrieg zwischen [[Stephen von England|Stephen]] und [[Matilda die Kaiserin|Matilda]] führten.
   
Keiner war mächtiger oder besser dazu geeignet, seine Vorteile aus dieser [[The Anarchy|Anarchie]] zu ziehen, als Owain. 1136 geriet der normannische Lord [[Richard de Clare]] (dessen Vater 1110 [[Ceredigion]] erhalten hatte) in einen Hinterhalt und wurde von walisischen Aufständischen getötet. Bald darauf gab es eine entscheidende Schlacht bei Crug Mawr im nördlichen Ceredigion, wo die Waliser eine große anglo-normannische Armee vernichteten. Owain und sein Bruder [[Cadwaladr ap Gruffydd|Cadwaladr]] nutzten diese Gelegenheit, um in Ceredigion einzufallen, den Norden zu erobern und ihre Kontrolle im nächsten Jahr noch auszuweiten. Ihre Versuche, 1138 in [[Dyfed]] hinein zu kommen, schlugen fehl, doch Cadwaladr konnte seine Macht über Ceredigion festigen, die er bis 1143 ausübte. Danach führte seine Beteiligung am Mord an [[Anarawd ap Gruffydd]] zu seiner Verbannung aus [[Wales]] und seinem Exil in Irland, bis er von seinem Bruder 1144 zurückgeholt wurde.
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Keiner war mächtiger oder besser dazu geeignet, seine Vorteile aus [[The Anarchy]] zu ziehen, als Owain. 1136 geriet der normannische Lord [[Richard de Clare]] (dessen Vater 1110 [[Ceredigion]] erhalten hatte) in einen Hinterhalt und wurde von walisischen Aufständischen getötet. Bald darauf gab es eine entscheidende Schlacht bei Crug Mawr im nördlichen Ceredigion, wo die Waliser eine große anglo-normannische Armee vernichteten. Owain und sein Bruder [[Cadwaladr ap Gruffydd]] nutzten diese Gelegenheit, um in Ceredigion einzufallen, den Norden zu erobern und ihre Kontrolle im nächsten Jahr noch auszuweiten. Ihre Versuche, 1138 in [[Dyfed]] hinein zu kommen, schlugen fehl, doch Cadwaladr konnte seine Macht über Ceredigion festigen, die er bis 1143 ausübte. Danach führte seine Beteiligung am Mord an [[Anarawd ap Gruffydd]] zu seiner Verbannung aus [[Wales]] und seinem Exil in Irland, bis er von seinem Bruder 1144 zurückgeholt wurde.
   
 
Während dessen erweiterte Owain Stück für Stück seine Kontrolle über die Gebiete im nördlichen [[Wales]] und übernahm immer einen Distrikt nach dem anderen, so dass 1149 beinahe das ganze [[Powys]] unter seiner Herrschaft stand. Die Grenzen von Gwynedd erstreckten sich jetzt von [[Anglesey]] bis zur Mündung des Flusses Dee.
 
Während dessen erweiterte Owain Stück für Stück seine Kontrolle über die Gebiete im nördlichen [[Wales]] und übernahm immer einen Distrikt nach dem anderen, so dass 1149 beinahe das ganze [[Powys]] unter seiner Herrschaft stand. Die Grenzen von Gwynedd erstreckten sich jetzt von [[Anglesey]] bis zur Mündung des Flusses Dee.
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Obwohl Owain weitere Gebietserweiterungen plante, musste er in den folgenden Jahren seine bereits existierenden Ländereien festigen und es waren sowohl seine Qualitäten als Politiker wie auch seine Fähigkeiten als Eroberer, die ihn zu einem von Wales' größten Herrschern machten.
 
Obwohl Owain weitere Gebietserweiterungen plante, musste er in den folgenden Jahren seine bereits existierenden Ländereien festigen und es waren sowohl seine Qualitäten als Politiker wie auch seine Fähigkeiten als Eroberer, die ihn zu einem von Wales' größten Herrschern machten.
   
Der einzige Rückschlag kam 1157. [[Heinrich II]] saß inzwischen auf dem Thron von England und stellte dessen politische Stärke wieder her. Papst [[Adrian IV (Papst)|Adrian IV]] hatte ihm 1155 Autorität über ganz England gewährt und Heinrich schickte seine Truppen nach Wales. Obwohl Owain einiges an Boden verlor, zwang Heinrich ihn nicht, sich zu unterwerfen. Dennoch war Owain vernünftig genug, zu wissen, dass er mit Heinrich verhandeln musste. Heinrich war damit einverstanden, keine weiteren Vorstöße nach Gwynedd zu unternehmen, sofern Owain ihn als Lehnsherren anerkennen würde. Heinrich hatte auch Owains Bruder Cadwaladr unter seine Fittiche genommen, der im Exil in England lebte, und sich mit den normannischen [[Earl of Chester|Earls von Chester]] und [[Earl of Shrewsbury|Shrewsbury]] verbündet hatte. Heinrich verlangte, dass Owain Cadwaladr als seinen Regierungspartner akzeptieren sollte, was Owain auch tat.
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Der einzige Rückschlag kam 1157. [[Heinrich II]] saß inzwischen auf dem Thron von England und stellte dessen politische Stärke wieder her. Papst [[Hadrian IV (Papst)|Hadrian IV]] hatte ihm 1155 Autorität über ganz England gewährt und Heinrich schickte seine Truppen nach Wales. Obwohl Owain einiges an Boden verlor, zwang Heinrich ihn nicht, sich zu unterwerfen. Dennoch war Owain vernünftig genug, zu wissen, dass er mit Heinrich verhandeln musste. Heinrich war damit einverstanden, keine weiteren Vorstöße nach Gwynedd zu unternehmen, sofern Owain ihn als Lehnsherren anerkennen würde. Heinrich hatte auch Owains Bruder Cadwaladr unter seine Fittiche genommen, der im Exil in England lebte, und sich mit den normannischen [[Earl of Chester|Earls von Chester]] und [[Earl of Shrewsbury|Shrewsbury]] verbündet hatte. Heinrich verlangte, dass Owain Cadwaladr als seinen Regierungspartner akzeptieren sollte, was Owain auch tat.
   
Owain akzeptierte all diese Bedingungen freiwillig. Seine große Stärke lag darin, die Vorteile zu erkennen, die davon kamen, dass er mit [[Heinrich II]] und dessen großem [[Angevinisches Imperium|Angevinischem Imperium]] verbündet war. Es bedeutete, dass der walisische Prinz als bedeutender feudaler Monarch anerkannt wurde und nicht als Stammeshäuptling, und es kam durch Owain, dass die Eigenständigkeit von [[Gwynedd]] anerkannt wurde. Owain wurde als der oberste Herrscher in [[Wales]] angesehen und wurde offiziell zum "Prince of the Welsh" ernannt, während ihn seine Untertanen immer noch König von Wales nannten. Heinrich veröffentlichte dies bei einer Zeremonie im Juli 1163 in Woodstock, wo sich alle walisischen Herrscher und der König von Schottland versammelten, um Heinrich Gefolgschaft zu schwören. Unter ihnen war auch [[Rhys Lord Rhys ap Gruffydd|Rhys ap Gruffydd]], der Heinrich immer noch feindlich gegenüber stand, und es brauchte Owains Autorität und Fähigkeiten als Verhandlungsführer, um Rhys zu überzeugen, dass er sich Heinrich unterwerfen sollte.
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Owain akzeptierte all diese Bedingungen freiwillig. Seine große Stärke lag darin, die Vorteile zu erkennen, die davon kamen, dass er mit [[Heinrich II]] und dessen großem [[Angevinisches Reich|Angevinischem Reich]] verbündet war. Es bedeutete, dass der walisische Prinz als bedeutender feudaler Monarch anerkannt wurde und nicht als Stammeshäuptling, und es kam durch Owain, dass die Eigenständigkeit von [[Gwynedd]] anerkannt wurde. Owain wurde als der oberste Herrscher in [[Wales]] angesehen und wurde offiziell zum "Prince of the Welsh" ernannt, während ihn seine Untertanen immer noch König von Wales nannten. Heinrich veröffentlichte dies bei einer Zeremonie im Juli 1163 in Woodstock, wo sich alle walisischen Herrscher und der König von Schottland versammelten, um Heinrich Gefolgschaft zu schwören. Unter ihnen war auch [[Rhys Lord Rhys ap Gruffydd]], der Heinrich immer noch feindlich gegenüber stand, und es brauchte Owains Autorität und Fähigkeiten als Verhandlungsführer, um Rhys zu überzeugen, dass er sich Heinrich unterwerfen sollte.
   
 
Obwohl er den Rest seines Lebens loyal gegenüber Heinrich blieb, hielt das Owain nicht davon ab, sicher zu stellen, dass die Rechte und der Status der Waliser von den [[Normannen]] anerkannt wurden. Die Zeremonie 1163 verunsicherte viele der walisischen Prinzen, die sie als Zeichen der Vorherrschaft der Normannen ansahen, und 1164 kam es zu einer Reihe von Aufständen in ganz Wales. Heinrich entschied, dass eine Darstellung seiner Macht nötig war und stellte eine mächtige Armee aus Frankreich, Schottland und Irland zusammen, doch er führte die ganze Aktion schlecht aus. Owain versammelte die walisischen Armeen und erwartete die Normannen am Fluss Dee. Doch es geschah nichts. Aufgehalten vom Wetter, der Umgebung und der schieren Größe seiner Armee zog sich Heinrich zurück und nahm nur ein paar wenige Geiseln. Die Waliser hatten ihren Standpunkt klar gemacht und Owain und Cadwaladr hatten die Gebiete zurück erobert, die sie zehn Jahre zuvor verloren hatten.
 
Obwohl er den Rest seines Lebens loyal gegenüber Heinrich blieb, hielt das Owain nicht davon ab, sicher zu stellen, dass die Rechte und der Status der Waliser von den [[Normannen]] anerkannt wurden. Die Zeremonie 1163 verunsicherte viele der walisischen Prinzen, die sie als Zeichen der Vorherrschaft der Normannen ansahen, und 1164 kam es zu einer Reihe von Aufständen in ganz Wales. Heinrich entschied, dass eine Darstellung seiner Macht nötig war und stellte eine mächtige Armee aus Frankreich, Schottland und Irland zusammen, doch er führte die ganze Aktion schlecht aus. Owain versammelte die walisischen Armeen und erwartete die Normannen am Fluss Dee. Doch es geschah nichts. Aufgehalten vom Wetter, der Umgebung und der schieren Größe seiner Armee zog sich Heinrich zurück und nahm nur ein paar wenige Geiseln. Die Waliser hatten ihren Standpunkt klar gemacht und Owain und Cadwaladr hatten die Gebiete zurück erobert, die sie zehn Jahre zuvor verloren hatten.
   
Owain hatte ein eher zwiespältiges Verhältnis zur Kirche. Obwohl er ein sehr religiöser Mann war, wollte er sich nichts vorschreiben lassen - etwas, das er mit Heinrich II gemeinsam hatte. Er zog sich den Unwillen der Kirche zu, als er seine Cousine [[Christina ferch Goronwy|Christina]] zu seiner zweiten Frau machte. So eine Ehe wurde in den Augen der Kirche als illegal angesehen, doch Owain störte das nicht und tatsächlich wurde die tiefe Liebe zu seiner zweiten Frau legendär. Owain empfand die Vorherrschaft der [[Erzbischof von Canterbury|Diözese von Canterbury]] als ein Zeichen der Unterwerfung an die Kirche, wie es mit seiner Unterwerfung gegenüber Heinrich II war, doch anders als beim englischen König sah er die Notwendigkeit dafür nicht so einfach ein. Er weigerte sich, die Autorität von [[Canterbury]] zu akzeptieren und ernannte seine eigenen örtlichen Bischöfe, besonders in Bangor, wo er den Bischof dreizehn Jahre lang nicht ersetzen ließ.
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Owain hatte ein eher zwiespältiges Verhältnis zur Kirche. Obwohl er ein sehr religiöser Mann war, wollte er sich nichts vorschreiben lassen - etwas, das er mit Heinrich II gemeinsam hatte. Er zog sich den Unwillen der Kirche zu, als er seine Cousine [[Cristin ferch Goronwy]] zu seiner zweiten Frau machte. So eine Ehe wurde in den Augen der Kirche als illegal angesehen, doch Owain störte das nicht und tatsächlich wurde die tiefe Liebe zu seiner zweiten Frau legendär. Owain empfand die Vorherrschaft der [[Erzbischof von Canterbury|Diözese von Canterbury]] als ein Zeichen der Unterwerfung an die Kirche, wie es mit seiner Unterwerfung gegenüber Heinrich II war, doch anders als beim englischen König sah er die Notwendigkeit dafür nicht so einfach ein. Er weigerte sich, die Autorität von [[Canterbury]] zu akzeptieren und ernannte seine eigenen örtlichen Bischöfe, besonders in Bangor, wo er den Bischof dreizehn Jahre lang nicht ersetzen ließ.
   
 
Zum Zeitpunkt seines Todes 1170 war Owain der Herrscher über das ganze nördliche [[Wales]], der oberste Prinz von Wales und wurde in ganz Europa sehr geschätzt. Falls seine Söhne ähnliche Qualitäten gehabt hätten, hätten sie den Bürgerkrieg vermutlich vermeiden können, der nach Owains Tod ausbrach und das Königreich einmal mehr teilte. Erst Owains Enkel [[Llywelyn der Große]] brachte Gwynedd wieder seinen alten Glanz zurück.
 
Zum Zeitpunkt seines Todes 1170 war Owain der Herrscher über das ganze nördliche [[Wales]], der oberste Prinz von Wales und wurde in ganz Europa sehr geschätzt. Falls seine Söhne ähnliche Qualitäten gehabt hätten, hätten sie den Bürgerkrieg vermutlich vermeiden können, der nach Owains Tod ausbrach und das Königreich einmal mehr teilte. Erst Owains Enkel [[Llywelyn der Große]] brachte Gwynedd wieder seinen alten Glanz zurück.
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## [[Cynan ap Iago]] ⚭ Ragnailt ingen Amlaíb
 
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#### | [[Cadwallon ap Gruffydd]] (+ 1162) ⚭ | Gwenllian; ⚭ || Alice
 
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#### | [[Owain Gwynedd ap Gruffydd]] ⚭ | Gwladus ferch [[Llywarch ap Trahaearn]]; ⚭ || [[Cristin ferch Goronwy]]; ⚯ ||| NN; ⚯ IV Pyfog
 
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Version vom 19. März 2021, 12:21 Uhr

Owain Gwynedd ap Gruffudd war 1137 bis 1170 König von Gwynedd. Er wurde auch Owain der Große genannt und war der erste, der den Titel Prince of Wales erhielt. Er wird als der erfolgreichste aller walisischen Prinzen angesehen, noch vor seinem Enkel Llywelyn der Große.

Geschichte

Owain erhielt seinen Beinamen Gwynedd ursprünglich, um ihn von einem anderen Prinzen gleichen Namens - Owain Cyfeiliog ap Gruffydd - zu unterscheiden. Doch der Name erwies sich als passend, da Owain die Errungenschaften seines Vaters Gruffydd ap Cynan ap Iago nutzte und Gwynedd zu einer Macht aufbaute, die den Engländern unter Heinrich II sowohl Respekt als auch nicht wenig Sorge abverlangte. Gegen Ende seiner Herrschaft war er als Owain der Große bekannt.

Zu beginn scheint es, als ob Gruffydds Errungenschaften durch die unvermeidbaren Streitigkeiten unter seinen Söhnen aufgeteilt werden sollten, denn seine Ländereien gingen an seine verschiedenen Erben. Doch tatsächlich begannen seine Söhne, zusammen zu arbeiten, als ihnen klar wurde, dass sie gemeinsam die Fähigkeit haben würden, ganz Wales zu beherrschen.

Dies begann schon bevor Gruffydds Tod. Owain und sein älterer Bruder Cadwallon ap Gruffydd, der 1132 starb, erweiterten systematisch die Grenzen von Gwynedd, um die Gebiete Meirionydd, Rhos, Rhufoniog und Dyffryn Clwyd anzugliedern, und festigten damit ihre Macht im ganzen nördlichen und nordwestlichen Wales. Beim Tod von Heinrich I 1135 gab es einen generellen Aufstand der walisischen Prinzen, um ihre Ländereien von den Normannen zurück zu erlangen, wobei sie die politische Uneinigkeit in England ausnutzten, die zum Bürgerkrieg zwischen Stephen und Matilda führten.

Keiner war mächtiger oder besser dazu geeignet, seine Vorteile aus The Anarchy zu ziehen, als Owain. 1136 geriet der normannische Lord Richard de Clare (dessen Vater 1110 Ceredigion erhalten hatte) in einen Hinterhalt und wurde von walisischen Aufständischen getötet. Bald darauf gab es eine entscheidende Schlacht bei Crug Mawr im nördlichen Ceredigion, wo die Waliser eine große anglo-normannische Armee vernichteten. Owain und sein Bruder Cadwaladr ap Gruffydd nutzten diese Gelegenheit, um in Ceredigion einzufallen, den Norden zu erobern und ihre Kontrolle im nächsten Jahr noch auszuweiten. Ihre Versuche, 1138 in Dyfed hinein zu kommen, schlugen fehl, doch Cadwaladr konnte seine Macht über Ceredigion festigen, die er bis 1143 ausübte. Danach führte seine Beteiligung am Mord an Anarawd ap Gruffydd zu seiner Verbannung aus Wales und seinem Exil in Irland, bis er von seinem Bruder 1144 zurückgeholt wurde.

Während dessen erweiterte Owain Stück für Stück seine Kontrolle über die Gebiete im nördlichen Wales und übernahm immer einen Distrikt nach dem anderen, so dass 1149 beinahe das ganze Powys unter seiner Herrschaft stand. Die Grenzen von Gwynedd erstreckten sich jetzt von Anglesey bis zur Mündung des Flusses Dee.

Obwohl Owain weitere Gebietserweiterungen plante, musste er in den folgenden Jahren seine bereits existierenden Ländereien festigen und es waren sowohl seine Qualitäten als Politiker wie auch seine Fähigkeiten als Eroberer, die ihn zu einem von Wales' größten Herrschern machten.

Der einzige Rückschlag kam 1157. Heinrich II saß inzwischen auf dem Thron von England und stellte dessen politische Stärke wieder her. Papst Hadrian IV hatte ihm 1155 Autorität über ganz England gewährt und Heinrich schickte seine Truppen nach Wales. Obwohl Owain einiges an Boden verlor, zwang Heinrich ihn nicht, sich zu unterwerfen. Dennoch war Owain vernünftig genug, zu wissen, dass er mit Heinrich verhandeln musste. Heinrich war damit einverstanden, keine weiteren Vorstöße nach Gwynedd zu unternehmen, sofern Owain ihn als Lehnsherren anerkennen würde. Heinrich hatte auch Owains Bruder Cadwaladr unter seine Fittiche genommen, der im Exil in England lebte, und sich mit den normannischen Earls von Chester und Shrewsbury verbündet hatte. Heinrich verlangte, dass Owain Cadwaladr als seinen Regierungspartner akzeptieren sollte, was Owain auch tat.

Owain akzeptierte all diese Bedingungen freiwillig. Seine große Stärke lag darin, die Vorteile zu erkennen, die davon kamen, dass er mit Heinrich II und dessen großem Angevinischem Reich verbündet war. Es bedeutete, dass der walisische Prinz als bedeutender feudaler Monarch anerkannt wurde und nicht als Stammeshäuptling, und es kam durch Owain, dass die Eigenständigkeit von Gwynedd anerkannt wurde. Owain wurde als der oberste Herrscher in Wales angesehen und wurde offiziell zum "Prince of the Welsh" ernannt, während ihn seine Untertanen immer noch König von Wales nannten. Heinrich veröffentlichte dies bei einer Zeremonie im Juli 1163 in Woodstock, wo sich alle walisischen Herrscher und der König von Schottland versammelten, um Heinrich Gefolgschaft zu schwören. Unter ihnen war auch Rhys Lord Rhys ap Gruffydd, der Heinrich immer noch feindlich gegenüber stand, und es brauchte Owains Autorität und Fähigkeiten als Verhandlungsführer, um Rhys zu überzeugen, dass er sich Heinrich unterwerfen sollte.

Obwohl er den Rest seines Lebens loyal gegenüber Heinrich blieb, hielt das Owain nicht davon ab, sicher zu stellen, dass die Rechte und der Status der Waliser von den Normannen anerkannt wurden. Die Zeremonie 1163 verunsicherte viele der walisischen Prinzen, die sie als Zeichen der Vorherrschaft der Normannen ansahen, und 1164 kam es zu einer Reihe von Aufständen in ganz Wales. Heinrich entschied, dass eine Darstellung seiner Macht nötig war und stellte eine mächtige Armee aus Frankreich, Schottland und Irland zusammen, doch er führte die ganze Aktion schlecht aus. Owain versammelte die walisischen Armeen und erwartete die Normannen am Fluss Dee. Doch es geschah nichts. Aufgehalten vom Wetter, der Umgebung und der schieren Größe seiner Armee zog sich Heinrich zurück und nahm nur ein paar wenige Geiseln. Die Waliser hatten ihren Standpunkt klar gemacht und Owain und Cadwaladr hatten die Gebiete zurück erobert, die sie zehn Jahre zuvor verloren hatten.

Owain hatte ein eher zwiespältiges Verhältnis zur Kirche. Obwohl er ein sehr religiöser Mann war, wollte er sich nichts vorschreiben lassen - etwas, das er mit Heinrich II gemeinsam hatte. Er zog sich den Unwillen der Kirche zu, als er seine Cousine Cristin ferch Goronwy zu seiner zweiten Frau machte. So eine Ehe wurde in den Augen der Kirche als illegal angesehen, doch Owain störte das nicht und tatsächlich wurde die tiefe Liebe zu seiner zweiten Frau legendär. Owain empfand die Vorherrschaft der Diözese von Canterbury als ein Zeichen der Unterwerfung an die Kirche, wie es mit seiner Unterwerfung gegenüber Heinrich II war, doch anders als beim englischen König sah er die Notwendigkeit dafür nicht so einfach ein. Er weigerte sich, die Autorität von Canterbury zu akzeptieren und ernannte seine eigenen örtlichen Bischöfe, besonders in Bangor, wo er den Bischof dreizehn Jahre lang nicht ersetzen ließ.

Zum Zeitpunkt seines Todes 1170 war Owain der Herrscher über das ganze nördliche Wales, der oberste Prinz von Wales und wurde in ganz Europa sehr geschätzt. Falls seine Söhne ähnliche Qualitäten gehabt hätten, hätten sie den Bürgerkrieg vermutlich vermeiden können, der nach Owains Tod ausbrach und das Königreich einmal mehr teilte. Erst Owains Enkel Llywelyn der Große brachte Gwynedd wieder seinen alten Glanz zurück.

Sonstiges

Madoc und Rhirid sind angebliche Söhne von Owain Gwynedd, die bereits 1170, also dreihundert vor Christoph Columbus, nach Amerika gesegelt sein sollen. Angeblich wählten sie das Meer, um den internen Konflikten daheim zu entkommen. Die Geschichte von ihnen erreichte ihre größte Beliebtheit während des Elisabethanischen Zeitalters, als englische und walisische Schriftsteller über Madocs Anspruch schrieben, demzufolge das Königreich England der Besitzer von Nordamerika wäre.

Stammtafel

  1. Iago ap Idwal ap Meurig
    1. Cynan ap Iago ⚭ Ragnailt ingen Amlaíb
      1. Gruffydd ap Cynan ap Iago ⚭ | Angharad ferch Owain ap Edwin
        1. | Cadwallon ap Gruffydd (+ 1162) ⚭ | Gwenllian; ⚭ || Alice
        2. | Owain Gwynedd ap Gruffydd ⚭ | Gwladus ferch Llywarch ap Trahaearn; ⚭ || Cristin ferch Goronwy; ⚯ ||| NN; ⚯ IV Pyfog
          1. IV Rhun ap Owain Gwynedd
          2. IV Hywel ap Owain Gwynedd
          3. | Iorwerth ap Owain Gwynedd
          4. | Maelgwn ap Owain Gwynedd
          5. ? Gwenllian
          6. || Dafydd ap Owain Gwynedd
          7. || Rhodri ap Owain Gwynedd
          8. ? Angharad
          9. ? Margaret
          10. || Iefan ap Owain Gwynedd
          11. ||| Cynan ap Owain Gwynedd
          12. ? Rhirid ap Owain Gwynedd
          13. ? Madoc ap Owain Gwynedd
          14. ||| Cynwrig
          15. ||| Gwennlian II
          16. ||| Einion
          17. ||| Iago
          18. ||| Ffilip
          19. ||| Cadell
          20. ||| Rotpert
          21. ||| Idwal
        3. | Cadwaladr ap Gruffydd ⚭ | Gwerfel ferch Gwrgan; ⚭ || Alice de Clare [1]; ⚭ ||| Tangwystl
        4. | Gwenllian ferch Gruffydd ⚭ ♔ Gruffydd ap Rhys I von Deheubarth
        5. | Marared ferch Gruffydd
        6. | Rainillt ferch Gruffydd
        7. | Annest ferch Gruffydd
        8. | Susanna ferch Gruffydd ⚭ Madog ap Maredudd von Powys

Anmerkungen

  1. Tochter von Richard Fitz Gilbert de Clare, 3. Lord of Clare