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Gratian war Kaiser des Weströmischen Imperiums von 367 bis 383. Er war der älteste Sohn von Kaiser Valentinian I und teilte sich die Herrschaft mit seinem minderjährigen Halbbruder Valentinian II.

Geschichte[]

Frühe Jahre[]

Laut der Chronicle of Jerome und dem Chronicon Paschale wurde Gratian am 18. April 359 in Sirmium (dem heutigen Sremska Mitrovica in Serbien) geboren, als einziges Kind von Valentinian I und dessen erster Ehefrau Marina Severa. [1] [2] Zur Zeit seiner Geburt lebte sein Vater im Exil. [3] Gratian wurde nach seinem Großvater Gratianus benannt, einem Tribun und späteren Comes Britanniarum für Constantine den Großen. [3]

Nach dem Tod von Kaiser Jovian am 26. Februar 364 wurde Valentinian zum Augustus (Kaiser) ernannt. Nach nur einem Monat ernannte er seinen Bruder Valens, Gratians Onkel, zum Augustus des Oströmischen Reiches. [4] 366 wurde Gratian zum Konsul ernannt und von seinem Vater mit dem Titel nobilissimus puer (edelster Junge) versehen. Er war zu dieser Zeit sieben Jahre alt und die Ernennung lässt vermuten, dass er zum Augustus erklärt werden sollte. [1]

Herrschaft[]

Im Sommer 367 erkrankte Valentinian I in Civitas Ambianensium (Amiens), was die Frage seines Nachfolgers aufbrachte. Nach seiner Genesung präsentierte er seinen zu dieser Zeit achtjährigen Sohn seinen Truppen am 24. August als Mitkaiser. [1] [5] [6] Valentinian war besorgt über Gratians Alter und seine Unerfahrenheit und erklärte, dass sein Sohn als Assistent von Kommandanten an späteren Feldzügen teilnehmen sollte. [7] 368 errangen Valentinian I und Gratian einige Siege über die Alamanni und Gratian erhielt 369 dafür die Titel Germanicus Maximus, Alamannicus Maximus, Francicus Maximus und Gothicus Maximus. [8]

374 wurde der zu dieser Zeit fünfzehnjährige Gratian mit Constantia verheiratet, der dreizehnjährigen Tochter von Constantius II. [5] [1] [6] 375 befand sich Valentinian auf einem Feldzug gegen die Quadi und die Sarmaten, bei dem er dem Feind große Verluste zufügen konnte. Auf dem Rückweg von dem Feldzug starb er plötzlich am 17. November des gleichen Jahres. [5]

Gratian erbte mit dem Tod seines Vaters die Herrschaft über das Weströmische Imperium. [9] Nur wenige Tage später wurde sein Halbbruder Valentinian II von Truppen in Pannonien zum Augustus erklärt. [1] Gratian musste dies akzeptieren, führte jedoch die Aufsicht über die Erziehung seines jüngeren Bruders. [10] Obwohl Valentinian II dem Namen nach die Autorität über die Präfekturen Italien, Illyricum und Africa hatte, regierte Gratian das Weströmische Imperium selbst. [6] Sein Tutor Ausonius wurde sein Quästor und war zusammen mit Merobaudes, dem Magister Militium die Macht hinter Gratians Thron. [9] Weder Gratian noch Valentinian II reisten viel, und Historiker gehen davon aus, dass man damit vermeiden wollte, der Bevölkerung zu zeigen, wie jung beide noch waren. [9]

Gratians Onkel Valens hatte während seinem Rückweg von seinem Feldzug gegen das Sasaniden-Imperium eine Bitte um Verstärkung für seinen nächsten Kampf gegen die Goten an Gratian geschickt. [1] Laut Ammianus Marcellinus bat Valens außerdem darum, dass Sebastianus (ein Comes rei militaris, mit dem Gratian als Junge an Feldzügen teilgenommen hatte, um bei ihm zu lernen) für den Krieg zu ihm geschickt wurde, doch Zosimus berichtet, Sebastianus sei von sich aus nach Konstantinopel gegangen, weil Eunuchen am westlichen Hof gegen ihn intrigiert hätten. [11] Sobald Gratian die Invasion im Westen Anfang 378 niedergeschlagen hatte, informierte er Valens über seine Rückkehr nach Thrakien, um ihm im Kampf gegen die Goten beizustehen. Ende Juli erfuhr Valens, dass die Goten gegen Adrianopel (das heutige Edirne in der Türkei) und Nike (nahe dem heutigen Havsa in der Türkei) vorrückten und begann seine Truppen dort hin zu verlegen. Gratians Ankunft verzögerte sich durch einen Zusammenstoß mit den Alanen bei Castra Martis in Dakien in der westlichen Balkanregion. Da der Kommandant seiner Truppen eine Krankheit vortäuschte, erreichten die Truppen Valens nie. Wochen später kam Gratian in Castra Martis an, mit einigen tausend Mann, während Valens sich bei Adrianopel befand. [1] Von seinen Beratern ermutigt wollte er den Sieg erringen, ohne den Ruhm mit Gratian teilen zu müssen, hatte aber auch falsche Informationen über die Truppenstärke des Feindes. [6] Es kam zur Schlacht von Adrianopel, in der Valens, Sebastianus und tausende Römer starben.

Die Goten überfielen im folgenden Jahr das Gebiet von Thrakien bis Illyricum. Weil er sicher war, dass ein Kaiser allein nicht in der Lage sein würde, den Feind an mehreren Fronten zurückzuwerfen ernannte Gratian, der jetzt nach Valens' Tod der oberste Augustus war, Theodosius I am 19. Januar 379 zum Augustus, um den Osten zu regieren.

383 befand sich Gratian im Krieg gegen die Alamannen in Raetien. Aufgrund der bevorzugten Behandlung alanischer Deserteure, die er zu seinen Leibwächtern und militärischen Kommandanten machte, verspielte sich Gratian die Loyalität seiner Armee. Weitere Kritik kam daher, dass er sich mit schlechter Gesellschaft umgab und die Staatsangelegenheiten vernachlässigte, um lieber Spaß zu haben. Kurz danach begann der römische General Magnus Maximus eine Revolution in Britannien und fiel mit einer großen Armee in Gallien ein. [12] Maximus, der unter dem comes Theodosius gedient und 382 einen Sieg über die Pikten errungen hatte, wurde zum Augustus erklärt und überquerte den Ärmelkanal, wonach er bei Paris lagerte. Dort trafen seine Truppen auf die Gratians. Viele der Männer Gratians liefen zu Maximus über, was Gratian zur Flucht zwang.

Er wurde verfolgt von Andragathius, dem Magister Equitum von Maximus, und bei Lugdunum (Lyon) am 25. August 383 getötet. Angeblich geschah dies gegen den ausdrücklichen Befehl von Maximus. Maximus richtete sich seinen eigenen Hof in Trier ein, wo Gratian zuvor residiert hatte. Der zu dieser Zeit zwölfjährige Valentinian II wurde mit dem Tod seines Halbbruders der alleinige legitime Kaiser des Weströmischen Imperiums. [6]

Maximus behielt anfänglich aus politischen Gründen Gratians Leichnam und eine Gesandtschaft im Jahre 385 oder 386, die den toten Kaiser bergen sollte, war nicht erfolgreich. Erst 387, möglicherweise sogar erst nach dem Tod von Magnus Maximus, wurden Gratians Gebeine im kaiserlichen Mausoleum in Mediolanum beigesetzt.

Stammbaum[]

Symbole
König

regierende Königin
Mönch/Nonne/ect.
verheiratet
unverheiratet
geschieden
verlobt
* geboren
gestorben
fl. - floruit
NN - Name unbekannt
? - Verwandtschaft
fragwürdig

I / II / III - 1./2./etc. Ehe

  1. Gratian der Ältere
    1. ♔ Valens
    2. Valentinian I ⚭ | Mariana Severa; ⚭ || Justina
      1. | ♔ Gratian ⚭ | Constantia; ⚭ || Laeta
      2. || ♔ Valentinian II
      3. || Galla ⚭ ♔ Theodosius I
        1. Galla Placidia ⚭ ♔ Constantius III
          1. ♔ Valentinian III ⚭ Licinia Eudoxia

Anmerkungen[]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Lenski, Noel Emmanuel (2002). Failure of Empire: Valens and the Roman state in the fourth century A.D.
  2. Vanderspoel, John (1995). Themistius and the Imperial Court: Oratory, Civic Duty, and Paideia from Constantius to Theodosius
  3. 3,0 3,1 Tomlin, R. (1973). The Emperor Valentinian I
  4. Lee, A. D. (2013). From Rome to Byzantium AD 363 to 565
  5. 5,0 5,1 5,2 Curran, John (1998). "Chapter 3: From Jovian to Theodosius". In Cameron, A.; Garnsey, P. (eds.). The Cambridge Ancient History XIII: The Late Empire, A.D. 337–425
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 McEvoy, Meaghan (2013). Child Emperor Rule in the Late Roman West, AD 367–455
  7. Hebblewhite, Mark (2019). The Emperor and the Army in the Later Roman Empire, AD 235–395
  8. Kienast, Dietmar (2017) [1990]. "Gratian". In Kienast, Dietmar; Eck, Werner; Heil, Matthäus (eds.). Römische Kaisertabelle: Grundzüge einer römischen Kaiserchronologie
  9. 9,0 9,1 9,2 Kulikowski, Michael (2019). The Tragedy of Empire: From Constantine to the Destruction of Roman Italy
  10. McLynn, Neil B. (1994), Ambrose of Milan: Church and Court in a Christian Capital
  11. Martindale, John R.; Jones, A. H. M.; Morris, John, eds. (1971). "Sebastianus 2". The Prosopography of the Later Roman Empire: Volume I, AD 260–395
  12. Halsall, Guy (2007). Barbarian Migrations and the Roman West, 376–568