Deusdedit war Erzbischof von Canterbury von 655 bis 664 und der erste einheimische Erzbischof in der Diözese von Canterbury.
Geschichte[]
Einer Überlieferung zufolge aus der Zeit nach der Normannischen Eroberung wurde Deusdedit mit dem Namen Frithona oder Frithuwine geboren. [1] Er wurde am 12. oder 26. März 655 von Ithamar, Bischof von Rochester, zum Erzbischof von Canterbury geweiht.
Deusdedit war der 6. Erzbischof nach der Ankunft der Gregorianischen Mission und der erste Einheimische in dieser Position, anders als seine Vorgänger, die alle Italiener gewesen waren, er stammte aus Wessex. Deusdedit verlangte seine Ernennung zur Diözese von Canterbury möglicherweise einer Zusammenarbeit zwischen Earconberht von Kent und Cenwalh von Wessex.
Der Name Deusdedit bedeutet "Gott hat gegeben" auf lateinisch und war der Name eines Papstes, der 615 bis 618 auf dem Heiligen Stuhl gesessen hatte. Es gab damals viele frühmittelalterliche Bischöfe, die die Namen von Päpsten annahmen. Es ist nicht bekannt, wann Deusdedit diesen Namen angenommen hat, doch es wird vermutet, dass er ihn bei seinem Eintritt ins religiöse Leben wählte. [2]
Die Diözese von Canterbury scheint während dieser Zeit durch eine Periode verhältnismäßiger Undurchsichtigkeit. Während Deusdedits neun Jahren als Erzbischof wurden alle neuen Bischöfe in England von ausländischen keltischen Bischöfen geweiht, mit einer Ausnahme: Damianus, Bischof von Rochester.
Deusdedit gründete ein Nonnenkloster auf der Insel Thanet und half bei der Gründung der Abtei Medeshamstede, die 657 zur Peterborough Abbey wurde. Sein Einfluss wurde lange überschatte von Agilbert, Bischof der Westsachsen (als Bischof von Dorchester), und seine Autorität als Erzbischof erstreckte sich vermutlich nicht über seine eigene Diözese und die von Rochester hinaus.
664 wurde die Synode von Whitby abgehalten, in der besprochen wurde, ob die northumbrische Kirche der römischen oder der keltischen Methode zur Berechnung von Ostern benutzen sollte. Deusdedit war dort nicht anwesend, vermutlich aufgrund des Ausbruchs einer Seuche in England zu dieser Zeit. [3] Er starb irgendwann, kurz vor oder nach der Synode, das genaue Datum ist umstritten. Beda berichtet in seiner Historia ecclesiastica gentis Anglorum, dass "am vierzehnten des Juli in dem zuvor erwähnten Jahr, als eine Sonnenfinsternis schnell gefolgt wurde von einer Seuche, [...] starb Deusdedit der sechste Erzbischof von Canterbury". [4]
Eine Sonnenfinsternis ereignete sich am 1. Mai 664, was Deusdedits Todestag zum 14. Juli 664 machen würde, dies widerspricht aber Bedas Informationen: Er berichtet, dass Deusdedits Vorgänger Honorius am 30. September 653 starb und Deusdedit nach achtzehn Monaten Vakanz zum Erzbischof gewählt wurde. Er wurde am 26. Mai geweiht und amtierte neun Jahre, vier Monate und zwei Tage. [5] Wenn diese Angaben stimmen, starb Deusdedit am 28. Juli 664. Viele Historiker haben über die Datierung argumentiert und verschiedene Berechnungsmethoden hervorgebracht, sind sich aber bisher noch nicht einig.
Die meisten Historiker glauben, dass Deusdedit an der Seuche starb, die zu dieser Zeit in England wütete. Weil Beda dessen Tod und den Ausbruch der Seuche kurz zuvor gemeinsam erwähnt, glaubt der Historiker Maddicott, dass sowohl Deusdedit als auch Earconberht von Kent erkrankten und schnell starben. Beda erklärt nicht, um welche Krankheit es sich handelte, doch Maddicott glaubt, dass es sich aufgrund der Ausbreitung und der Art der Ankunft um die Beulenpest handelte. [6]
Anmerkungen[]
- ↑ "Deusdedit" in Oxford Dictionary of National Biography
- ↑ Sharpe, Richard - "Naming of Bishof Ithamar" in English Historical Review
- ↑ Stenton, Frank - Anglo-Saxon England
- ↑ Beda, Historia ecclesiastica, IV/1
- ↑ Beda, Historia ecclesiastica, III/20
- ↑ Maddicott, John (August 1997). "Plague in Seventh-Century England". Past and Present