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Schottische Stämme um 150

Stämme im nördlichen Schottland laut Ptolemäus um 150 n. Chr.

Die Novantae waren ein Stamm im späten 2. Jh., der im heutigen Galloway und Carrick in Südwestschottland beheimatet war.

Geschichte[]

Ptolemäus[]

Die einzige historische Erwähnung der Novantae stammt aus der Geographia von Ptolemäus um 150, sie werden in keiner anderen Quelle erwähnt.

Einzigartig unter den von Ptolemäus' genannten Stämmen ist, dass die Städte, die er nannte, mit einigen Orten übereinstimmen. Er nennt Novantarum Cheronesus, das als die Rhins of Galloway identifiziert wurde, und Novantarum promontory, der Mull of Galloway. Ptolemäus nennt ihre Städte Locopibium und Rerigonium, da es aber zu dieser Zeit keine Städte in dem Gebiet lag, bezog er sich vermutlich auf einheimische Festungen.

Römische Zeit[]

Die frühsten Informationen aus diesem Gebiet kommen von archäologischen Ausgrabungen. Die Novantae wohnten in kleinen, abgeschlossenen Siedlungen, die meisten waren weniger als einen Hektar groß und durchgehend bewohnt seit dem 1. Jahrtausend v. Chr. bis zur Römischen Eroberung. Sie bauten außerdem Hügelfestungen und mehrere Crannogs und Brochs. In der römischen Zeit beginnen Steinhütten aufzutauchen. Vermutlich befand sich ihr Zentrum zu dieser Zeit bei Clatteringshaws nahe Kirkcudbright. Es wurde in der Römischen Zeit verlassen, doch die Römer scheinen es als Ziel von Militärübungen benutzt zu haben. Sie errichteten dort zwei Übungslager.

Die einzige römische Militärpräsenz war eine kleine Festung in der Nähe der Küste, im südöstlichsten Teil des Gebiets der Novantae. Die ausgegrabenen Überreste sind transportfähig, und könnten in das Gebiet gebracht, und nicht dort gebaut worden sein. Die Abwesenheit von Beweisen für die römische Anwesenheit steht im scharfen Kontras zu den vielen Überresten der einheimischen Bevölkerung und ihrer Befestigungen. Rispain Camp bei Whithorn wurde ursprünglich für römisch gehalten, ist jetzt jedoch als die Überreste eines großen, befestigten Bauernhofs bekannt, der von den Einheimischen vor und während der Römischen Zeit bewohnt wurde.

In seinem Bericht über die Feldzüge von Gnaeus Julius Agricola gibt Tacitus keine genauen Informationen über die Bevölkerung Schottlands. Er berichtet, dass es nach einer Kombination aus Zwang und Diplomatie eine schweigende Zustimmung der Briten dort gab, die zuvor erobert worden waren. Um 79 ließ Agricola dort Festungen erbauen. 80 marschierte er zum Firth of Tay in einem Feldzug gegen die dortige Bevölkerung. Er kehrte erst 81 zurück und befestigte seine eroberten Gebiete. Die Novantae sollen später entlang dem Hadrianswall Unruhen verursacht haben und die Festung an der Küste war vermutlich dazu gedacht, sie zu Unterwerfen.

Nach dem Ende der Römischen Besetzung verschwinden die Novantae aus den historischen Berichten, ihr Reich wurde von den Königreichen Rheged und Gododdin ersetzt. Ein Königreich namens Novant erscheint im mittelalterlichen walisischen Gedicht Y Gododdin, das Aneirin zugeschrieben wird. Es berichtet über die Schlacht von Catraeth, in der eine Armee von Gododdin versucht, einen unglücklich ausgehenden Angriff auf die Angeln von Bernicia durchzuführen. Das Werk verewigt die verschiedenen Krieger, die gemeinsam mit den Gododdin kämpften, unter ihnen die "Drei Häuptlinge von Novant" und ihre umfangreiches Gefolge. Dieses Novant wird von den Historikern mit dem Stamm der Novantae in Verbindung gebracht.

Widerspruch zu Ptolemäus[]

William Roy 1793

Lage von Trimontium bei Eildon laut William Roy (1793).

Ptolemäus Platzierung der Stadt Trimontium der Selgovae an der Südküste von Schottland wurde allgemein akzeptiert, bis Roy (1726-1790) sie weiter östlich nahe von Newstead platzierte. Er versuchte der Route zu folgen, die 1757 in der De Situ Britanniae angegeben wurde, und Trimontiums Lage zu verschieben machte diese Route sinnvoller, wie er in seinem historischen Werk Military Antiquities of the Romans in North Britain erklärte. Roy änderte Ptolemäus' Platzierung der Selgovae im südlichen Schottland nicht, entschied jedoch, Trimontium einem anderen Stamm zuzuschreiben, der in der De Situ Britanniae beschrieben wurde.

Als die De Situ Britanniae 1845 als Fälschung entlarvt wurde, wurde Roys unsinnige Versetzung von Trimontium von einigen Historikern weiterhin benutzt, obwohl er nicht länger zitiert wurde. Weiterhin akzeptierten einige Historiker Roys Platzierung nicht nur, sondern gaben die Stadt auch den Selgovae zurück, indem sie deren Territorium versetzten, so dass es sich nahe Eildon Hills befinden würde. Ptolemäus Platzierung der Novantae in Galloway wurde beibehalten, und da Ptolemäus sagte, dass sie neben den Selgovae wohnten, wurde ihr Gebiet über Galloway hinaus vergrößert, um mit der These übereinzustimmen, die bis heute in verschiedenen Geschichtswerken zu finden ist.

Das Resultat ist, dass eine "Fehlerkorrektur" der einzigen legitimen historischen Quelle (Ptolemäus) gemacht wurde, so dass die fiktive Fälschung der De Situ Britanniae logischer erschien und beibehalten werden konnte. Und der einzige legitime historische Hinweis wurde weiterhin "korrigiert", indem man das Gebiet der Selgovae weit entfernt von ihrer einzigen bekannten Lage platzierte und das Gebiet der Novantae dabei stark erweiterte.

Während Roys historisches Werk größtenteils ignoriert wird, werden seine Karten und Zeichnungen weiterhin hoch geschätzt.

Betrachtung durch Historiker[]

Gemäß der einzigen historischen Erwähnung der Novantae durch Ptolemäus haben viele Historiker die Novantae in ihren Werken irgendwo platziert, falls sie sie überhaupt erwähnt haben. Skene [1] erwähnt kurz ihre Darstellung bei Ptolemäus. Rhys [2] erwähnt die Novantae nebenher, ohne irgendeine detailliertere Beschreibung. Örtliche Historiker von Galloway, die die Geschichte ihrer eigenen Heimatgebiete aufschrieben, zeigen eine ähnlich geringschätzige Behandlung.

Jüngste Geschichtswerke behandeln die Novantae nur im Vorbeigehen, verweben sie aber oft in eine Geschichte, die weder von Ptolemäus noch von anderen archäologischen Hinweisen gestützt wird. Koch [3] bespricht die Novantae nicht direkt, verbindet ihren Namen aber mit den Trinovanten im südöstlichen England, und stellt eine Karte vor, die die "Novant" als Bewohner von Galloway und Kirkcudbright darstellt, als Teil seiner Erörterung von Goddodin. Cunliffe [4] erwähnt die Novantae nebenbei und beschreibt ihr Gebiet als Galloway und Kirkcudbright, außerdem stellt er eine Karte dar, die das Territorium zeigt, die er "verschiedenen Quellen" zuschreibt.

Mattingly [5] erwähnt sie als Volk im südwestlichen Schottland laut Ptolemäus, mit Karten, die sie in Galloway und Kirkcudbright zeigt. Frere [6] erwähnt sie mehrfach nebenher, und verbindet sie entschieden mit den Selgovae und manchmal mit den Briganten. Er platziert sie sowohl in Galloway als auch in Kircudbright, und die Selgovae auf der anderen Seite der Southern Uplands im südöstlichen Schottland.

Die Novantae sind eher unbedeutend in der größeren Geschichte Schottlands in Before Scotland: The Story of Scotland Before History (2005) von Moffat, doch er bringt einige schillernde, aber fragwürdige Details über sie in seine Geschichte ein. Er sagt, dass ihr Name "das lebhafte Volk" bedeutet, dass sie Könige hatten und oft gemeinsam mit den Selgovae und den Briganten handelten, die alle gemeinsam mit den Pikten Überfälle auf das Römische Britannien durchführten. Er gibt jedoch keine Quellen für die sie Behauptungen an.

Anmerkungen[]

  1. Skene, William Forbes Celtic Scotland, 1886
  2. Rhys, Sir John Celtic Britain, 1904
  3. Koch, John T. Celtic Culture, 2005
  4. Cunliffe, Barry Iron Age Communidties in Britain, 1971
  5. Mattingly, David An Imperial Posession: Britain in the Roman Empire, 2006
  6. Frere, Sheppard Britannia: A History of Roman Britain, 1987

 


Keltische oder eisenzeitliche Stämme in Großbrittannien

England, Wales und Schottland
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