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Maine in France (1789).svg

Die Lage von Maine in Frankreich.

Maine ist eine der traditionellen Provinzen von Frankreich. Es besteht aus der früheren Grafschaft Maine, deren Hauptstadt die Stadt Le Mans war.

Geschichte[]

Angevinische Zeit (ca. 1000-1063)[]

Als Grenzgebiet zur Grafschaft Anjou im Süden und dem Herzogtum Normandie im Norden war Maine ein Streitpunkt zwischen den Herrschern dieser beiden mächtigen Fürstentümer. Hugo III von Maine (ca. 991-1015) war gezwungen, Fulko III, Graf von Anjou, als seinen Lehnsherren anzuerkennen.

Irgendwann zwischen 1045 und 1047 heiratete Hugo IV Bertha, die Tochter von Odo II, Graf von Blois, Witwe von Alan III, Herzog der Bretagne. Die Angevinen wollten nicht, dass das Maine unter den Einfluss von Bloios kam und Graf Gottfried Martel fiel ins Maine ein. Doch die Normannen wollten nicht, dass das Maine wieder unter die Kontrolle der Angevinen kam, und wurden daher in den Konflikt hineingezogen. Der genaue Ablauf ist umstritten, doch es ist klar, dass Hugo IV 1051 starb und die Einwohner von Le Mans öffneten den Angevinen die Tore. Anjou erhielt die Kontrolle über den Großteil der Grafschaft, doch die Normannen eroberten mehrere wichtige Festungen an der Grenze von Maine und der Normandie.

Normannische Eroberung und Herrschaft (1062-1070)[]

Hugo IV's Sohn Herbert II floh an den normannischen Hof (obwohl einige Historiker sagen, dass er erst ein paar Jahre lang unter Angevinischer Herrschaft war) und sein Tod im Jahr 1062 führte zu einer Erbfolgekrise. Herbert starb 1062 ohne Nachkommen, nachdem er Wilhelm von der Normandie zu seinem Nachfolger erklärt hatte. Seine Schwester Marguerite war mit Wilhelms ältestem Sohn Robert Curthose verlobt und Herbert hatte an Wilhelms Hof Zuflucht gesucht, als Gottfried Martel, Herzog des Anjou 1056 in Le Mans einfiel.

Während die Grafschaft sich unter angevinischer Herrschaft befand, kam es im Anjou ebenfalls zu Nachfolgeproblemen. Herzog Wilhelm beanspruchte die Grafschaft für Herberts Schwester Marguerite. Die andere Anspruchstellerin waren Herberts Tante Biota, eine Schwester von Hugo IV, und ihr Ehemann Walter, Graf des Vexin. Wilhelm fiel 1063 im Maine ein und kontrollierte die Grafschaft ab Anfang 1064, trotz starken Widerstandes von Fulko IV, Graf von Anjou und örtlichen Baronen wie Gottfried von Mayenne und Hubert de Sainte-Suzanne. Biota und Walter wurden bei der Eroberung von Le Mans gefangen genommen. Sie starben 1063, Gerüchten zufolge vergiftet, wobei es dafür keine Beweise gibt. Die Normannische Kontrolle über das Maine sicherte die südliche Grenze der Normandie gegen Anjou und ist ein Faktor, der es Wilhelm erlaubte, seine erfolgreiche Invasion von England im Jahr 1066 zu beginnen.

1069 rebellierten die Einwohner von Le Mans gegen die Normannen. Bald darauf schlossen sich einige Barone von Manceaux dem Aufstand an, die Normannen wurden 1070 vertrieben und der junge Hugo V wurde zum Grafen von Maine erklärt.

Unabhängigkeit (1070-1129)[]

Hugo war der Sohn von Azzo d'Este und dessen Frau Gersendis, einer anderen Schwester von Graf Hugo IV. Azzo kehrte nach Italien zurück und überließ Gersendis die Herrschaft. Die wahre Macht lag jedoch bei einem der Manceaux-Barone, Gottfried von Mayenne, der möglicherweise auch Gersendis' Liebhaber war. Nach normannischen Angriffen in den Jahren 1073, 1098 und 1099 folgte Elias I seinem Cousin Hugo V als Graf von Maine, nachdem Hugo es ihm 1092 für zehntausend Schilling verkauft hatte. Seine Tochter Ermengarde heiratete Fulko V, Graf von Anjou, der 1110 das Maine nach dem Tod von Elias übernahm. Heinrich II stimmte zu, ihn als Graf von Maine anzuerkennen, solange Elias ihn als Herzog der Normandie und Lehnsherren anerkannte.

Plantagenet-Herrschaft (1129-1204)[]

Fulkos Sohn Gottfried V, Graf von Anjou erbte das Maine. Als Gottfried 1151 starb, ging es an seinen Sohn Heinrich II, König von England über. Da Heinrich seit 1150 Herzog der Normandie gewesen war, hatten Anjou, Maine und die Normandie zum ersten mal alle den gleichen Herrscher. Heinrich gründete später die Plantagenet-Dynastie in England.

Als Richard I Löwenherz, Herrscher von England, der Normandie, Aquitanien, Anjou, der Bretagne, Maine und Touraine - allgemein bekannt als das Angevinische Reich - 1199 starb, kam es zu einem Erbfolgekrieg, der bis 1204 anhielt. während es dem neuen König Johann gelang, als König von England anerkannt zu werden, wurden die Plantagenet-Besitzungen in der Normandie, Touraine, Anjou und Maine von König Philip II von Frankreich überfallen und erobert. Während der Invasion übernahm der französische Seneschall William des Roches Touraine, Anjou und Maine für den Französischen König.

Grafen und Herzöge von Maine[]

Die Grafen und Herzöge des Maine waren die Herrscher des Maine. Das Gebiet wurde im 13. Jahrhundert von Frankreich annektiert und den königlichen Ländereien hinzugefügt.

Herzog von Maine (dux Cenomannici)[]

siehe auch: Neustrien

  • Charivius (fl. 723) – erscheint als dux in einem Dokument aus dem Jahr 723. Er kontrollierte zwölf Grafschaften und die Diözese von Le Mans.
  • Grifo (748–749) – erhielt die zwölf Grafschaften von Maine durch seinen Bruder Pippin den Kurzen als Friedensangebot, rebellierte aber im folgenden Jahr.
  • Karl der Jüngere (790–811) - erhielt den ducatus Cenomannicus von seinem Vater Karl dem Großen.
  • Lothar I (817–831) - erhielt den ducatus als Teil einer Reichsteilung von seinem Vater Ludwig dem Frommen.
  • Pippin I (831–838) - erhielt den ducatus als Teil einer Neuverteilung des reiches von seinem Vater Ludwig dem Frommen.
  • Karl II der Kahle (838–851) - erhielt den ducatus nach dem Tod von Pippin von seinem Vater Ludwig dem Frommen.
  • Robert der Starke (851/3–856) - erhielt Maine, Anjou und Touraine als dux und missus dominicus. Rebellierte 856.
  • Ludwig der Stammler (856–858) - erhielt die zwölf Grafschaften und einen Hof in Le Mans von seinem Vater Karl II dem Kahlen, bis er von bretonischen Rebellen vertrieben wurde.

Grafen von Maine[]

  • Banzleibs (fl. 830s)
  • Rorgon I (832–839)
  • Gauzbert (839–849)
  • Rorgon II (849–865)
  • Gauzfrid (865–878)
  • Reginald (878–885)
  • Roger (886–893)
  • Gauzlin II (893–895)
  • Roger (wieder eingesetzt, 895–900)
  • Hugo I (900–950)
  • Hugo II (950–992)
  • Hugo III (992–1015)
  • Herbert I Hundeaufwecker (1015–1032)
  • Hugo IV (1036–1051)
  • unter angevinischer Herrschaft (1051–1063)
    • Herbert II (1058–1062)
  • Walter von Mantes (1062–1063)
  • Hugo V (1069–1093)
  • Elias I (1093–1110), in opposition
  • Eremburga und Fulko V von Anjou (1110–1126)
  • Gottfried V, Graf von Anjou (1126–1151)
  • Elias II (1151)
  • Heinrich II von England (1151–1189)
    • Heinrich der Jüngere (1169–1183)
  • Richard I Löwenherz (1189–1199)
  • Johann, König von England (1199–1204)
    • Arthur I, Herzog der Bretagne, Prätendent (1199–1203)
  • annektiert von Frankreich 1204
  • Johann Tristan (1219–1232)
  • Karl I (1246–1285)
  • Karl II (1285–1290)
  • Karl III (1290–1314)
  • Philip (1314–1328)
  • 1328 königliches Eigentum
  • Ludwig I (1339–1384)
  • Ludwig II (1384–1417)
  • Ludwig III (1417–1434)
  • Karl IV (1434–1472)
  • Karl V (1480–1481)
  • königliches Eigentum
  • Karl VI (?–1611)
  • Heinrich (1611–1621)
  • Karl VII (1621–1631)
  • Ferdinand (1631–1632)
  • Karl VIII (1632–?)
  • königliches Eigentum

Herzöge von Maine (ducs du Maine)[]

1673 wurde der Titel erneut benutzt. Er wurde von Ludwig XIV für seinen ersten illegitimen Sohn von seiner Mätresse Françoise-Athénaïs, Marquise de Montespan wiederbelebt. Er nutzte ihn bis zu seinem Tod und gründete außerdem das halb-königliche Haus Bourbon du Maine, das nach seinem Titel benannt wurde.

  • Louis Auguste, Duke of Maine (1673–1736)