Geschichte der Britischen Monarchie Wiki

Gofraid ua Imair war ein Wikingeranführer, der im frühen 10. Jahrhundert Dublin und kurzzeitig Northumbria regierte. Er gehörte zur Dynastie der Ui Imair.

Geschichte[]

Gofraid verließ 902 zusammen mit der aus Dublin vertriebenen Herrscherelite der Wikinger die Stadt. [1] Die Irischen Annalen beschreiben im Jahr 917 zwei Enkel von Imar - Sitric Caech und Ragnall ua Imair -, die ihre Flotten nach Irland führten. Beide wurden in einen Kampf mit Niall Glundub verwickelt, konnten dessen Armee aber besiegen und Sitric zog in einem Triumphzug nach Dublin ein und machte sich zum König. Ragnall kehrte nach England zurück und wurde schnell König von Northumbria. [2]

Gofraid wird 918 zum ersten mal erwähnt, von den Annalen von Ulster, die ihn als Anführer eines Trupps in der Schlacht von Corbridge im nördlichen England beschreiben. [3] Sie wurde zwischen Ragnall und Constantine II mac Aed, König von Schottland, ausgetragen. Obwohl sie mit einem Unentschieden endete, konnte sich Ragnall zum König von York machen. Die Quellen berichten von Gofraid ua Imair (Gofraid, Enkel von Imar) und bezeichnen ihn damit als Bruder oder Cousin von Ragnall und Sitric Caech. Ragnall starb 921 und Sitric wurde sein Nachfolger als König von Northumbria. Gofraid wird im gleichen Jahr von den Quellen erwähnt, da er die Kontrolle über Dublin übernahm. [2] Eine seiner ersten Handlungen als König war es, einen Überfall auf Armagh durchzuführen. Laut den Annalen von Ulster und den Annalen der Vier Meister verwüsteten er und seine Männer ein großes Gebiet, verschonten aber das Kloster und das Gebetshaus. [4] [5] Eine Gruppe seiner Männer, die nach Norden zog, wurde dort besiegt und gezwungen, zu fliehen, wobei viele Tote zurück blieben. [4]

Gofraid unternahm einen weiteren Beutezug im Jahr 924, diesmal segelte er in den Süden von Irland und nahm dort viele Geiseln. Er brachte sie nach Rosscarbery und segelte laut den Annalen von Ulster außerdem auch nach Limerick, wo er in einer Schlacht viele Männer verlor. [6] [7] Zwei Jahre später führte sein Sohn Albann einen Trupp nach Norden und landete am 4. September in Linn Duachaill. Dort wurden sie vom Hochkönig der nördlichen Ui Neill angegriffen und am 28. Dezember vernichtend geschlagen. Albann und viele seiner Männer wurden getötet, die Hälfte der Männer wurden eine Woche lang von den Ui Neill belagert, bis Gofraid sie mit seinen Truppen befreien konnte. [8] [9] [2]

927 starb Sitric Caech, König von Northumbria. Die Irischen Annalen berichten, dass Gofraid in diesem Jahr Irland verließ, zusammen mit vielen Männern aus Dublin und Linns, um Sitrics Thron für sich zu beanspruchen. Während seiner Abwesenheit scheint er die Herrschaft seinen Söhnen übergeben zu haben, was (laut den Annalen von Clonmacnoise) den Neid von Sitrics Söhnen auslöste. Sie verbündeten sich mit einigen irischen Verwandten und eroberten Dublin, doch Gofraid kehrte nach nur sechs Monaten zurück und übernahm wieder die Macht. [2] Sein Versuch, in Northumbria zu regieren, war nicht erfolgreich und er vereinbarte ein Treffen mit den anderen Königen in Britannien, um Frieden zu schließen. Ein Bericht von William of Malmesbury (12. Jh.) erzählt eine andere Geschichte. Dort zieht Gofraid nach Sitrics Tod nach "Scotia", um sich in Dacre mit Aethelstan von England, Constantine II mac Aed von Schottland und Owen Caesarius III mac Domnall von Strathclyde zu treffen. Statt dessen zogen er und ein verbündeter Wikinger namens Thurfrith nach York und belagerten die Stadt. Aethelstan konnte Gofraid gefangen nehmen, die Angelsachsen plünderten die Stadt und Gofraid durfte nach dem Schwören von Eiden nach Irland zurückkehren. Es ist nicht klar, wie viel von Williams Bericht auf wahren historischen Quellen basiert und wie viel davon erfunden ist. [10]

Nach seiner Rückkehr nach Dublin beziehen sich die nächsten Berichte über ihn auf die von ihm begangenen Überfälle. 929 ist es Kildare, 930 Dunmore Cave, wo er bei dem Angriff eintausend Menschen getötet haben soll. [2] 931 verließ Gofraid Dublin und zog nach Mag Raigne in Ossory, wo die rivalisierenden Wikinger von Limerick nach einem fehlgeschlagenen Angriff auf Connaught ein Lager aufgeschlagen hatten. Die Annalen berichten, dass Gofraid einen Enkel (oder Urenkel) von Imar aus Mag Raigne vertreiben wollte, möglicherweise einen der Söhne von Sitric Caech, der 927 Dublin erobert hatte. Downham vermutet, dass das Lager in Mag Raigne ein Versuch der Wikinger von Limerick war, Gofraid davon abzuhalten, seine Macht auf ganz Irland auszuweiten. [2]

Hinweise in den Chroniken lassen vermuten, dass der Konflikt zwischen Dublin und Limerick bis 937 anhielt, als Gofraids Sohn Olaf Guthfrithson einen Sieg errang bei Lough Ree, wo er Olaf Scabbyhead gefangen nahm, den König von Limerick, und seine Schiffe zerstörte. Gofraid erlebte diesen Sieg nicht mehr, er war 934 gestorben und Amlaib war sein Nachfolger als König von Dublin geworden. [2] Die Annalen von Ulster beschreiben ihn als "einen sehr grausamen König der Nordmänner", der an einer Krankheit starb. [11]

Familie[]

In den historischen Quellen wird Gofraid als "ua Imair", Enkel von Imar, identifiziert, aber niemals mit einem Patronym, also dem Namen seines Vaters. Somit ist es nicht möglich, herauszufinden, welcher der drei bekannten Söhne von Imar (Barid, Sichfrith oder Sitriuc) sein Vater gewesen sein könnte, wenn überhaupt. Ein möglicher Grund dafür ist, dass Gofraid das Kind eines Sohnes von Imar war, der niemals Dublin regierte oder sein Leben größtenteils außerhalb von Irland verbrachte, was Gofraids Thronanspruch auf die Herrschaft seines Großvaters begründete. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Gofraid Imars Enkel durch eine Tochter war, was zur gleichen Begründung führt. Gofraids Verwandte Imar, Ragnall ua Imair, Amlaib und Sitric Caech sind die anderen bekannten Enkel von Imar und alle außer Amlaib regierten irgendwann entweder als König von Dublin oder Northumbria. [2]

Vier Söhne von Gofraid sind namentlich bekannt. Sein Sohn Amlaib (Olaf Guthfrithson) wurde sein Nachfolger als König von Dublin und konnte schließlich auch Northumbria für die Wikinger zurückerobern. Ein weiterer Sohn, Albann, wurde in einer Schlacht 926 getötet. Blacaire mac Gofraid, König von Dublin von 940-45, war ein weiterer Sohn so wie auch Ragnall mac Gofraid, der Northumbria 943-44 regierte, möglicherweise gemeinsam mit seinem Cousin Amlaib Cuaran, bis sie von Edmund I von England vertrieben wurden. [2]

Stammbaum[]

Symbole
König

regierende Königin
Mönch/Nonne/ect.
verheiratet
unverheiratet
geschieden
verlobt
* geboren
gestorben
fl. - floruit
NN - Name unbekannt
? - Verwandtschaft
fragwürdig

I / II / III - 1./2./etc. Ehe

  1. Imar
    1. Barid mac Imair
    2. Sichfrith mac Imair
    3. Sitriuc mac Imair
    4. NN
      1. Sitric CaechEdith of Polesworth
        1. Amlaib Cuaran
          1. Gytha ⚭ ♔ Olaf Tryggvason von Norwegen
      2. Imar ua Imair
      3. Ragnall ua Imair
      4. Amlaib
      5. Gofraid ua Imair
        1. ♔ (Amlaib) Olaf Guthfrithson
        2. Albann (✝ 926)
        3. Ragnall Guthfrithson
        4. ♔ Blacaire mac Gofraid

Anmerkungen[]

  1. Hart, Cyril (2004). "Sihtric Cáech (d. 927)". Oxford Dictionary of National Biography
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 Downham, Clare (2007). Viking Kings of Britain and Ireland: The Dynasty of Ívarr to A.D. 1014
  3. Annalen von Ulster, Jahr 918
  4. 4,0 4,1 Annalen von Ulster, Jahr 921
  5. Annalen der Vier Meister, Jahr 921
  6. Annalen von Ulster, Jahr 924
  7. Annalen von Inisfallen, Jahr 924
  8. Annalen von Ulster, Jahr 926
  9. Annalen der Vier Meister, Jahr 926
  10. Woolf, Alex (2007). From Pictland to Alba: 789 – 1070
  11. Annalen von Ulser, Jahr 934