Geschichte der Britischen Monarchie Wiki
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Die Heptarchie bezeichnet eine Periode im frühmittelalterlichen England, in der sieben kleinere angelsächsische Königreiche zwischen dem 5. und 10. Jahrhundert um die Vorherrschaft kämpften. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Herrschaft". Im Zusammenhang mit dem Angelsächsischen England bezieht er sich hauptsächlich auf die Reiche East Anglia, Essex, Kent, Mercia, Northumbria, Sussex und Wessex; die Reiche, die sich schließlich zum Königreich England vereinigten.

Geschichte[]

In der Geschichtsdatierung beginnt die Heptarchie mit dem Ende der Römischen Herrschaft in Britannien im 5. Jahrhundert und endet um etwa 829, als Egbert von Wessex, auch Egbert der Große, die Reiche unter seiner Herrschaft vereinigte. Vielfach wird diese etwa vierhundert Jahre andauernde Periode auch als Frühmittelalter oder Dark Ages bezeichnet.

Obwohl man vermuten könnte, dass der Begriff sich auf sieben Königreiche bezieht, sollte man nicht von der Existenz sieben stabiler Reiche ausgehen, tatsächlich veränderte sich die Anzahl der Reiche und Unterreiche ständig, während die Könige um ihre Machtstellung kämpften. Im späten 6. Jahrhundert waren die Könige von Kent die mächtigsten im Süden, im 7. Jahrhundert stiegen die Herrscher von Northumbria und Wessex zur höchsten Macht auf. Im 8. Jahrhundert erreichte Mercia die Vormachtstellung über die zu dieser Zeit noch existierenden Reiche, besonders Offa von Mercia sollte hier genannt werden. Und sogar zur Regierungszeit von Eadwig von England und Edgar der Friedfertige (955 bis 975) kann man immer noch von eigenständigen Reichen unter der Vormachtstellung eines Obersten Lehnsherren sprechen.

Weiterhin gab es innerhalb der sieben Königreiche Unterteilungen wie zum Beispiel Bernicia und Deira, aus denen Northumbria bestand, und Lindsey im heutigen Lincolnshire; weiterhin gab es Hwicce in den südwestlichen Midlands, die Magonsete als Unterkönigreich von Mercia im heutigen Herefordshire, die Wihtwara auf der Isle of Wight, die Cantwara in Kent, die Mittelangeln in der Gegend von Leicestershire, die unter der Herrschaft von Mercia standen, die Haestingas in Sussex und die Gewissae, aus denen Wessex entstanden war.

Der Niedergang der Heptarchie fand im Verlauf des 9. und 10. Jahrhundert statt. Er begann mit den ansteigenden Überfällen der dänischen Wikinger, die das Danelag in England etablierten. Dadurch kam es zur Vereinigung von England unter Alfred der Große, der diese Bedrohung bekämpfen wollte und das Volk durch einen gemeinsamen Feind unter sich sammeln konnte. Die Angelsächsische Chronik berichtet aus dem Jahr 886, dass Alfred London von den Dänen zurückeroberte und dass "alle englischen Menschen, die sich nicht den Dänen unterworfen hatten, unterwarfen sich König Alfred".

Nach der Vertreibung von Erik Blutaxt im 10. Jahrhundert war die Vereinigung der Königreiche der Heptarchie zum Königreich England abgeschlossen.

Liste der Angelsächsischen Königreiche[]

Es existierten sieben Königreiche während der Heptarchie, vier Hauptkönigreiche und vier kleinere Reiche, die mehrfach von den größeren Reichen erobert und integriert wurden.

Weiterhin existierten verschiedene kleinere Reiche und Stammesgruppen, die irgendwann im Verlauf der Jahrhunderte in den größeren Reichen aufgingen.

Wappen[]

Mit Entstehen der Wappenkunde wies man den Königreichen der Heptarchie im 12. und 13. Jahrhundert verschiedene Wappen zu, die diese jedoch nie selbst genutzt hatten. Das Königreich Essex beispielsweise erhielt einen roten Schild mit drei gewölbten Schwertern [3] Dieses Wappen wurde in den Counties Essex und Middlesex noch bis 1910 benutzt.

 

Heptarchie

Anmerkungen[]

  1. Ein Vorgängerstaat von Mercia.
  2. Ein jütischer Stamm in Hampshire.
  3. Oder Seaxes, eine alte angelsächsische Schwertform.
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