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Die Grafschaft Flandern war ein historisches Gebiet in den Niederlanden. Ab 862 gehörten die Grafen von Flandern zu den ursprünglichen zwölf Peers des Königreich Frankreich. Jahrhunderte lang bildeten ihre Ländereien um die Städte Gent, Brügge und Ypern eine der reichsten Regionen Europas.

Geographie[]

Die Geographie des historischen County Flandern überlappt nur zum Teil mit der heutigen Region Flandern in Belgien. Einige Teile des historischen County sind jetzt Teil von Frankreich und den Niederlanden. Die Grafschaft erstreckte sich ursprünglich über die belgischen Provinzen Westflandern und Ostflandern, das Land von Bornem, Tournaisis und die Region um Moeskroen, die bis 1962 zu Westflandern gehörte. Weiterhin über das französische Flandern im nördlichen Department von Frankreich, die Region um Dünkirchen, Bergen und Bailleul, Walloon-Flandern und Artois in Frankreich. Aus den heutigen Niederlanden gehörte das Seeländische Flandern zwischen Belgien und der Westliuchen Scheldt im südlichen Teil der heutigen Provinz Seeland dazu.

Flagge und Wappen[]

Das Wappen der Grafschaft Flandern wurde angeblich von Philip von Elsass geschaffen, der von 1168 bis 1191 Graf von Flandern war. Es zeigt einen aufsteigenden schwarzen Löwen auf goldenem Feld. In der Geschichte über die Schlacht der goldenen Sporen spielten das Wappen und der dazugehörige Schlachtruf Vlaendr'n den leeuw ("Flandern, der Löwe!") eine entscheidende Rolle in der Bildung eines flämischen Bewusstseins, das in jüngster Zeit durch das Buch De Leeuw van Vlaanderen von Hendrik Conscience bekannt gemacht wurde. Als Resultat daraus existiert das Wappen der Grafschaft noch heute als Wappen der flämischen Gemeinde.

Es heißt, dass Philip von Elsass die Löwenflagge mit sich aus dem Heiligen Land brachte, wo er sie 1177 angeblich von einem sarazenischen Ritter erobert hatte, doch das ist ein Mythos. Die einfache Tatsache, dass der Löwe schon ab 1163 auf seinem persönlichen Siegel erschien, entkräftet ihn. Tatsächlich folgte Philip einem westeuropäischen Trend. In der gleichen Zeit erschienen Löwen auch auf den Wappen von Brabant, Luxemburg, Holland, Limburg und anderen Gebieten. Es ist seltsam, dass der Löwe als heraldisches Symbol hauptsächlich in Grenzgebieten und benachbarten Ländern des Heiligen Römischen Reiches benutzt wurde. Dies war höchstwahrscheinlich eine Art, die Unabhängigkeit vom Kaiser zu zeigen, der einen Adler in seinem persönlichen Wappen benutzte. In Europa war der Löwe schon seit römischen Zeiten ein gut bekanntes Tier gewesen, beispielsweise durch Werke wie die Fabeln von Aesop.

Geschichte[]

Frühgeschichte und Antike[]

Die zukünftige Grafschaft Flandern war schon seit der Frühzeit bewohnt. In der Eisenzeit bildete der Kemmelberg eine wichtige keltische Siedlung. In der Zeit von Julius Caesar waren die Bewohner Teil der Belgae, einem Sammelnamen für alle keltischen und germanischen Stämme im nördlichen Gallien. In Flandern waren dies die Menapii, die Morini, die Nervii und die Atrebates.

Julius Caesar eroberte das Gebiet um 54 v. Chr. herum und die Bevölkerung wurde im 1. bis 3. Jahrhundert teilweise romanisiert. Die römische Straße, die Köln mit Boulogne-sur-Mer verbindet, wurde als Verteidigungslinie benutzt. Im Süden war die gallo-romanischen Bevölkerung in der Lage, sich selbst zu verwalten, während der Norden ein Niemandsland wurde, das auch von regelmäßigen Fluten aus der Nordsee heimgesucht wurde.

In den Küstenregionen und an der Scheld erschienen nach und nach sächsische Stämme. Für die Römer war "Sachsen" ein allgemeiner Begriff und beinhaltete Angeln, Sachsen, Jüten und Erulen. Die Küstenverteidigungen um Boulogne und Oudenburg blieben bis gegen 420 in Betrieb. Diese Festungen waren mit sächsischen Soldaten bemannt.

Von ihrem Hauptland Toxandria breiteten sich die salischen Franken weiter ins römische Imperium aus. Die ersten Vorstöße ins Land der Atrebates wurden 448 bei Vicus Helena zurückgeschlagen. Doch nach dem Mord am römischen General Flavius Aetius im Jahr 454 und dem römischen Kaiser Valentinianus III 455 stießen die salischen Franken auf kaum Widerstand. Von Duisburg aus eroberte König Chlodio Cambrai und Tournai und erreichte die Somme. Nach seinem Tod entwickelten sich zwei salische Königreiche. Childerich war 463 König von Tournai und ein Verbündeter der Römer gegen die Visigothen. Er war auch Verwalter der Provinz Belgica Secunda. Sein Sohn Clovis I eroberte ab 486 das ganze nördliche Frankreich.

Frühmittelalter[]

Die verlassene Küste und Scheldt-Region waren ab dem 4. Jahrhundert teilweise wieder bevölkert worden durch Sachsen und Franken aus dem Osten des Rhein, die ihre germanische Kultur und Sprache beibehalten hatten. Im 5. Jahrhundert siedelten sich salische Franken im heutigen Nord-Frankreich und Wallonia an, hauptsächlich um die Städte Courtrai, Tournai und Bavay. Sie vermischten sich mit der örtlichen gallo-romanischen Bevölkerung. Ab dem 6. Jahrhundert füllte sich das Niemandsland im Norden mit Franken aus dem Rheinland und anderen germanischen Gruppen aus den Niederlanden und Deutschland.

Die erste Welle von Emigranten im heutigen flämischen Gebiet wurde begleitet von schwacher Christianisierung. Die ihnen folgenden Missionare versuchten die heidnische Bevölkerung zu bekehren, hatten jedoch nur wenig Erfolg. Die Bischofssitze wurden wieder besetzt, üblicherweise mit den gleichen Grenzen der spätrömischen Zeit. Den Bischöfen gelang es jedoch nicht, unabhängig zu überleben. Im späten 6. Jahrhundert verbanden sich verschiedene Sitze mit einander.

Ende des 6. Jahrhunderts wurde das Herzogtum Dentelinus geschaffen, im Norden dessen, was später Neustrien wurde. Dieses Herzogtum beinhaltete vermutlich die Bischofssitze Boulogne, Thérouanne, Arras, Tournai, Cambrai und Noyon und somit die nordwestliche Region zwischen der Nordsee und der Silva Carbonaria, einem Gebiet, dessen Ausmaße dem späteren Flandern sehr ähnlich waren. Das Herzogtum Dentelinus war hauptsächlich als militärische und strategische Abschreckung gegen Friesen und Sachsen gemeint. Es war ein Kernstück in der militärischen Verteidigung des Merovingischen Imperiums. 600 war Chlothar II gezwungen, das Herzogtum für einige Zeit an Austrasien abzutreten, doch nach der Wiederherstellung der austrasischen Doppelmonarchie im Jahr 622/3 wurde das Herzogtum zurückgegeben.

7. Jahrhundert[]

Gegen Ende des 6. und Anfang des 7. Jahrhundert erschien ein neuer Einfluss aus dem westlichen Pas-de-Calais. Dieses Gebiet war im 5. Jahrhundert germanisiert worden und Nachfahren der Sachsen und Franken, die sich im zukünftigen Flandern und dem Herzogtum Brabant angesiedelt hatten. Neue Gruppen germanischer Siedler kamen auch aus den Niederlanden und Deutschland. Ihre neuen Siedlungen erhielten oftmals den Namen ihrer germanischen Anführer, mit "-inga haim" angehängt. -Inga haim bedeutete "die Siedlung des Stammes von X". Beispielsweise stammt Petegem von Petta-inga-haim, was "Die Siedlung des Stammes von Petta" bedeutet.

Die Besiedlung und Germanisierung von Flandern fand hauptsächlich im 6. und 7. Jahrhundert statt. Im 7. Jahrhundert waren die Bevölkerungszahlen genug gestiegen, um die religiöse, militärische und verwaltungstechnische Infrastruktur wieder aufzubauen. Bezüglich der Sprache stabilisierte sich die Situation so weit, dass im 8. Jahrhundert eine große zweisprachige Region mit einer eindeutigen Sprachgrenze erscheinen konnte. Im Pas-de-Calais, das lange Zeit eng bevölkert gewesen war, war im 6. bis 7. Jahrhundert eine Sprachbarriere erschienen, doch im 9. Jahrhundert begann eine Romanisierungsbewegung, die bis zum heutigen Tag andauert.

Die Christianisierungsversuche im 6. Jahrhundert waren größtenteils fehlgeschlagen. So wählte man im 8. Jahrhundert eine andere Strategie. Neue Versuche wurden unternommen unter dem Einfluss von König Dagobert I. Er ernannte mehrere aufopfernde Missionare aus den südlichen Teilen seines Reiches für seine königlichen Besitzungen in den nördlichen Teilen seines Reiches. Die Missionare hatten die Aufgabe, dort Klöster und Abteien zu gründen, die als Zentren des Christentums in einer heidnischen Region dienen sollten. Von diesen Zentren aus konnte die Bekehrung der örtlichen Bevölkerung begonnen werden.

Im 7. Jahrhundert wurden die ersten Gaue oder Pagi in den flämischen Gebieten geschaffen. Gaue waren Verwaltungs-Untereinheiten der Civitates. Sie bildeten ab dem 7. und 8. Jahrhundert die Basis der Grafschaft Flandern. Der pagus Tornacensis datiert von etwa 580 und vom 7. Jahrhundert ist der pagus Cambracinsis 663, der pagus Taroanensis von 649 und der pagus Bracbatensis gegen Ende des Jahrhunderts bekannt. Ab dem 8. Jahrhundert erscheinen der pagus Rodaninsis von 707, der pagus Gandao vom ersten Viertel des 8. Jahrhundert, der pagus Mempiscus von 723 und der pagus Flandrensis von etwa 745 an. Zuletzt werden auch der pagus Austrebatensis und der pagus Curtracensis als Merovingische Gaue gezählt.

Karolinger[]

751 gelang es den karolingischen Hausmeiern, die Merowinger von der Macht zu verdrängen und sich den Thron zu sichern. Der letzte merowingische König Childerich III wurde in der späteren Abtei Saint Bertinus in St. Omer gefangen gesetzt und sein langes Haar - ein Symbol königlicher Macht - wurde abgeschnitten.

Karl der Große folgte seinem Vater Pippin dem Kurzen in Neustrien und Austrasien und nach dem Tod seines Bruders Karlman konnte er das ganze Fränkische Reich unter sich vereinen. Obwohl er in Aachen residierte, verbrachte er viel Zeit mit Reisen durch seine Gebiete. 811 inspizierte er die Flotte, deren Bau er in Boulogne und Gent befohlen hatte, als Schutz gegen Wikingerinvasionen.

Die Region des zukünftigen Flandern war aus wirtschaftlicher Sicht eine florierende Region, mit einer Reihe von Häfen entlang der Scheld: Gent, Tournai, Valenciennes, Cambrai und Lambres bei Douai an der Scarpe und eine Reihe von Seehäfen: Quentovic, Boulogne und Isère portus, ein Hafen an der Mündung der Yser. Weiterhin beinhaltete die Region eine Reihe reicher Abteien wie Saint Bertin, Saint Bavo, Saint Amand und St. Vaast.

Karl dem Großen folgte sein Sohn Ludwig der Fromme. Ludwigs drei Söhne kämpften noch während seiner Lebenszeit über das Erbe. Sie schlossen schließlich mehrere Verträge mit einander, von denen der Vertrag von Verdun, der 843 unterzeichnet wurde, schlussendlich gültig blieb. Diese Verträge schufen das Ostfränkische und Westfränkische Reich und Mittelfranken. Das Westfränkische Reich von Karl II dem Kahlen beinhaltete das ursprüngliche Flandern, das etwa das Gebiet zwischen Oudenburg, Aardenburg und Torhout umfasste.

Nachdem die Könige der Mittelfranken ausgestorben waren, teilten die Herrscher des Ostfränkischen und Westfränkischen Reiches das Mittelfränkische Reich unter sich auf, festgelegt im Vertrag von Meerssen im Jahr 870. Das heutige Westeuropa war in zwei Teile geteilt: das solide Westfranken (das spätere Frankreich) und die lose Konföderation von Grafschaften des Ostfränkischen Reiches, das das Heilige Römische Reich werden würde.

Im Norden waren diese beiden Mächte durch den Fluss Scheldt getrennt, der zuvor Westfranken von Mittelfranken getrennt hatte. Diese Teilung blieb bis zur Zeit von Karl V, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, unverändert.

Wachstum im 9. bis 11. Jahrhundert (864-1071)[]

Militärisch, wirtschaftlich und politisch ging Europa durch eine tiefe Kriese. Die Wikinger fielen aus dem Norden, die Magyaren aus dem Osten und die Sarazenen aus dem Süden ein. Alle hinterließen Zerstörung. Die zentralen Autoritäten der beiden fränkischen Reiche waren nicht in der Lage, eine effektive Verteidigung zu organisieren, was dazu führte, dass die Bevölkerung das Vertrauen und den Glauben in ihre fernen Herrscher verlieren ließ. In Folge dieses Machtvakuums sahen örtliche mächtige Personen ihre Chance. Meist waren diese Personen Nachfahren von Menschen, die mit Karl dem Großen in Verbindung gestanden hatten.

Die Grafschaft Flandern entstand aus dem Gau pagus Flandrensis, angeführt von der Forestier-Dynastie, die von Karl dem Großen ernannt worden war, und sich einen Teil des Landes für sich gesichert hatte, indem sie kleine feudale Gebiete in den höheren Teilen des flämischen Tals unter sich vereinten. Diese Dynastie stärkte auch ihren Halt über die Kirche in diesem recht verlassenen Gebiet.

Der erste Markgraf von Flandern war Balduin I, der 862 Graf wurde und eine romantische Anekdote über ihn berichtet, dass er mit Judith durchbrannte, der Tochter des westfränkischen Königs Karl II der Kahle. Judith war zuvor mit zwei englischen Königen verheiratet gewesen und verweigerte den Gehorsam, als ihr Vater ihr befahl, zurückzukehren. Nach Verhandlungen durch Papst Nikolaus I versöhnte sich der fränkische König mit seinem Schwiegersohn und gab ihm den Titel des Markgrafen und das dazugehörige Gebiet als Mitgift. Markgraf war hauptsächlich eine militärische Ernennung und einige Versionen der Geschichte stellen die Theorie auf, dass König Karl Balduin zum Markgrafen machte in der Hoffnung, dass er von den Wikingern getötet werden würde.

Anfänglich wollten die französischen Könige damit die nördliche französische Grenze vor Wikingerinvasionen sichern. Die Grafen jedoch nutzten die Krisensituation aus, indem sie die umgebenden geplünderten Gebiete in die Grafschaft aufnahmen. Die Grafen erweiterten ihren Einfluss über das ursprüngliche Gebiet heraus und konnten schließlich alle Gebiete südlich und westlich der Scheldt inklusive der heutigen Grafschaft der Vier Ämter, das Seeländische Flandern, das burggräfische Aalst im Osten und das County Artois im Süden für sich erobern. Artois blieb ein Teil von Flandern, bis es 1237 ein eigenständiges County wurde. Nach diesem Datum kam Artois immer noch einige Male unter den Einfluss des Grafen von Flandern, bis es schließlich von der französischen Krone absorbiert wurde.

Wohlstand im 12. und 13. Jahrhundert (1071-1278)[]

Das Haus Flandern blieb bis 1119 an der Macht, als Balduin VII, Graf von Flandern ohne Erben starb und die Grafschaft von Karl dem Guten aus dem Haus Dänemark geerbt wurde. Er schaffte den Titel "Marquis von Flandern" ab, der seit dem 10. Jahrhundert gemeinsam mit dem Grafentitel genutzt worden war. Die Grafen von Flandern waren die letzten französischen Adligen, die den Titel Marquis nutzten, der erst 1504 in Frankreich wieder eingeführt wurde. Nach einem kurzen Zwischenspiel unter Wilhelm Clito von der Normandie (1127-8) ging die Grafschaft an Dietrich von Elsass aus dem Haus Elsass. Unter Dietrich und seinem Nachfolger Philip von Elsass stiegen Flanderns Macht und Bedeutung weiter an.

In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts durchlief die Grafschaft eine Zeit großen Wohlstands, als Philip von Elsass die Grafschaft Vermandois zu Flandern hinzufügen konnte, durch Erbschaft seiner Ehefrau. Die Gebiete, die er jetzt kontrollierte, kamen bis auf 25 km an Paris heran und waren größer als die Gebiete, die sein Feudalherr, der französische König, direkt kontrollierte.

Während der Herrschaft von Haus Elsass entwickelten sich Städte und neue Institutionen wurden gebildet. Die Häfen von Gravelines, Nieuwpoort, Damme, Biervliet, Dünkirchen und Mardijk wurden gegründet, sowie auch Calais von Philips Bruder Matthias von Elsass. Abgesehen von der Kolonisierung Halfen die Häfen auch dabei, die Versandung der Flüsse Aa, Yser und Zwin zu verlangsamen, was den Zugang zu Saint-Omer, Ypern und Brügge verhindert hätte. Biervliet diente auch als Konter zu Hollands Einfluss.

Zu den Handelspartnern gehörten England, die baltischen Länder und Frankreich über den Seeweg, und das Rheinland und Italien über Land. Der Wollhandel mit England war von besonderer Bedeutung für die aufsteigende Tuchindustrie in Flandern. Der Wohlstand vieler flämischer Städte kam von der Tuchherstellung. Abgesehen davon waren auch der Getreidehandel mit England und durch Holland mit Hamburg bedeutend. Saint-Omer wurde der wichtigste Durchlaufhafen für französische Weine im 12. Jahrhundert. Dies waren die Jahrhunderte des Durchbruchs der flämischen Händler. mit ihrem Handel mit England, dem Baltikum und dem südwestlichen Frankreich, sowie auf den Landwegen ins Rheinland und Italien. Flanderns florierende Handelsstädte machten es zu einem der meistbevölkerten Teile Europas.

Kriese des 14. Jahrhunderts (1278-1384)[]

1278 wurde Guy von Dampierre aus dem Haus Dampierre Graf von Flandern. Der König von Frankreich wollte Flandern vollständig erobern und begann den franko-flämischen Krieg (1297-1305). Durch ihre steigende Macht im 12. Jahrhundert waren die autonomen Städte des Gebiets bedeutend beim Sieg über die französischen Invasionsversuche und besiegten die Franzosen in der Schlacht der Goldenen Sporen im Jahr 1302. Doch schlussendlich gelang es den Franzosen in der Schlacht von Mons-en-Pévèle, einen Sieg zu erringen und mit dem nachfolgenden Vertrag von Athis-sur-Orge (1305) verlor Flandern Lille, Douai und Orchies an Frankreich und musste riesige Zahlungen leisten, behielt jedoch seine Unabhängigkeit als Lehen des französischen Königreichs. Während dieser Zeit erlebte Flandern eine Zeit relativen Wohlstands mit seinem starken Tuchhandel und verschiedenen Handwerken. Handel in Flandern war so umfangreich, dass Statuen der Madonna mit Kind in Flandern aus Elfenbein gemacht wurden, das nur auf dem Handelsnetzwerk auf dem indischen Ozean erhalten werden konnte.

Der flämische Wohlstand schwand im folgenden Jahrhundert aufgrund des großen Schwunds an europäischer Bevölkerung nach der Pestepidemie von 1348, der Unterbrechung des Handels durch den anglo-französischen Hundertjährigen Krieg (1338-1453) und die steigende englische Tuchproduktion. Flämische Weber waren im 12. Jahrhundert nach Worstead und North Walsham in Norfolk gezogen und übernahmen dort die Wollindustrie.

Das Burgundische 15. Jahrhundert (1384-1506)[]

Durch seine Hochzeit mit Margarete von Dampierre 1369 beendete Philip der Stolze, Herzog von Burgund, die Unabhängigkeit von Flandern. Es wurde der Besitz des Hauses Valois-Burgund, das über den Burgundischen Staat regierte. 1449 rebellierte die Stadt Gent gegen Herzog Philip den Guten. 1453 schlug er die Rebellen in der Schlacht von Gavere und beendete die Rebellion.

Die Städte Gent und Brügge hatten zuvor regelrecht als Stadt-Staaten existiert und nach dem Tod von Herzog Karl II dem Kahlen versuchten sie, diese Position wieder zu erlangen, durch das Große Privileg, das sie Maria von Burgund abrangen, der Tochter und Nachfolgerin von Karl. 1482 starb diese letzte burgundische Herrscherin und ihr junger Sohn Philip I von Kastilien aus dem Haus Habsburg wurde der neue Graf. Ihr Ehemann Maximilian I von Österreich wurde Regent. Die flämischen Städte begannen zwei weitere Aufstände, diese wurden jedoch unterdrückt von den Armeen des Heiligen Römischen Reiches.

1493 schuf der Vertrag von Senlis einen Frieden zwischen Frankreich und den Habsburgern. Durch die Bedingungen des Vertrags war Flandern von diesem Zeitpunkt an ein Teil des Heiligen Römischen Reiches.

Siebzehn Provinzen (1506-98)[]

Unter Karl V, dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (geboren in der flämischen Stadt Gent) wurde Flandern ein Mitglied des Burgundischen Zirkels. Das County war später in die Gueldern-Kriege involviert. Durch die Pragmatische Sanktion von 1549 wurde die Grafschaft Flandern offiziell von Frankreich abgeteilt. Es wurde ein unabhängiges Gebiet des Heiligen Römischen Reiches. Dieser konstitutionelle Akt machte Flandern zum Teil der Siebzehn Provinzen, aus denen die Niederlande bestanden, und wurde danach im ganzen vererbt.

Die Niederlande hatten einen wichtigen Platz im Kaiserreich. Für Karl persönlich waren sie die Region, in der er seine Kindheit verbracht hatte. Aufgrund von Handel und Industrie und den reichen Städten waren sie auch wichtig für die Schatzkammer. Der Grafentitel ging auf den spanischen Zweig des Hauses Habsburg über mit Philip II von Spanien, und gehörte nach 1556 den Königen von Spanien.

In Steenvoorde, im französischen Flandern, brach 1566 der Beeldenstorm - zu Deutsch Bildersturm, Ausbrüche von Zerstörung von religiösen Bildern im Europa des 16. Jahrhundert - aus. Er verbreitete sich in den ganzen Niederlanden und führte schließlich zum Ausbruch des achtzigjährigen Krieges und der Abspaltung der Sieben Vereinigten Niederlande. Ursprünglich kooperierte Flandern mit den nördlichen Provinzen als Mitglied der Union von Utrecht, und unterzeichnete auch den Act of Abjuration im Jahr 1581, doch zwischen 1579 bis 1585, der Zeit, die als die "Calvinistische Republik Gent" bekannt war, wurde es von der spanischen Armee zurück erobert.

Das Spanische 17. Jahrhundert (1598-1713)[]

Flandern blieb unter spanischer Kontrolle. Durch die Bemühungen des französischen Königs Ludwig XIV wurde der gesamte südliche Teil von Flandern von Frankreich annektiert und bekannt als Süd-Flandern oder Französisches Flandern. Die Situation wurde 1678 mit dem Vertrag von Nijmegen offiziell gemacht.

Das Österreichische 18. Jahrhundert (1713-89)[]

Nach dem Aussterben des spanischen Zweigs der Habsburger wurden die österreichischen Habsburger Grafen von Flandern. Unter Maria Theresa von Österreich blühten die österreichischen Niederlande auf.

Letzte Jahre[]

1789 brach eine Revolution aus gegen Kaiser Joseph II. 1790 waren die Grafschaft Flandern und eine eigenständige Provinz namens Westflandern, die aus den Gebieten bestand, die von Frankreich an den Kaiser zurückgegeben worden waren, die Gründungsmitglieder der Vereinigten Staaten von Belgien. Genau wie die anderen Teile der Österreichischen Niederlande erklärte die Grafschaft Flandern ihre Unabhängigkeit. Dies fand auf dem Freitagsmarkt in Gent am 4. Januar 1790 statt. Das "Manifest van Vlaenderen" wurde von Charles-Joseph de Graeve und Jean-Joseph Raepsaet aufgesetzt.

Die Grafschaft Flandern hörte 1795 offiziell auf zu existieren, als sie von Frankreich annektiert und in Zwei Departements unterteilt wurde: Lys (das heutige West Flandern) und Escaut (das heutige Ostflandern und Seeländische Flandern). Österreich bestätigte den Verlust im Vertrag von Campo Formio von 1797.

Nach der Französischen Revolution wurde die Grafschaft nicht wieder hergestellt und statt dessen führten die beiden Departements ihre Existenz weiter als die Provinzen Ost und West Flandern im Unitären Vereinigten Königreich der Niederlande und später, nach der Belgischen Revolution, in Belgien.

Liste der Grafen von Flandern[]

Haus Flandern[]

  • Balduin I Eisenarm (862–879), heiratete Judith, Tochter von Karl II dem Kahlen und erhielt Land und Ehren, die zur Bildung der Grafschaft Flandern führten.
  • Balduin II der Kahle (879–918), Sohn des Vorgängers
  • Arnulf I der Große (918–965), Sohn des Vorgängers, gemeinsam mit seinem Sohn:
  • Arnulf II (965–988), Sohn von Balduin III
  • Balduin IV der Bärtige (988–1035), Sohn des Vorgängers
  • Balduin V von Lille (1035–1067), Sohn des Vorgängers
  • Balduin VI (1067–1070), Sohn des Vorgängers, Graf vom Hennegau
  • Arnulf III (1070–1071), Sohn des Vorgängers, Graf vom Hennegau
  • Robert I der Friese (1071–1093), Sohn von Balduin V
  • Robert II (1093–1111), Sohn des Vorgängers
  • Balduin VII Hapkin (r. 1111–1119), Sohn des Vorgängers

Haus Estridsen[]

  • Karl I der Gute (1119–1127), Sohn von König Knut IV von Dänemark und Adela von Flandern, Cousine von Balduin VII und von ihm ernannt

Haus Normandie[]

  • Wilhelm I Clito (1127–1128), Urenkel von Balduin V, von Ludwig VI von Frankreich eingesetzt

Haus Elsass oder Haus Metz[]

  • Theoderich (auch Thierry oder Dietrich) (1128–1168), Enkel von Robert I, von Ludwig VI von Frankreich anerkannt
  • Philip I (1168–1191), Sohn des Vorgängers
  • Margaret I (1191–1194), Tochter von Theoderich, gemeinsam mit ihrem Ehemann Balduin von Hennegau

Haus Flandern[]

  • Balduin VIII (1191–1194), Ehemann von Margaret I, Ururenkel väterlicherseits von Balduin VI, auch Graf vom Hennegau
  • Balduin IX (1194–1205), Sohn des Vorgängers, auch Lateinischer Kaiser von Konstantinopel
  • Johanna I (1205–1244), Tochter des Vorgängers, gemeinsam mit ihren Ehemännern
    • Ferdinand von Portugal (1212–1233)
    • Thomas von Savoy-Piedmont (1237–1244)
  • Margaret II (1244–1278), Schwester von Johanna, verheiratet in erster Ehe mit Burkard IV von Avesnes und danach mit Wilhelm von Dampierre, gemeinsam mit ihren Söhnen aus zweiter Ehe
    • Wilhelm III von Dampierre (1247–1251)
    • Guy von Dampierre (1251–1305)

1244 wurden die Grafschaften Flandern und Hennegau von Margaret II's Söhnen, den Halbbrüdern von Johann I von Avesnes und Wilhelm III von Dampierre im Erbfolgekrieg von Flandern und Hennegau beansprucht. 1246 gewährte König Ludwig IX von Frankreich Flandern Wilhelm.

Haus Dampierre[]

  • Wilhelm II (1247–1251), Wohn von Margaret II und Wilhelm II von Dampierre
  • Guy I (1251–1305), Sohn von Margaret II und Wilhelm II von Dampierre, gefangen genommen 1253–1256 von Johann I von Avesnes, auch Graf von Namur
  • Robert III ("der Löwe von Flandern") (1305–1322), Sohn des Vorgängers
  • Ludwig I (1322–1346), Enkel von Robert III
  • Ludwig II (1346–1384), Sohn des Vorgängers
  • Margaret III (1384–1405), Tochter des Vorgängers, gemeinsam mit ihrem Ehemann Philip II
    • Philip II gemeinsam mit seiner Ehefrau Margaret III

Haus Burgund[]

  • Johann der Furchtlose (1405–1419), Sohn von Margaret III und Philipp II von Burgund
  • Philip III der Gute (1419–1467), Sohn des Vorgängers
  • Karl der Kahle (1467–1477), Sohn des Vorgängers
  • Maria die Reiche (1477–1482), Tochter des Vorgängers, gemeinsam mit ihrem Ehemann Maximilian I, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches

Haus Habsburg[]

  • Philip IV der Schöne (r. 1482–1506), Sohn von Maria und Maximilian
  • Karl III (1506–1555), Sohn des Vorgängers, auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (als Karl V) und König von Spanien (als Karl I)

Karl V erklärte die Pragmatische Sanktion von 1549, die Flandern für immer mit den anderen Grafschaften der Niederlande in einer Personalunion vereinigte. Als das Habsburgische Imperium unter den Erben von Karl V aufgeteilt wurde, gingen die Niederlande inklusive Flandern an Philip II von Spanien, vom spanischen Zweig des Hauses Habsburg.

  • Philip V (1555–1598), Sohn von Karl III, auch König von Spanien als Philip II
Usurpation durch Francois, Herzog von Anjou (Valois) (1582–1584)
  • Isabella Clara Eugenia (r. 1598–1621), Tochter von Philip II, gemeinsam mit ihrem Ehemann Albert, Erzherzog von Österreich
  • Philip VI (1621–1665), Enkel von Philip III, auch König von Spanien als Philip IV
  • Karl IV (1665–1700), Sohn des Vorgängers, auch König von Spanien als Karl II
  • Philip VII (Haus Bourbon) (1700–1706), Urenkel von Philip IV

Zwischen 1706 und 1714 wurde Flandern im Spanischen Erbfolgekrieg von den Engländern und den Holländern erobert. Das Lehen wurde vom Haus Habsburg und dem Haus Bourbon für sich beansprucht. 1713 löste der Vertrag von Utrecht die Erbfolge und die Grafschaft Flandern ging an den österreichischen Zweig des Hauses Habsburg.

  • Karl V (1714–1740), Urenkel von Philip III, auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
  • Maria Theresa (1740–1780), Tochter von Karl IV, gemeinsam mit ihrem Ehemann
    • Franz I (1740–1765)
  • Joseph I (1780–1790), Sohn von Maria Theresa und Franz I
  • Leopold (1790–1792), Sohn von Maria Theresa und Franz I
  • Franz II (1792–1835), Sohn des Vorgängers, auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches

Der Titel wurde abgeschafft, als das revolutionäre Frankreich Flandern 1795 annektierte. Der Kaiser Franz II gab seinen Anspruch auf die Niederlande im Vertrag von Campo Formio 1797 auf und das Gebiet blieb Teil von Frankreich bis zum Ende der Napoleonischen Kriege.

Moderne Nutzung[]

Haus Belgien (zuvor Haus Saxe-Coburg und Gotha)[]

In heutiger Zeit wurde der Titel zwei jüngeren Söhnen der Könige von Belgien gewährt:

  • Prinz Philippe, Sohn von König Leopold I von Belgien (1840–1905)
  • Prinz Karl, Sohn von König Albert I von Belgien (1910–1983)

Haus Bourbon[]

Der Titel Graf von Flandern ist einer der Titel der Spanischen Krone. Es ist ein historischer titel, der nur nominell und zeremoniell genutzt wird.