Geschichte der Britischen Monarchie Wiki


Edith von Wilton war eine englische Heilige und Tochter von König Edgar dem Friedfertigen.

Geschichte[]

Edith wurde gegen 961 in Kemsing, Kent geboren. [1] [2] [3] Sie war die Tochter von König Edgar der Friedfertige von England und Wulfthryth von Wilton, einer Adligen, die in Wilton ausgebildet und später dort Äbtissin wurde. Ediths Brüder Edward der Märtyrer und Aethelred der Unberatene wurden später beide ebenfalls König von England. Laut Barbara Yorke ist Ediths Heiligenbiograph Goscelin unsicher über das Datum von Ediths Geburt, und spätere Gelehrte sind sich uneinig über den Status ihrer Mutter Wulfthryth. [3] Laut Goscelin war Wulfthryth Edgars Ehefrau, wobei sie laut Yorke seine zweite Frau war, doch Susan Ridyard nennt Wulfthryth Edgars "Frau oder Konkubine", [4] und das Oxford Dictionary of Saints erklärt, sie wäre seine Konkubine gewesen. [2] [1] [5] Als Edith noch ein Kleinkind war, wurde die Ehe ihrer Eltern 963 oder 964 aufgelöst, was es Edgar erlaubte, erneut zu Heiraten, und Wulfthryth konnte Äbtissin von Wilton werden. [1] [5] [3] Goscelin nennt Wulfthryth "eine Schwester, die einst [Edgars] Ehefrau war". [3]

Edith wurde schon im Alter von zwei Jahren der Kirche geweiht, und Goscelin beschreibt eine große Zeremonie, [3] an der ihr Vater und andere königliche Beamte teilnahmen. [6] [4] Laut Goscelin legte Ediths Vater ihr die feinsten Stoffe und Juwelen vor, während ihre Mutter ihr religiöse Gegenstände anbot, und Edith wählte die Gegenstände ihrer Mutter. Laut Ridyard ist dies eine Methode von Heiligenbiographen, die oftmals angewendet wurde, um den königlichen Status vieler Heiliger zu verdeutlichen, und gleichzeitig ihre Entscheidung, dies zugunsten eines religiösen Lebens aufzugeben. [4] Edgar sorgte danach dafür, dass Edith in Wilton die beste Ausbildung erhielt.

Laut Goscelin war Edith verpflichtet, feine Kleidung zu tragen, um ihren hohen Status zu verdeutlichen, und die Förderer der Abtei Wilton beizubehalten. Barbara Yorke ist jedoch der Meinung, dass Edith sich eher wie eine Prinzessin kleidete, denn wie eine demütige Person und dass sie und ihre Mutter zwar angeblich ihren Reichtum und Status aufgaben, aber tatsächlich nichts davon zeigten. [3] Edith wurde von ihrem Hagiographen für ihre vielen Talente gepriesen, darunter Musizieren, Sticken, Kalligraphie, Zeichnen, Schreiben, Komponieren, Beten und Lesen. [6] Goscelin war überzeugt davon, dass ihre Feine Kleidung, ihre Involvierung in die königliche Politik und ihre regelmäßigen Besuche am königlichen Hof ihres Vaters sie unnahbarer gegenüber den "gewöhnlichen Menschen", machte. [1]

Politischer und religiöser Einfluss[]

Edith wird in den Berichten über die Politik der Zeit nur im Vorbeigehen erwähnt, doch Barbara Yorke ist der Ansicht, dass Goscelins Berichte in seiner Biographie von Edith zeigt, dass sie und ihre Mutter eine wichtige Rolle spielten in den Intrigen betreffend der Nachfolge von Edgar. [3] Laut Goscelin wurde sie vom englischen Adel und ausländischen Königen und ihren Botschaftern sehr geschätzt, und sie "suchten ihre Gunst durch Briefe und Geschenke, und hochrangige Kirchenmitglieder suchten ihre Einmischung". [1] Edith soll Edgar davon überzeugt haben, Gerichtsbeschlüsse aufzuheben oder Geschenke für Kirchen zu besorgen, "mit dem Ergebnis, dass sie von Bittstellern aus allen Schichten der Gesellschaft belagert wurde, die hofften, dass sie beim König für sie sprechen könnte", und dass Beamte aus Rom, Frankreich und Deutschland Edith besuchten, wenn sie Gefallen von Edgar wünschten, oftmals mit Geschkenken für ihren Privatzoo. [3]

Laut Goscelin wurde Edith im Alter von 15 Jahren von Edgar zur Äbtissin von drei Klöstern ernannt, [6] doch Sarah Foot nennt dies "irgendwie unglaubwürdig" und vermutet, dass Goscelins sie mit anderen Ediths verwechselte. [7] Laut Goscelin verweigerte Edith die Ernennungen aufgrund "einem Übermaß an Demut" und weil sie unter der Autorität ihrer Mutter bleiben wollte. Es gibt auch außerhalb von Goscelins Werk kaum Hinweise auf Edith als Äbtissin.

978 soll Edith nach dem Mord ihres Halbbruders Edward der Märtyrer von Gegnern Aethelreds der Thron angeboten worden sein, was sie verweigerte. sie soll außerdem einen Traum gehabt haben, dass sie ihr rechtes Auge verlieren würde, was laut Edith den baldigen Tod ihres Bruders vorhergesagt hatte. [8] Ridyard nennt dies sehr unwahrscheinlich und die Schöpfung ihres übereifrigen Hagiographen, um ihre religiöse Hingabe zu verdeutlichen. [4] Auch andere Historiker bezweifeln, dass dieses Angebot tatsächlich gemacht wurde, doch Barbara Yorke argumentiert dafür, dass dies gar nicht so weit hergeholt sein könnte: sie erklärt, dass es "eine Möglichkeit [war], dass Edith Wilton verlassen würde, um verheiratet zu werden, wenn die Umstände es erforderten", und dass ihre Erziehung und Ausbildung sie für eine zukünftige öffentliche Rolle vorbereiten sollten. [3]

Während Ediths Lebenszeit wurde ein Siegel hergestellt, das später von Mitgliedern der Abtei Wilton benutzt wurde, bis man die Abtei 1539 auflöste. Es soll sie mit dem Oberkörper zeigen, die rechte Hand erhoben in einer segnenden Geste und mit einem Buch, möglicherweise einem Gebetbuch, das sie selbst kopiert hatte, in der linken Hand." [6] Sie wird auf dem Siegel als "königliche Schwester" beschrieben. [9] Laut Yorke ist dieses Siegel ein weiterer Hinweis auf ihren Status und unabhängigen Reichtum, sowie eine Bestätigung ihres Status als Tochter von Edgar. [9] [3]

984 ließ Edith mit ihren eigenen mitteln eine Kapelle in Wilton erbauen, die dem Hl. Denys geweiht wurde. [9] [4] Laut Yorke war dies ein weiterer Hinweis auf ihren Status und Reichtum. Goscelin berichtet, dass im Moment von Ediths Tod eine Nonne zur Tür der Abteikirche ging und hineinblickte und dort "Engel in Rängen stehen und süß singen" sah. Danach trat ein Engel mit leuchtendem Gesicht an sie heran und sagte "Geh zurück; die Engel erwarten die gute Maid". Edith wurde in der von ihr gestifteten Kapelle begraben, wie sie es gewünscht hatte. Laut Goscelin sollen die Nonnen von Wilton und auch Ediths Mutter an ihrem Grab seltsame Ereignisse erlebt haben. Weiterhin soll der Heilige Dunstan, der möglicherweise Ediths spiritueller Mentor war, an ihrem Totenbett gestanden und ihr Begräbnis geleitet haben. [1] Dreißig Tage nach ihrem Tod soll Edith Wulfthryth in einer Vision erschienen sein und erklärt haben, dass sie "gut empfangen worden war von ihrem König in ewiger Gnade". [4] Am 3. November 987 wurde Ediths Leichnam umgebettet und Dunstan, der dabei anwesend war, hatte vorhergesagt, dass ihr Körper nicht verwest sein würde, was auch eingetroffen war. [1]

Stammbaum[]

Symbole
König

regierende Königin
Mönch/Nonne/ect.
verheiratet
unverheiratet
geschieden
verlobt
* geboren
gestorben
fl. - floruit
NN - Name unbekannt
? - Verwandtschaft
fragwürdig

I / II / III - 1./2./etc. Ehe

  1. Edward der Ältere (871-924) ⚭ I Ecgwynn; ⚭ II Aelfflaed, Tochter von Aethelhelm ⚭ III Eadgifu von Kent
    1. | ♔ Aethelstan von England
    2. | Edith of PolesworthSitric Caech von Northumbria
    3. || ♔ Aelfweard (✝ 924)
    4. || Edwin (✝ 933)
    5. || Eadgifu (✝ 951) ⚭ ♔ Karl III der Einfältige von Westfranken
      1. Ludwig IV von Frankreich
    6. || Eadhild ⚭ Hugo der Große, Herzog der Franken
    7. || Editha (✝ 946) ⚭ ♔ Otto I, Kaiser HRR
    8. || Aelfgifu ⚭ Ludwig [10]
    9. ||| ♔ Edmund I ⚭ I Aelfgifu von Shaftesbury; ⚭ II Aethelflaed von Damerham
      1. | ♔ EadwigAelfgifu
      2. | ♔ Edgar der Friedfertige ⚭ I Aethelflaed Eneda; ⚭ II Wulfthryth von Wilton; ⚭ ||| Aelfthryth
        1. | ♔ Edward der Märtyrer
        2. || ⛪ Edith von Wilton
        3. ||| Edmund Aetheling
        4. ||| ♔ Aethelred der Unberatene
    10. ||| ♔ Eadred

Anmerkungen[]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Hollis, Stephanie (2004). "Goscelin's Writings and the Wilton Women". In Hollis, Stephanie (ed.). Writing the Wilton Women: Goscelin's Legend of Edith and Liber confortatorius
  2. 2,0 2,1 Farmer, David Hugh (2011). Oxford Dictionary of Saints
  3. 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 Yorke, Barbara (2003). "The Legitimacy of St Edith". Haskins Society Journal
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 Ridyard, Susan J. (1988). The Royal Saints of Anglo-Saxon England: A Study of West Saxon and East Anglian Cults
  5. 5,0 5,1 Yorke, Barbara (2008). "The Women in Edgar's Life". In Scragg, Donald (ed.). Edgar, King of the English,959–975: New Interpretations
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 Bugyis, Katie Ann-Marie (2019). The Care of Nuns: The Ministries of Benedictine Women in England During the Central Middle Ages
  7. Foot, Sarah (2019). Veiled Women: Volume II: Female Religious Communities in England, 871-1066
  8. Dunbar, Agnes B.C. (1901). A Dictionary of Saintly Women
  9. 9,0 9,1 9,2 Yorke, Barbara (2004). Oxford Dictionary of National Biography
  10. Möglicherweise der Bruder von Rudolph II von Burgund (912-937)