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Ein Housecarl war im mittelalterlichen nördlichen Europa ein nicht versklavter männlicher Hausknecht oder Leibwächter.

Die Housecarls entstanden in Skandinavien und wurden von der dänischen Eroberung im 11. Jahrhundert ins Angelsächsische England gebracht. Sie waren gut ausgebildete, voll bezahlte Soldaten. In England hatten die königlichen Housecarls eine Reihe von Rollen, sowohl militärisch als auch in der Verwaltung. sie kämpften zusammen mit Harald II Godwinson in der Schlacht von Hastings.

Begriffserklärung[]

Das Wort Housecarl ist eine Ableitung des altnordischen húskarl, das wortwörtlich "Hausmann" bedeutet. Karl ist verwandt mit dem altenglischen churl oder Ceorl, was nicht-versklavter Bauer bedeutet. [1] Die Angelsächsische Chronik benutzt den begriff hiredmenn als eine Bezeichnung für alle bezahlten Krieger und wird daher auch auf Housecarls angewendet, bezieht sich aber auch auf butsecarls [2] und lithsmen. Es ist nicht klar, ob dies Arten von Housecarls waren oder völlig andere Ränge.

Geschichte[]

Der Begriff Housecarl wurde in England eingeführt, als Sven Gabelbart und Knut der Große das angelsächsische England eroberten und besetzten. Die Housecarls von Knut waren sehr disziplinierte und gut ausgebildete Leibwächter. [3] Es ist nicht klar, ob Knuts Housecarls alle Skandinavier waren. Einige waren laut dem Domesday Book Slawen und laut Susan Reynolds ist es wahrscheinlich, dass einige von ihnen Engländer waren; viele Engländer wurden früh während der Herrschaft von Knut Housecarls. [4]

Housecarls waren nur eine Gruppe bezahlter Soldaten oder hiredmenn, die vor der Normannischen Eroberung von England für England kämpften. Laut den Annalen ist es nicht klar, ob andere bezahlte Männer Arten von Housecarls waren oder eine andere Abart von Angestellten. Es gab Gruppen, die als lithsmen [5] und butsecarls [2] bekannt waren und ebenfalls Soldaten waren, die gleichermaßen ausgebildet wurden in der Kriegsführung zu Land und zur See. [6] Es gab außerdem Gruppen ausländischer Krieger unter der Kontrolle ausländischer Kommandanten, die manchmal als Gefolge wichtiger angelsächsischer Lords dienten. Beispielsweise bezieht sich eine Version der Angelsächsischen Chronik auf Earl Tostigs Gefolge als hiredmenn, während eine andere Version sie hus karlas nennt. Da Tostig zu dieser Zeit gegen den König kämpfte, scheint die Benutzung des Begriffs Housecarl ein Synonym für einen Söldner oder Gefolgsmann gewesen zu sein, nicht für einen königlichen Leibwächter. Der Begriff wurde außerdem vermutlich benutzt, um zwischen den bezahlten Soldaten und dem unbezahlten Militär zu unterscheiden, das als fyrd bekannt war. [7] [6]

Bezahlung, Landschenkungen und Soziale Rolle[]

Eine spezielle Steuer wurde erhoben, um die Bezahlung der königlichen Housecarls zu gewährleisten. [8] Laut Saxo Grammaticus wurden sie monatlich bezahlt. [9] Aufgrund dieser Löhne wurden die Housecarls von einigen als eine Art von Söldner angesehen. Florence of Worcester nennt sie solidarii ("Lohnmänner") und William of Malmesbury benutzt den Begriff stipendarii ("bezahlte Männer"). Die Housecarls waren außerdem nicht bis ans Lebensende an ihren Dienst gebunden. Es gab allerdings nur einen Tag im Jahr, an dem sie den Dienst des Königs verlassen konnten, der Neujahrsabend, an dem es für skandinavische Könige üblich war, ihre Gefolgsmänner mit Geschenken zu belohnen. [9]

Die Anzahl von Housecarls, die Landschenkungen und Ländereien vom König erhielten, scheint eher begrenzt gewesen zu sein. Von 1066 berichtet das Domesday Book nur von 33 Landbesitzenden Housecarls im Königreich, die sogar nur kleine Ländereien besaßen. Es scheint daher so zu sein, dass englische Landbesitzer keinen Besitz verloren, um die Landschenkungen des Königs an seine Housecarls möglich zu machen. [10]

Verwaltung[]

Die königlichen Housecarls hatten einige Verwaltungsaufgaben in Friedenszeiten. Florence of Worcester berichtet, dass es 1041 einen Aufstand gegen eine sehr hohe Abgabe in Worcester gab, und zwei von König Harthacnuts Housecarls, die als Steuereintreiber arbeiteten, wurden getötet. [11]

Militärische Rolle[]

Da die Hauptquellen von Knuts Housecarls mindestens ein Jahrhundert nach Knuts Herrschaft geschrieben wurden, gibt es mehrere Theorien über die genaue Art ihrer Rolle. Knut soll 3000 bis 4000 Mann als Leibwächter mit sich nach England gebracht haben. Eine Theorie ist, dass diese Männer Knuts Housecarls waren und als gut ausgerüstete, disziplinierte, professionelle und - für diese Zeit - sehr zahlreiche Armee dienten. [7] Eine andere Theorie ist jedoch, dass es im Angelsächsischen England des 11. Jahrhunderts keine solche stehende Armee gab. [12]

Diese Debatte hat einen direkten Einfluss auf die Bewertung der genauen Definition von Housecarls und ob sie eine Elitetruppe waren oder nicht. Charles Oman erklärt beispielsweise, dass der Hauptvorteil der Housecarls in der Schlacht von Hastings ihre geistige Einstellung als Truppe war. [13] Diese Ansicht ist heute weit verbreitet und stammt hauptsächlich von Sven Aggesens Beschreibung von Knuts Housecarls als Gruppe, die einem strikten Kode unterlagen. Neuere Historiker wie Nicholas Hooper kritisierten jedoch diese Ansicht und erklärten, "es ist Zeit, den Housecarl zu entlarven". Laut Hooper waren Housecarls nicht zu unterscheiden von sächsischen Thegns und hauptsächlich Gefolgsmänner, die Land oder Bezahlung (oder beides) erhielten, ohne jedoch eine stehende Armee zu sein. Hopper sagt weiter, dass die Housecarls möglicherweise eine bessere Einstellung und mehr Training und Ausstattung besaßen als der durchschnittliche Thegn, aber deshalb nicht zwangsläufig als militärische Elite angesehen werden sollten. [14]

Eine andere Theorie besagt, dass die Rolle eines stehenden Heeres nicht von den königlichen Housecarls eingenommen wurde, sondern dass sie eine kleinere Truppe von Angestellten waren, die zum Teil am königlichen Hof stationiert waren. Während der Herrschaft von Edward dem Bekenner wurde eine Reihe von Matrosen und Soldaten, die lithsmen, [5] bezahlt und war möglicherweise in London stationiert. Sie waren laut einigen Historikern die Hauptarmee, die Housecarls waren nur eine Sekundärarmee. [15]

Ein Grund für den Zweifel an der Existenz einer stehenden Armee, die aus Housecarls bestand, ist der Aufstand von 1051 während der Herrschaft von Edward dem Bekenner, als keine solche Armee benutzt wurde, um diesen niederzuschlagen, obwohl sie - wenn sie existiert hätte - einen schnellen, entscheidenden Sieg über die Rebellen gebracht hätte. [12]

Gegen Ende des 11. Jahrhunderts gab es in England möglicherweise bis zu 3000 Engländer, die königliche Housecarls waren. Als persönliche Truppen von Harald II Godwinson hatten sie eine entscheidende Rolle als Rückendeckung für Haralds Armee in der Schlacht von Hastings. Obwohl sie den kleineren Teil der Armee ausmachten, bedeutete ihr möglicherweise überlegenes Training und Ausrüstung, dass sie die Fyrd stärken konnten, aus der der Großteil von Haralds Truppen bestand. Die Housecarls befanden sich im Zentrum der Schlachtaufstellung, um die Standarte ihres Anführers, wahrscheinlich aber auch in den ersten Rängen beider Flanken mit den Männern der Fyrd hinter sich. Die Housecarls kämpften in der Schlacht von Hastings nach dem Tod von Harald weiter und hielten ihren Eid ihm gegenüber ein, bis sie bis auf den letzten Mann getötet worden waren. [16]

Der Teppich von Bayeux stellt die Housecarls als Fußsoldaten dar, gekleidet in Kettenhemden mit konischen Nasenhelmen und mit großen, zweihändigen Äxten kämpfend. [17]

Anmerkungen[]

  1. "Germanic Lexicon Project". web.ff.cuni.cz
  2. 2,0 2,1 Der Begriff bedeutet übersetzt "Matrose" und "Krieger", ist aber wahrscheinlich eine Mischung aus beidem.
  3. Brøndsted, Johannes (1960). The Vikings
  4. Reynolds, Susan (1985). What Do We Mean by "Anglo-Saxon" and "Anglo-Saxons"?. The Journal of British Studies
  5. 5,0 5,1 Der Name lithsmen oder lið ist ein doppeldeutiger Begriff, der im Angelsächsischen England vermutlich "Matrose" bedeutete, in nordischer Literatur aber "Krieger" bedeutet zu haben scheint. Sie waren zweifellos eine Art von stehendem Heer.
  6. 6,0 6,1 Hollister, C. Warren (1962). Anglo-Saxon Military Institutions on the Eve of the Norman Conquest
  7. 7,0 7,1 Wise, Terence (1979). Saxon, Viking and Norman
  8. Ward, Grace Faulkner (1954). The English Danegeld and the Russian Dan. American Slavic and East European Review
  9. 9,0 9,1 Larson, Laurence Marcellus (1902). The King's Household in England Before the Norman Conquest
  10. Mack, Katharin (1984). "Changing Thegns: Cnut's Conquest and the English Aristocracy". Albion: A Quarterly Journal Concerned with British Studies
  11. Gillingham, John (1990). "Chronicles and Coins as Evidence for Levels of Tribute and Taxation in Late Tenth- and Early Eleventh-Century England". The English Historical Review
  12. 12,0 12,1 Gravett, Christopher (1992). Hastings 1066: the fall of Saxon England
  13. Oman, Charles (1885). The Art of War in the Middle Ages
  14. Hooper, Nicholas (1992). "The Housecarls in England in the 11th Century". In Strickland, Matthew (ed.). Anglo-Norman warfare: studies in late Anglo-Saxon and Anglo-Norman military organization and warfare
  15. Sayers, William (2003). "Ships and Sailors in Geiffrei Gaimar's "Estoire des Engleis"". The Modern Language Review
  16. Morillo, Stephen (1996). The Battle of Hastings: sources and interpretations
  17. Purser, Toby (2004). Medieval England 1042-1228