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Hygeberht war Bischof von Lichfield und auch dessen erster und einziger Erzbischof während der Herrschaft von König Offa von Mercia.

Geschichte[]

Hintergrund[]

Nichts ist bekannt über Hygeberhts Herkunft oder seine frühen Jahre, doch bedenkt man seine engen Verbindungen zum Königreich Mercia, stammte er vermutlich von dort und wurde dort geboren. 779 wurde er zum Bischof von Lichfield erhoben. [1] Bei einem Konzil in Hartleford, Mercia, in dem er an diesem Jahr teilnahm, wurde er als "electus praesul" [2] oder "gewählter Bischof" bezeichnet. [3] Zwei Jahre später bezeugte er eine Urkunde von Offa betreffend einem kirchlichen Anspruch auf eine Kirche in Worcester. [2]

Man diskutierte möglicherweise schon 786 die Schaffung eines mercischen Erzbischofssitzes am Hof von Offa. Ein Brief an den Papst, geschrieben von Cenwulf, der Offas Sohn Ecgfrith auf den mercischen Thron folgte, behauptet, dass Offas Motive seine Abneigung gegenüber Jaenberht, Erzbischof von Canterbury und gegenüber den Männern von Kent war. [4] Beim Konzil von Chelsea 787 sicherte sich Offa die Schaffung eines Erzbischofssitzes für sein Königreich in der Diözese Lichfield (im heutigen Staffordshire). [5] Offa könnte dies gerechtfertigt haben, indem er andeutete, dass Jaenberht plante, dem fränkischen König Karl dem Großen einen Ort in Kent als Landeplatz zu erlauben, wenn dieser sich entscheiden würde, einzufallen, [6] dies ist jedoch nur von einem Schreiber aus dem 13. Jahrhundert bekannt: Matthew Paris. [7] Ein weiterer Grund war vermutlich das Prestige, das ein Erzbischof Mercia einbringen würde. [8]

Ein Erzbischofssitz in Mercia würde außerdem die Unabhängigkeit des Königreichs verstärken und es von der kirchlichen Abhängigkeit von Canterbury im Königreich Kent befreien, das Offa erst kurz davor unter mercische Kontrolle gebracht hatte. [9] Jaenberht unterstützte den kentischen König Egbert II, der nicht als großer Anhänger von Offa bekannt war; ein Erzbischof von Canterbury, der entweder unentschlossen oder in aktiver Gegnerschaft zu Offa stand, wäre ein Hindernis für Offas Herrschaft über Kent und andere Gebiete von England gewesen. [2] Indem er einen weiteren Erzbischof erhob, reduzierte Offa die politische Macht des Erzbischofs von Canterbury. [10] Die Erhebung einer Diözese zu einer Erzdiözese war nichts neues: 735 hatte der Papst einen anderen angelsächsischen Bischofssitz zum Erzbischofssitz erhoben, als Ecgbert der erste Erzbischof von York wurde. [2]

Konzil von Chelsea[]

Zwei verschiedene Versionen der Angelsächsischen Chronik berichten von den Ereignissen bei dem Konzil. Die Version E berichtet über das Konzil im Jahr 785, obwohl es 787 stattfand, und erklärt, dass "hier eine gewisse umstrittene Synode in Chelsea abgehalten wurde und Erzbischof Jaenberht gab einige Teile seines Bischofssitzes auf und Hygebert wurde von König Offa gewählt, und Ecgfrith geweiht zum König". [11] Die Version F platziert das Konzil ebenfalls im Jahr 785 und beschreibt es als "eine volle Synode saß bei Chelsey", berichtet aber ansonsten die gleichen Ereignisse. [11] Der Historiker Nicholas Brooks sieht die Verbindung der Erhebung von Lichfield mit der Weihung von Ecgfrith, Offas Sohn, als bedeutend an. Er argumentiert, dass Offa Ecgfrith als sein Nachfolger noch während seiner Lebenszeit geweiht haben sollte, aber Jaenberht nicht dazu bringen konnte, und dass dies ein weiterer Grund war, Lichfield zum Erzbischofssitz zu erheben. [7] Hygeberht weihte Ecgfrith nach seiner Erhebung in den Erzbischöflichen Status. [1]

Offa schwor beim Konzil, 365 Mancusen (eine Art Goldmünzen während der Angelsächsischen Zeit) pro Jahr an den Papst zu spenden, um die armen Leute in Rom zu versorgen und Kerzen für die Basilika St. Peter zu kaufen, was als Dankopfer für seine Siege dargestellt wurde. C. J. Godfrey hat argumentiert, dass die Spende eigentlich als Gegenstück für die päpstliche Erlaubnis von Offas Intrige gedacht war, die Diözese Lichfield zu erheben. Was auch immer Offas Motivation war, Historiker sehen dieses Geschenk als den Beginn des Peterspfennigs an, eine jährliche "Steuer", die von der englischen Kirche an Rom gezahlt wurde. [2]

Obwohl es scheint, dass das Konzil von Chelsea Lichfields Erhebung zur Erzdiözese zustimmte, blieb Hygeberht, der ebenfalls anwesend war, an ihrem Abschluss noch Bischof; er unterzeichnete den Bericht des Konzils als Bischof. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass er einen wichtigen Anteil hatte an dem Konzil noch an den Handlungen, die ihn zum Erzbischof machten. [2]

Erzbischof[]

788 reiste Hygeberht nach Rom und erhielt sein Pallium, das Symbol der Erzbischöflichen Autorität, von Papst Hadrian I. [12] In einer erhalten gebliebenen Urkunde aus diesem Jahr wird Hygeberht mit dem Titel Bischof aufgelistet, eine andere, die später im Jahr entstand, gibt ihm den Titel des Erzbischofs. Weitere Urkunden von 789 und 792 geben ihm ebenfalls den Titel des Erzbischofs und er wurde bis 799 in Urkunden als solcher bezeichnet. [2]

Während dem ersten Teil von Hygeberhts Amtszeit war Jaenberht von Canterbury der oberste Erzbischof und hatte den Vorrang, nach seinem Tod 792 wurde jedoch Hygeberht der oberste Prälat im südlichen England. [5] Es ist nicht bekannt, ob Jaenberht jemals Hygeberts Status als Erzbischof anerkannte, [7] es gibt jedoch keinen Hinweis darauf, dass er sich der Teilung seiner Diözese und der Schaffung eines weiteren Erzbischofssitzes entgegen stellte. Hygeberht weihte Jaenberhts Nachfolger Aethelhard, nachdem Offa Alcuin von York über die angemessene Prozedur befragt hatte. [5] Hygeberht wurde danach als oberster Prälat des südlichen England angesehen, wie sich in jeder Urkunde zeigt, auf der er und Aethelhard erscheinen und auf denen Hygeberht immer über ihm aufgelistet ist. [7]

Canterbury behielt als Unterbischöfe die Bischöfe von Winchester, Sherborne, Selsey, Rochester und London. Die Diözesen von Worcester, Hereford, Leicester, Lindsey, Dommoc und Elmham wurden an Lichfield übertragen. [6] Diese Liste stammt jedoch aus der Gesta pontificum Anglorum des spätmittelalterlichen Chronisten William of Malmesbury, der gegen 1120 schrieb. Obwohl die Teilung logisch ist, verwechselt William Hygeberht mit dessen Nachfolger Ealdwulf und gibt keine Quelle für seine Liste an, was dieser einiges an Glaubwürdigkeit nimmt. [7] Die Schaffung eines dritten Erzbischofssitzes war umstritten und die gemeinde in der Kathedrale von Canterbury scheint Hygeberht niemals akzeptiert zu haben. Kirby spekulierte, dass es immer einige im Königreich Mercia gab, die dieser Erhebung von Lichfield feindlich gegenüber standen. [6]

Während Hygeberhts Zeit als Erzbischof wurden gemeinsame Synoden für Lichfield und Canterbury abgehalten, denen beide Erzbischöfe vorsaßen. Diese Versammlungen waren kanonisch irregulär, da die übliche Prozedur vorsah, dass jeder Erzbischof seine eigene Synode abhielt. Der Grund für diese gemeinsamen Konzile ist unklar; möglicherweise wollte Offa die gesamte südliche Kirche beaufsichtigen, oder es war ein Versuch des Erzbischofs von Canterbury, einige Autorität über Lichfield zu behalten. [10]

Offa starb im Juli 796 und sein Sohn Ecgfrith nur 141 Tage später. Cenwulf, ein entfernter Verwandter, wurde nach Ecgfriths Tod König von Mercia. [6] Bald nach seiner Thronbesteigung versuchte Cenwulf, die beiden Erzdiözesen durch eine in London zu ersetzen, [5] mit dem Argument, dass es Papst Gregor I's Plan gewesen war, dass es einen Erzbischof in London und nicht in Canterbury gab. 797 und 798 schickte Cenwulf Gesandte nach Rom zu Papst Leo III, die vorschlugen, dass eine Erzdiözese in London geschaffen werden sollte für Aethelhard. Die Gesandten des Königs gaben die Schuld an den Problemen mit der Erzdiözese von Lichfield Papst Hadrian I's Inkompetenz. Verärgert durch die Kritik an einem Papst entschied sich Leo gegen den Plan des Königs. [6] 801 schlug Cenwulf eine kentische Rebellion nieder, was es ihm erneut erlaubte, seine Autorität über Canterbury auszuüben und den Erzbischofssitz zu kontrollieren. Schließlich beschloss Leo III 802, dass Hadrians Entscheidung unberechtigt gewesen war, nachdem der englische Klerus ihm gesagt hatte, dass sie durch Offas Falschdarstellung erreicht worden war. Leo gab alle Entscheidungsgewalt an Canterbury zurück, was Aethelhard im Konzil von Clovesho im Jahr 803 verkündete. [5]

Abdankung und Tod[]

Hygeberht hatte seine Diözese abgegeben, bevor Lichfield wieder auf einen Erzbischofssitz reduziert worden war. [6] Er wurde 799 noch immer als Erzbischof bezeichnet, doch Hinweise lassen vermuten, dass er nicht länger alle ihm untergebenen Bischöfe kontrollierte. Möglicherweise wurde er in Lichfield ersetzt; sein Nachfolger Ealdwulf versuchte 801 ein Konzil einzuberufen und wurde in den Berichten des Konzils als Erzbischof bezeichnet. Zu der Zeit, als Aethelhard ein weiteres Konzil in Clovesho abhielt, im Jahr 803, wurde Hygeberht nicht länger Bischof genannt und erscheint bei diesem Konzil als Abt. [7] Von welcher Abtei er der Abt war und wann genau er starb, ist unbekannt.

Hygeberhts Zeitgenosse in Canterbury, Aethelhard, war der erste Erzbischof von Canterbury, der ein Glaubensbekenntnis von seinen Untergeordneten Bischöfen verlangte, wenn sie erhoben wurden. Der Historiker Eric John argumentiert, dass dieser Brauch aufgrund der Schaffung der Erzdiözese von Lichfield begonnen wurde. [13]

Anmerkungen[]

  1. 1,0 1,1 Williams, Ann (1999). Kingship and Government in Pre-Conquest England c. 500–1066
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Godfrey, C. J. (1964). "The Archbishopric of Lichfield". In Dugmore, C. W.; Duggan, Charles (eds.). Studies in Church History 1: Papers Read at the First Winter and Summer Meetings of the Ecclesiastical History Society
  3. Latham, R. E. (1965). Revised Medieval Latin Word-List: From British and Irish Sources
  4. Witney, K. P. (1987). "The Period of Mercian Rule in Kent, and a Charter of A.D. 811". Archaeologia Cantiana
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 Stenton, Frank (1971). Anglo-Saxon England
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 6,5 Kirby, D. P. (2000). The Earliest English Kings
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 7,5 Brooks, Nicholas (1984). The Early History of the Church of Canterbury: Christ Church from 597 to 1066
  8. Ortenberg, Veronica (1965). "The Anglo-Saxon Church and the Papacy". In Lawrence, C. H. (ed.). The English Church and the Papacy in the Middle Ages
  9. Kirby, D. P. (1967). The Making of Early England
  10. 10,0 10,1 Cubitt, Catherine (1995). Anglo-Saxon Church Councils c.650–c.850
  11. 11,0 11,1 Swanton, Michael, ed. (1998). The Anglo-Saxon Chronicle
  12. Fryde, E. B.; Greenway, Diana; Porter, Stephen; Roy, Ian (1996). Handbook of British Chronology
  13. John, Eric (1996). Reassessing Anglo-Saxon England