Die Gruppe der Gefährten von Wilhelm I dem Eroberer waren die Männer, die ihn zur Schlacht von Hastings im Jahr 1066 begleiteten. Es waren Männer von unterschiedlicher Herkunft und Rang und sie und andere waren an seiner Seite in den fünf Jahren nach der Normannischen Eroberung von England, die mit dem Harrying of the North abgeschlossen wurde.
Begriffserklärung[]
Der Begriff "Gefährten des Eroberers" im weitesten Sinne bezeichnet jene Männer, die gemeinsam mit Wilhelm I dem Eroberer die Normannische Eroberung von England planten, organisierten und daran teilnahmen. Im engsten Sinne bezeichnet man damit jene Adligen, die tatsächlich mit Wilhelm an der Schlacht von Hastings teilnahmen. [1] Dieser Artikel befasst sich mit den Männern, die in die zweite Gruppe fallen.
Realität und Legende[]
Im Verlauf der Jahrhunderte haben viele Personen in England behauptet, dass einer ihrer Vorfahren in der Schlacht von Hastings auf der Seite der Normannen kämpfte. Während es deutliche Beweise für eine breitflächige Besiedlung von Normannen, Bretonen und Flamen nach 1066 gibt, sind tatsächlich nur fünfzehn Männer namentlich bekannt, die laut verlässlichen Quellen auch tatsächlich an der Schlacht teilgenommen haben. [2]
Diese Gruppe wird manchmal als die "erwiesenen Gefährten" bezeichnet. [3] Viele Listen und sogenannten "rolls" von anderen angeblichen Gefährten entstanden im Verlauf der Jahrhunderte, doch bis neue Beweise auftauchen, hat keine davon verlässlichen historischen Wert.
Verlässliche zeitgenössische Quellen[]
Die folgenden drei Quellen gelten als die einzig verlässlichen zeitgenössischen Beweise für Teilnehmer an der Schlacht von Hastings.
Zwischen 1071 und 1077 schrieb William of Poitiers die Gesta Guillelmi II Ducis Normannorum (Die Taten von Wilhelm II, Herzog der Normandie). William of Poitiers wurde gegen 1020 in Les Préaux bei Pont-Audemer geboren und entstammte einer einflussreichen normannischen Familie. Er diente zunächst als Soldat und studierte später in Poitiers, bevor er in die Normandie zurückkehrte und Kaplan von Wilhelm wurde, sowie Erzdiakon von Lisieux. Poitiers starb 1090. Sein Werk ist eine lobpreisende Biographie des Herzogs. Anfang und Schlussteil sind verloren gegangen, doch der erhalten gebliebene Teil deckt die Zeit zwischen 1047 und 1068 ab und enthält Details über das Leben des Eroberers, wenn auch unzuverlässig betreffend der Ereignisse in England. Das Werk enthält eine detaillierte Beschreibung der Vorbereitungen zur Normannischen Eroberung, der Schlacht von Hastings und den Folgen. Es bildet die Basis für einen Großteil der Schriften von Ordericus Vitalis.
Die zweite verlässliche Quelle ist die Historia Ecclesiastica von Ordericus Vitalis, besonders die Bücher 4 und 5. [4] Ordericus wurde gegen 1075 in England geboren als Sohn eines normannischen Priesters, und wurde im Alter von elf Jahren Mönch im Kloster St Evroul-en-Ouche in der Normandie. Er begann seine Arbeit als ein Werk, das sich ursprünglich nur mit der Geschichte seines Klosters befassen sollte, gegen 1100 und schrieb weiter bis zu seinem Tod im Jahr 1142.
Der Teppich von Bayeux ist die anschaulichste Quelle für die Normannische Eroberung. Er wurde vermutlich in Canterbury hergestellt, kurz nach den Ereignissen im 11. Jahrhundert. Dies vermutet man, weil viele Personen auf dem Teppich von Figuren aus Manuskripten kopiert wurden, die sich zu dieser Zeit in Canterbury befanden. Bischof Odo von Bayeux, Halbbruder von Wilhelm I dem Eroberer, brachte den Teppich vermutlich mit sich nach Bayeux, als er in den 1070er Jahren dort hin zurückkehrte.
Diese drei Quellen sind zuverlässig, unglücklicherweise aber auch sehr unzureichend, da sie alle hauptsächlich aus der normannischen Perspektive gefertigt wurden. William of Poitiers, Kaplan von Herzog Wilhelm und ausgebildeter Ritter, gibt die meisten Details, war aber auch während der Schlacht in Frankreich und besitzt starke Vorurteile gegenüber der bretonischen Kultur und der Rolle der Bretonen bei Hastings. Sowohl William als auch Ordericus erklären, dass die Bretonen einen großen Teil der Schlachtaufstellung bildeten, nennen jedoch keine Namen.
Gefährten[]
Erwiesene Gefährten[]
Die Reihenfolge der Namen in dieser Liste ist die, die in den jeweiligen Quellen zu finden ist.
- Quelle: William of Poitiers
- Robert de Beaumont, 1. Earl of Leicester
- Eustace II, Graf von Boulogne
- William, Graf von Évreux
- Geoffrey II, Graf von Perche
- William fitzOsbern, 1. Earl of Hereford
- Aimery IV, Vizegraf von Thouars
- Walter Giffard, Lord von Longueville
- Hugh de Montfort, Lord von Montfort-sur-Risle
- Raoul II de Tosny
- Hugh de Grandmesnil
- William de Warenne, 1. Earl of Surrey
- William Malet of Graville
- Teppich von Bayeux
- Ordericus Vitalis
- Thurstin FitzRolf, auch fitz Rou und le Blanc
- Engenulf de Laigle
Zusätzlich Gefährten[]
David C. Douglas und Geoffrey H. White stimmen überein, dass diese fünf Männer ebenfalls in die Liste der Gefährten des Eroberers gezählt werden können.
- William of Poitiers
- Geoffrey de Montbray, Bischof von Coutance [3]
- Teppich von Bayeux
- Robert, Graf von Mortain [3]
- Wadard - man glaubt, dass es sich hier um einen Gefolgsmann von Odo handelt) [3]
- Vital - man glaubt, dass es sich hier um einen Gefolgsmann von Odo handelt) [3]
- Ordericus Vitalis
- Gilbert d'Auffay, Seigneur de Auffay [3]
Seit der Entstehung dieser Liste hat J. F. A. Mason im English Historical Review ebenfalls noch einen Namen hinzugefügt:
- Ordericus Vitalis
- Humphrey of Tilleul-en-Auge, [5] Schwager von Hugo de Grandmesnil
Laut David Charles Douglas können außerdem folgende Personen hinzugefügt werden: [6] [2]
- Laut nicht näher bezeichneten Quellen:
- Robert de Vitot, in der Schlacht gestorben
- Gerelmus de Panileuse
- Robert, Sohn von Erneis, aus der Familie Tesson, in der Schlacht gestorben
- Roger, Sohn von Turold, in der Schlacht gestorben
- Erchembald, Sohn des Vicomte Erchembald
- Laut dem Gedicht Carmen de Hastingae Proelio:
- Ivo Taillefer, ein Barde, dessen Tod die Kämpfe auslöste
- Hugh de Ponthieu, Sohn von Hugh II, Graf von Ponthieu und Bruder von Guy I, Graf von Ponthieu
- Personen, die kurz nach der Krönung Wilhelms Dokumente unterzeichneten:
- Gérald (oder Gérold) der Seneschall, Großvater von Guillaume de Roumare, der zum Feldzug 40 Schiffe beisteuerte
- Rodulf (Raoul) der Kammerherr, vielleicht aus der Familie Tancarville
- Hugues d’Ivry, der Maître d’hôtel (Pincerna, Mundschenk)
- Richard de Bienfaite (Haus Clare)
- Pons, möglicherweise der Ahnherr der Familie Clifford
- Personen, die ein in Caen am 17. Juni 1066 ausgestelltes Dokument beglaubigten:
- Richard le Goz, Vicomte d'Avranches
- Ranulph, Vicomte de Bayeux, dessen Schwiegersohn (siehe Haus Conteville)
- Raoul (II.) Tesson (Cousin von Robert, Sohn von Erneis, siehe oben)
- Foulque d'Aunou, der ebenfalls 40 Schiffe bereitstellte
Anmerkungen[]
- ↑ So definiert in Cokayne's Complete Peerage
- ↑ 2,0 2,1 Douglas, David C. & Greenaway, George W. (1959, Eds.) English Historical Documents 1042-1189, "William of Poitiers: the Deeds of William, Duke of the Normans and King of the English," & "The Bayeux Tapestry,"
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 Cokayne's Complete Peerage
- ↑ Histoire de la Normandie, éd. Guizot, Caen, 1825-1827
- ↑ Mason, John F. A., "The Companions of the Conqueror: An Additional Name," The English Historical Review
- ↑ Douglas, David C. (1943) "Compagnios of the Conqueror". In: History