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Owain Glendower war der letzte Waliser, der den Titel Prince of Wales trug, er wurde von vielen inoffiziell als König angesehen. Er entstammte dem Haus Mathrafal und war somit ein Prinz von Powys.

Familie[]

Owain war der Sohn von Gruffydd Fychan II und Elen ferch Thomas ap Llywelyn, die aus dem Haus Dinefwr stammte und eine Nachfahrin von Rhys Lord Rhys ap Gruffydd war.

Noch als sehr junger Mann heiratete er Marred ferch Dafydd (auch Margaret Hanmer), Tochter von Sir David Hanmer von Hanmer. Sie hatten mindestens neun Kinder.

Sein Sohn Gruffydd wurde von den Engländern gefangen genommen und 1410 in den Tower of London gesperrt, wo er 1412 an der Beulenpest starb. Sein Sohn Maredudd lebte noch 1421, wo ihm das königliche Pardon gewährt wurde. Seine Tochter Alys ging eine heimliche Ehe mit Sir John Scudamore ein. Sie soll Owain in seinen letzten Lebensjahren bei sich versteckt haben. Ihre Familie überlebte den Sturm, der durch die Revolte ihres Vaters aufkam, und erbte viele Ländereien in Powys, Südwales und Gwynedd.

Geschichte[]

Frühe Jahre[]

Owain wurde vermutlich 1349 oder 1359 in eine wohlhabende Familie geboren, die enge Verbindungen zum walisischen und englischen Adel hatte und wichtige Ämter für die Marcher Lords besetzte. Beim Tod seines Vaters irgendwann vor 1370 war Owain erst sechzehn Jahre alt. Vermutlich wurde er zu dieser Zeit bei David Hanmer aufgezogen, einem aufsteigenden Anwalt im Dienst des Königs, oder bei Richard FitzAlan, dem 3. Earl of Arundel.

Historiker glauben, dass Owain in London sieben Jahre lang Recht studierte. Möglicherweise war er während dem Bauernaufstand (1381) auch in London. Spätestens 1383 war er nach Wales zurückgekehrt, wo er seine Frau Margaret heiratete und seine Ländereien in Besitz nahm.

1384 trat er in den Militärdienst des englischen Königs ein und diente 1385 unter dem Kommando von John of Gaunt, 1. Duke of Lancaster in Schottland. Im März 1387 nahm er am Kampf gegen die Französisch-Spanisch-Flämische Flotte an der Küste von Kent teil. Ende des gleichen Jahres starb sein kurz zuvor zum Ritter geschlagener Schwiegervater und Owain kehrte nach Wales zurück, um dessen Ländereien zu verwalten. Möglicherweise diente er als Knappe von Heinrich IV bei der Schlacht von Radcot Bridge im Dezember 1387. Somit hatte er drei Jahre militärischer Erfahrung gesammelt und einige Schlüsselprobleme der Armee aus erster Hand erlebt.

Zu dieser Zeit wuchs der Konflikt zwischen König Richard II und den Lords Appellant. Owains Möglichkeiten wurden eingeschränkt, als Sir Gregory Sais 1390 starb und Richard Fitzalan, Earl of Arundel kalt gestellt wurde. Vermutlich kehrte er auf seinen Besitz in Wales zurück, wo er die nächsten zehn Jahre recht ruhig verbrachte.

Walisischer Aufstand 1400-1415[]

Ende der 1390er Jahre begann eine Reihe von Ereignissen, die Owain immer stärker auf eine Rebellion hindrängten, die später der Walisische Aufstand, Glyndwr Rising oder der Letzte Krieg der Unabhängigkeit (in Wales) genannt wurde.

Sein Nachbar Baron Grey de Ruthyn hatte einige Ländereien annektiert, auf die Owain Anspruch hatte. Er wandte sich ans Englische Parlament, doch seine Beschwerde wurde ignoriert. 1400 informierte Grey Owain zu spät von einem königlichen Kommando, Truppen an die Schottische Grenze zu entsenden, was es ihm ermöglichte, den Waliser in Hofkreisen als Verräter zu bezeichnen. Weiterhin war Grey ein persönlicher Freund von Heinrich IV und Owain verlor seinen Fall und wurde persönlich bedroht. Eine Quelle behauptet jedoch, letzteres sei der Fall gewesen, weil Owain einen wütenden Brief an Lord Grey geschrieben hatte, in dem er damit prahlte, Lord Greys Pferde gestohlen hatte; außerdem glaubte er, Grey hätte gedroht, in seinen Ländereien zu plündern und zu morden. Grey bestritt das und erklärte, er würde den Brief Heinrich IV, und dass Owain dafür hängen würde, weil er Diebstahl und Verrat in dem Brief gestanden hätte.

Der abgesetzte Richard II hatte in Wales noch Anhänger und im Januar 1400 brach Chaos unter der Bevölkerung in der Nähe der Stadt Chester aus, nachdem man einen Offizier von Richard öffentlich hingerichtet hatte.

Dies alles führte dazu, dass Owain öffentlich am 16. September 1400 den Titel seiner Vorfahren annahm, Prinz von Powys. Mit einer kleinen Gruppe Anhänger, denen auch sein ältester Sohn, sein Schwager und der Bischof von Asaph angehörten, begann er einen Angriff auf Lord Greys Ländereien.

Nach einigen Begegnungen von Heinrich IV's und Owains Anhängern im September und Oktober 1400 begann der Aufstand sich 1401 zu verbreiten. Der größte Teil des nördlichen und mittleren Wales lief zu Owain über. Heinrich IV übertrug Henry Hotspur Percy die Aufgabe, das Land wieder zu sichern. Hotspur erließ im März eine Amnestie, die allen Rebellen außer Owain und seinen Cousins Rhys ap Tudur und Gwilym ap Tudur (Siehe Haus Tudor) Pardon gewährte. Sie wurden später dennoch begnadigt, nachdem sie Edward I's Schloss bei Conwy erobert hatten.

Im Juni 1401 errang Owain seinen ersten großen Sieg bei Mynydd Hyddgen. Heinrich IV unternahm Vergeltungsmaßnahmen, musste sich jedoch schließlich zurückziehen. 1402 verabschiedete das englische Parlament harte Gesetzte gegen Wales, um die englische Herrschaft dort zu festigen, was jedoch noch mehr Waliser zu den Rebellen trieb. Im gleichen Jahr gelang es Owain, seinen Erzfeind Baron Grey gefangen zu nehmen, den er für ein Jahr gefangen hielt, bis er ein erhebliches Lösegeld von Heinrich gezahlt bekam.

Im Juni 1402 besiegte Owain die Engländer unter Sir Edmund Mortimer, Sohn des 3. Earl bei der Schlacht von Bryn Glas und nahm Edmund gefangen. Anders als bei Grey weigerte sich Heinrich IV diesmal, ein Lösegeld zu zahlen. Man könnte sagen, dass Mortimers Neffe einen größeren Thronanspruch hatte als Heinrich selbst, so dass eine schnelle Freilassung nicht in Frage kam. Edmund verhandelte schließlich mit Owain und heiratete eine von dessen Töchtern. Im Dezember erklärte Edmund schließlich, dass er sich Owain angeschlossen hätte, um Richard II wieder auf den Thron zu bringen, falls er noch leben würde, und wenn nicht, seinen Neffen Edmund Mortimer, 5. Earl of March zum König von England zu machen.

1403 war der Aufstand in ganz Wales verbreitet. Owain hatte auch die walisischen Truppen, die in Frankreich und Schottland stationiert waren, auf seiner Seite. 1404 hielt er in Harlech Hof und berief bald darauf das erste Parlament von ganz Wales in Machynlleth ein, wo er zum Prince of Wales gekrönt wurde und seine Pläne erklärte. Er wollte einen unabhängigen walisischen Staat schaffen und eine separate walisische Kirche.

Dreiteilung und das Jahr der Franzosen[]

Owain verhandelte mit Edmund Mortimer und Henry Percy, 1. Earl of Northumberland über die Dreiteilung von England und Wales unter einander; das Haus Percy war 1403 ebenfalls in die Rebellion gegen den König eingetreten. Dabei sollte Wales um die Gebiete von Cheshire, Shropshire und Herefordshire erweitert werden. Das Haus Mortimer sollte ganz Süd- und Westengland erhalten, während die Percys den Norden von England erhielten.

Verhandlungen mit den Iren erwiesen sich als erfolglos, aber Owain hatte Hoffnung, dass die Franzosen und Bretonen ihn unterstützen würden. Er sandte seinen Neffen Gruffydd und seinen Schwager John Hanmer nach Frankreich zu Verhandlungen, die einen Vertrag hervorbrachten, bei dem die Franzosen versprachen, Owain zu unterstützen. Bald begann eine Belagerung von Kidwelly Castle, bei der die Waliser von französisch-bretonischen Truppen unterstützt wurden. Auch die Schotten begannen, sich gegen die Engländer zu erheben, bereits 1400 und 1401 hatten sie englische Siedlungen auf der Halbinsel Llyn angegriffen. 1403 besiegte eine bretonische Flotte die Engländer auf dem Kanal und die Franzosen landeten auf der Isle of Wight. 1404 überfielen sie die englische Küste.

1405 wurde in Wales das "Jahr der Franzosen" genannt. Ein weiterer Vertrag zwischen Wales und Frankreich wurde ausgehandelt. Auf dem Kontinent bedrängten die Franzosen die Engländer und überfielen das bis dahin englische Aquitanien. Gleichzeitig landeten französische Truppen in Westwales und trafen kurz vor Worcester auf englische Truppen. In den nächsten acht Tagen beobachteten die Armeen einander. Doch dann zogen beide Gruppen sich plötzlich aus unbekannten Gründen zurück.

Scheitern der Rebellion[]

Um 1405 hatten sich die meisten französischen Truppen wieder zurückgezogen, nachdem die Politiker in Paris eher zum Frieden hingeneigt waren. Die walisischen Truppen, die bisher immer siegreich gewesen waren, begannen zu verlieren. Englische Truppen landeten in Anglesey und drängten die Waliser nach und nach zurück, bis der Widerstand dort 1406 endete.

Gleichzeitig begann der junge Prinz Henry eine Strategie der wirtschaftlichen Blockade. Er begann Wales Stück für Stück zurückzuerobern, indem er die Handelswege sperrte. 1407 begann diese Strategie Früchte zu tragen, obwohl Owains Soldaten weitere Siege gegen die Männer des Königs errungen hatten. Im Herbst des Jahres ergab sich Owains Schloss in Aberystwyth, während er anderswo kämpfte. 1409 fiel Harlech Castle. Edmund Mortimer starb in der Schlacht und Owains Frau Margaret wurde zusammen mit zwei seiner Töchter (unter ihnen auch Catrin), und drei von Edmunds Enkelinnen im Tower of London eingesperrt. Sie starben dort vor 1415.

Owain blieb in Freiheit, hatte aber seinen Stammsitz verloren und wurde nun gejagt. Er führte die Rebellion fort, teilweise auch um seine Frau zu rächen. 1410, nach einem Überfall auf Shropshire, der eher einem Selbstmordkommando ähnelte, wurden viele der führenden Rebellen gefangen genommen.

1412 führte Owain weitere erfolgreiche Überfälle auf die Männer des Königs aus. Bei einem Hinterhalt in Brecon konnte er Dafydd Gam gefangen nehmen, einen walisischen Anführer, der auf der Seite von Heinrich IV stand. Er ließ ihn später gegen eine Lösegeldzahlung frei. Dies war das letzte mal, dass Owain lebendig von seinen Gegnern gesehen wurde. Bis Ende 1414 gab es Gerüchte, dass der Lollarde Sir John Oldcastle mit Owain Kontakt hatte, und neue Truppen wurden zu den wichtigsten Burgen im Norden und Süden geschickt.

Doch 1413 starb Heinrich IV und sein Sohn Heinrich V bestieg den Thron. Er war Wales gegenüber versöhnlich gestimmt und bot den wichtigsten Rebellenführern und anderen Gegnern seines Vaters das Königliche Pardon an.

Verschwinden und Tod[]

Nach 1412 gibt es keine sicheren Informationen mehr über Owain Glendower. Trotz hoher Kopfgelder wurde er niemals gefangen genommen oder verraten. Der Überlieferung zufolge starb er und wurde in der Kirche der Heiligen Mael und Sulien in Corwen begraben.

In seinem Buch The Mystery of Jack of Kent and the Fate of Owain Glyndwr behauptet Alex Gibbon, dass der Volksheld Jack of Kent eigentlich Owain Glendower war. Er zeigt einige Ähnlichkeiten zwischen beiden Männern auf (wie Aussehen, Alter, Bildung und Charakter) und behauptet, dass Owain seine letzten Jahre bei seiner Tochter Alys verbrachte, sich selbst als alternden Franziskanermönch verkleidete und zum Lehrer der Familie wurde. Es gibt viele Volkssagen über Glendower, wie er sich verkleidete, um einen Vorteil gegenüber seinen Gegnern zu haben.

Adam of Usk, der Owain kurzzeitig unterstützt hatte, schrieb in seine Chronik für das Jahr 1415: "Nach vier Jahren im Versteck, vor dem König und dem Reich, starb Owain Glyndwr, und wurde von seinen Anhängern in der Dunkelheit der Nacht begraben. Sein Grab wurde von seinen Feinden entdeckt, so dass er erneut begraben werden musste, doch es ist unmöglich, herauszufinden, wohin man ihn legte."

Walisischer Nationalheld[]

Nach seinem Tod erlangte Owain einen mystischen Stratus, zusammen mit Cadwaladr Fendigaid ap Cadwallon, Cynan und Arthur, als der Held, der auf den Ruf zur Rückkehr wartet, um sein Volk zu befreien. Thomas Pennant (* 1726, ✝ 1798) sammelte und veröffentlichte viele Legenden und Orte, die mit Owain in Verbindung stehen. 1594 hatte George Owen sich gegen die Grausamen Gesetzte gegen Waliser ausgesprochen, die von Heinrich IV erlassen wurden, um die Rebellion zu unterdrücken. Doch erst im späten 19. Jahrhundert wurde Owains Ruf wiederbelebt. Die Bewegung "Young Wales" erklärte ihn zum Vater des walisischen Nationalismus. Volkslegenden in Wales haben ihn immer in guter Erinnerung behalten und beinahe jede Gemeinde hat einen Ort oder eine Geschichte über Owain.

Medien[]

  • John Cowper Powys: Owen Glendower (1941)
  • Edith Pargeter: A Bloody Field by Shrewsbury (1972)
  • Martha Rofheart: "Glendower Country" (1973)
  • Rosemary Hawley Jarman: Crown in Candlelight (1978)
  • Roger Zelazny: A Night in the Lonesome October (1993)
  • Malcolm Pryce: A Dragon to Agincourt – Y Lolfa (2003)
  • Rhiannon Ifans: Owain Glyndwr: Prince of Wales (2003)
  • Rowland Williams: Owen Glendower: A Dramatic Biography and Other Poems (2008)
  • T. I. Adams: The Dragon Wakes: A Novel of Wales and Owain Glyndwr (2012)
  • Maggie Stiefvater
    • The Raven Boys (2012)
    • The Dream Thieves (2013)
    • Blue Lily, Lily Blue (2014)
    • The Raven King(2016)
  • N. Gemini Sasson: Uneasy Lies the Crown: A Novel of Owain Glyndwr (2012)
  • BBC TV Series Horrible Histories, series 5, episode 7, features a song about Glyndor[27]
  • Terry Breverton: Owain Glyndwr: The Story of the Last Prince of Wales (2014)
  • James Hill: Owain, Prince of Wales (1983)

Stammbaum[]

Symbole
König

regierende Königin
Mönch/Nonne/ect.
verheiratet
unverheiratet
geschieden
verlobt
* geboren
gestorben
fl. - floruit
NN - Name unbekannt
? - Verwandtschaft
fragwürdig

I / II / III - 1./2./etc. Ehe

  1. Gruffydd Fychan I ap Gruffydd Maelor (✝ 1289), Lord von Dinas Bran
    1. Madog Crypl ap Gruffydd Fychan (✝ 1304/6) ⚭ Gwenllian ferch Ithel Fychan
      1. Gruffydd of Rhuddallt (✝ 1343) ⚭ Elizabeth Le Strange
        1. Gruffydd Fychan II ap Gruffydd ⚭ Elen ferch Thomas ap Llywelyn
          1. Madog ap Gruffydd Fychan
          2. Owain Glendower ⚭ | Margaret Hanmer; ⚭ || NN
            1. | Gruffydd ap Owain Glendower (✝ 1412)
            2. | Madog
            3. | Maredudd
            4. | Thomas
            5. | John
            6. | Alys ⚭ Sir John Scudamore
            7. | Jane ⚭ Lord Grey de Ruthin
            8. | Janet ⚭ Sir John de Croft
            9. | Margaret ⚭ Sir Richard Monnington
            10. | Catrin (✝ vor 1415) ⚭ Sir Edmund Mortimer, Sohn des 3. Earl (✝ 1409)
          3. Lowry ferch Gruffydd Fychan ⚭ Robert Puleston
          4. Isabel ⚭ Adda ap Iorwerth Ddu
          5. Gruffydd ap Gruffydd Fychan
          6. Tudur ap Gruffydd (* 1357, ✝ 1405)
          7. Morfudd ⚭ | Sir Richard Croft; ⚭ || David ap Ednyfed Gam
          8. Gwenllian
          9. Maredudd
          10. Gruffydd