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Es gab zwei dänischen Angriffe auf das normannische England. Der erste war eine Invasion von 1069-70, die aus einem Bündnis mit verschiedenen englischen Rebellen bestand, die zunächst York und dann Ely erobern konnten, bevor die Dänen schließlich eine Zahlung akzeptierten und das Land verließen. Die zweite war ein großangelegter Überfall mit der Absicht, den Aufstand der Earls 1075 zu unterstützen, in dem die Küsten von Lincolnshire und York verwüstet wurden. Ein dritter Angriff wurde für 1085 geplant und eine große Flotte aus dänischen, flämischen und norwegischen Schiffen versammelt, die jedoch niemals ablegte.

Alle drei Angriffe wurden durch einen Anspruch auf den englischen Thron motiviert, den zuerst Sweyn II von Dänemark, ein Neffe von Knut dem Großen, erhob und der bis zum 13. Jahrhundert von späteren dänischen Königen aufrecht erhalten wurde. Keiner der tatsächlich durchgeführten Angriffe erreichte mehr, als den Dänen eine gewisse Menge Beute einzubringen.

Geschichte[]

Hintergrund[]

Sweyn II von Dänemark war ein Neffe von Knut dem Großen, König des Nordseeimperiums, zu dem England, Dänemark und Norwegen gehört hatten, und Cousin von Harthacnut, König von England und Dänemark. Bei Harthacnuts Tod wurde dessen Halbbruder Edward der Bekenner König von England, doch als Sweyn Edward kurz danach besuchte, erhielt er laut seiner eigenen eher unglaubwürdigen Behauptung (berichtet von dem späteren Schreiber Adam von Bremen) ein Versprechen, dass er nach Edwards Tod König von England werden würde. [1]

Sweyn wurde mehrere Jahre lang von einer Reihe von Kriegen in Dänemark abgelenkt, wo er sich mit Magnus I dem Guten und später Harald III Hardrada um den Thron stritt. Er konnte Dänemark erst ab 1064 in Frieden regieren. [2] [3] Soweit bekannt ist, gab es keine Unterstützer für seinen Thronanspruch in England, als Edward der Bekenner im Januar 1066 kinderlos starb, [4] und er unternahm wahrscheinlich nichts während der folgenden Nachfolgekriese. Die Heimskringla aus dem 13. Jahrhundert berichtet, dass Tostig Godwinson, der im Exil lebende Bruder des neuen Königs Harald II Godwinson, militärische Hilfe von Sweyn wollte, jedoch keinen Erfolg hatte. Eine diplomatische Mission von Wilhelm, Herzog der Normandie nach Dänemark scheint ein Versprechen von Neutralität gegenüber jedem normannischen Versuch, den englischen Thron zu erobern, erreicht zu haben. Der Normannische Schreiber William of Portiers behauptete jedoch - richtig oder nicht, das ist nicht bekannt -, dass Sweyn danach Truppen schickte, um Harald II Godwinson in der Schlacht von Hastings zu unterstützen. [2] [3] 1067, nach Wilhelms Krönung aber noch bevor er die Kontrolle über ganz England erlangt hatte, wandten sich englische führende Adlige an Sweyn, um einzuschreiten und obwohl er nichts unternahm, wurde er sicherlich von den Normannen als ernste Bedrohung angesehen. [5]

Invasion von 1069-70[]

Im Januar 1069 kam es zu einer Rebellion in Northumbria, als dessen neu ernannter Earl Robert de Comines und eine Gruppe aus mehreren Hundert seiner Anhänger in einen Hinterhalt gelockt und getötet wurden. Eine weitere Bitte um Hilfe wurde von den Northumbriern an Sweyn geschickt, während Wilhelm I der Eroberer Aethelsige, Abt von St. Augustine's nach Dänemark schickte, um Sweyn vom Einschreiten abzuhalten. [5] Die Exilanten am schottischen Hof kehrten nach England zurück, um sich den Rebellen anzuschließen, doch Wilhelm führte seine Truppen schnell nach Norden und besiegte sie bei York, bevor er ins südliche England zurückkehrte. [6] [3]

Im August 1069 startete Sweyn schließlich seine Invasionsflotte, deren Stärke auf zwischen 240 bis 300 Schiffe geschätzt wird. [5] Die darauf beförderte Armee stammte nicht nur aus Dänemark sondern auch aus Norwegen, Friesland, Sachsen, Polen und sogar Litauen, [7] [8] und wurde nicht von Sweyn selbst, sondern von seinen Söhnen Harald und Knut und seinem Bruder Asbjorn kommandiert. Der Nordseeküste folgend erreichte die Flotte die Küste von Kent und versuchte zunächst in Dover, dann bei Sandwich zu landen, wurde jedoch beide Male zurück geschlagen. Die Landung klappte schließlich bei Ipswich, doch örtliche Truppen trieben die Dänen zu ihren Schiffen zurück, und in Norwich hatten sie ebenfalls keinen Erfolg. [7] Die Dänen fuhren schließlich zum Humber, wo ihnen eine erfolgreiche Landung begann und wo sich ihnen verschiedene englische Anführer anschlossen, darunter Waltheof, Gospatric und Edgar Aetheling. Die Angelsächsische Chronik berichtet, dass diese Adligen von "all den Menschen des Landes" begleitet wurden, was einen Generalaufstand von Yorkshire vermuten lässt, und dass die Truppen gemeinsam nach York "ritten und marschierten mit Ausgelassenheit". [6] [9]

Sie besiegten die normannische Garnison von Yorks beiden Burgen in einer offenen Schlacht und eroberten die Stadt. Wilhelm befand sich im Wald von Dean, als er davon erfuhr, marschierte aber nach Norden. Als sie davon hörten, verließen die Dänen die Stadt, entweder um sich zu ihren Schiffen zurück zu ziehen, oder um eine Verteidigungslinie entlang der Flüsse Humber, Aire und Ouse aufzustellen. Wilhelms Armee befreite Lindsey von einem Teil der Armee, der gezwungen war, den Aire zu überqueren und hatte bis Weihnachten York besetzt. [5] Nach Weihnachten zog Wilhelm weiter, um die nördlichen Countys mit einem brutalen Feldzug, der als Harrying of the North bekannt wurde, zu verwüsten, [10] während die Dänen mit ihm zu einer Übereinkunft kamen: im Gegenzug für eine große Zahlung und Erlaubnis, sich durch Plünderungen an der Ostküste zu versorgen, würden sie im nachfolgenden Frühling abziehen. [5]

Im Frühling 1070 schloss sich Sweyn selbst der Flotte an, segelte mit zum The Wash und marschierte von dort aus mit der Armee zur Insel Ely. Die Angelsächsische Chronik berichtet, dass "Engländer aus dem ganzen Fenland kamen, sie zu treffen, im Glauben, dass sie sicherlich das ganze Land erobern würden"; dazu gehörte Hereward, ein Thegn aus Lincolnshire, der eine Gruppe von Männern anführte, die die Abtei Peterborough plünderten. [9] [6] Im Sommer einigten sich Sweyn und Wilhelm zu unbekannten Bedingungen, doch es gehörte zweifellos eine weitere Zahlung dazu, nach der Sweyn nach Dänemark zurückkehrte. [5] [6]

Man geht davon aus, dass er einige Zeit danach Besuch erhielt von seinen Cousins Godwin und Edmund, den beiden ältesten Söhnen von Harald II Godwinson, die möglicherweise dort waren, um seine Unterstützung für ihren Versuch zu erlangen, das Haus Godwinson wieder auf den englischen Thron zu bringen. Sie wurden jedoch enttäuscht, da Sweyns jüngste Erfahrungen ihn nicht bereit dazu machten, eine weitere Invasion für jemand anderen zu beginnen. [11]

Aufstand der Earls 1075[]

Siehe Hauptartikel: Aufstand der Earls

1075 verschworen sich Ralph de Gael, Roger de Breteuil und Waltheof, Earl of Northumbria (dem nach der Rebellion 1069 vergeben worden war) bei der Hochzeit von Ralph mit Rogers Schwester Emma zu einem Aufstand gegen den König. Jeder kehrte in seine eigene Grafschaft zurück und boten wurden nach Dänemark geschickt mit der Bitte um Hilfe. [5] Die Kämpfe brachen aus, als Wilhelm in der Normandie war, doch sein Regent Lanfranc, Erzbischof von Canterbury und jene Earls, die loyal blieben, konnten die Rebellion ohne große Schwierigkeiten niederschlagen. [6] Eine dänische Flotte von 200 Schiffen unter dem Kommando von Sweyns Sohn Knut und einem gewissen Earl Hakon segelte nach Norfolk, kam jedoch zu spät. Die Flotte wandte sich dann nordwärts, plünderte die Gebiete an der Küste von Lincolnshire und York, bevor sie wieder nach Süden gegen Flandern segelten, weil ihren Anführern wahrscheinlich klar geworden war, dass ihre Truppen zu klein waren, um irgend etwas ohne englische Hilfe zu erreichen. [5] [12]

Invasionspläne von 1085-86[]

Sweyns Sohn Knut, ein Anführer der Angriffe von 1069 und 1075 und jetzt König von Dänemark als Knut IV, hatte Anfang 1085 ein Bündnis mit Robert I, Graf von Flandern und Olaf III von Norwegen geschlossen, um eine Invasion von England zu beginnen. Laut dem Chronisten William of Malmesbury bestand die bei Limfjord stationierte Flotte aus 1000 dänischen Schiffen, 600 aus Flandern und 60 aus Norwegen, womit sie sehr viel größer war als die Flotten der vergangenen Versuche.

Wilhelm auf der anderen Seite besaß keine ernsthafte Marine, um dieser Flotte etwas entgegen zu setzen und hätte sie nicht von der Landung abhalten können. [8] [5] [7] Statt dessen holte er eine große Anzahl von Söldnern aus der Bretagne, Maine und dem Kronland von Frankreich und quartierte sie nicht nur in den Countys an der Ostküste ein, sondern auch weit im Inland bis nach Worcester. [8] [5] Die Angelsächsische Chronik behauptet, dass "der König Befehle gab dass die Küstendistrikte verwüstet werden sollten, so dass wenn seine Feinde landeten, sie nichts finden konnten, das sie schnell an sich nehmen konnten", doch im Domesday Book finden sich nur wenige Hinweise darauf und der Schaden war wahrscheinlich ziemlich gering. [5] [9] Aethelnoth, ein Schreiber in Canterbury im 12. Jahrhundert, behauptete, dass Wilhelms weitreichende Vorbereitungen sich sogar darauf erstreckten, dass Engländer sich nach Art der Franzosen anziehen, rasieren und bewaffnen sollten, "um die Augen der Invasoren zu täuschen". [13]

Auf der anderen Seite der Nordsee wurde Knuts Aufmerksamkeit immer mehr von anderen Problemen abgelenkt, wie zum Beispiel sein rebellischer Bruder Olaf und die Aggressionen des Heiligen Römischen Reiches. Im Frühling 1086 muss Wilhelm entschieden haben, dass die Gefahr vorüber war, denn er ließ seine Armee abziehen. Im Juli 1086 [5] wurde Knut von Rebellen in der Kathedrale von Odense getötet, was die Bedrohung einer dänischen Invasion beendete - vermutlich die letzte große Bedrohung, der sich England jemals gegenübersehen musste. [8] Verständlicherweise hatte diese Kriese großen Einfluss auf Wilhelms Motivation, seine Bindungen zu seinen bedeutenderen Untertanen zu festigen, indem er von ihnen einen Gefolgschaftseid in Old Sarum verlangte, und die Domesday-Untersuchung in Auftrag zu geben, um einen besseren Überblick über seine Ressourcen zu haben, [6] [14] [7] obwohl diese Verbindung nicht von allen Historikern akzeptiert wird. [5]

Spätere Geschichte des dänischen Anspruchs[]

Der Anspruch auf den englischen Thron wurde nicht aufgegeben und im 12. Jahrhundert hin und wieder erneuert. [1] Ein flämischer Fortsetzer von Sigebert von Gembloux's Chronicon sive Chronographia behauptete sogar, dass König Eric III von Dänemark ihn aufrecht erhielt, indem er 1138 die englischen Grenzen angriff, bevor er von König Stephen besiegt wurde. [15] Keine englische Quelle erwähnt diesen Angriff, und auch keine dänische tut es, und die Aussage des Fortsetzers wurde daher von den meisten modernen Historikern ignoriert. Freeman und Poole behandelten sie als einen verwechselten Hinweis auf die Schottische Armee, mit der David I in diesem Jahr in England einfiel, oder auf dänische Soldaten, die dieser Armee angehörten. Peter Sawyer verneinte einfach die Existenz eines solchen dänischen Angriffs. Heebøll-Holm hat jedoch Argumente für sein Stattfinden hervorgebracht. [16] [17] [18]

In den 1170er Jahren erwähnte Richard FitzNeal in Dialogus de Scaccario die Existenz des Dänischen Anspruchs und 1193 heiratete der französische König Philip II eine dänische Prinzessin mit der Absicht - laut William of Newburgh - ihr Recht auf den englischen Thron zu erben. Dennoch hatten die Dänen bis 1206 ihre Hoffnung auf die Rückerlangung von England nicht aufgegeben, falls man Lambert of Ardes glauben will. [16] 1240 schrieb Matthew Paris in seiner Chronica Majora, "Gerüchte trotzten in England, dass die Dänen sich darauf vorbereiteten, in das Königreich einzufallen". Diese Angst war vermutlich grundlos. Es gibt keinen weiteren Hinweis darauf, dass Valdemar II, der damals herrschende König von Dänemark, tatsächlich eine Invasionsflotte besaß und die englischen Gerüchte begründeten sich zweifellos auf die englische Nervosität über die Schwäche von Heinrich III im Angesicht ausländischer Bedrohungen, als auf irgend einen konkreten dänischen Plan. [15]

Anmerkungen[]

  1. 1,0 1,1 Williams, Ann (1995). The English and the Norman Conquest
  2. 2,0 2,1 Walker, Ian (2010). Harold: The Last Anglo-Saxon King
  3. 3,0 3,1 3,2 Barlow, Frank (1972). The Feudal Kingdom of England, 1042–1216
  4. Barlow, Frank (2013) [2002]. The Godwins
  5. 5,00 5,01 5,02 5,03 5,04 5,05 5,06 5,07 5,08 5,09 5,10 5,11 5,12 Bates, David (2018). William the Conqueror
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 6,5 Douglas, David C. (1999) [1964]. William the Conqueror: The Norman Impact Upon England
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 Stenton, Frank (1966) [1908]. William the Conqueror and the Rule of the Normans
  8. 8,0 8,1 8,2 8,3 Stenton, Frank (1971). Anglo-Saxon England
  9. 9,0 9,1 9,2 Garmonsway, G. N., ed. (1972). The Anglo-Saxon Chronicle
  10. "William I [known as William the Conqueror]". Oxford Dictionary of National Biography
  11. Mason, Emma (2004). The House of Godwine: The History of a Dynasty
  12. Strickland, Matthew (2016). "Military technology and political resistance: castles, fleets and the changing face of comital rebellion in England and Normandy, c. 1026–1087". In Hudson, John; Crumplin, Sally (eds.). "The Making of Europe": Essays in Honour of Robert Bartlett
  13. Bartlett, Robert (2000). England Under the Norman and Angevin Kings 1075–1225
  14. Chibnall, Marjorie (1986). Anglo-Norman England, 1066–1166
  15. 15,0 15,1 Kjær, Lars (2021). "Remembering the Vikings in thirteenth-century England and Denmark". In Spencer, Andrew; Watkins, Carl (eds.). Thirteenth Century England XVII: Proceedings of the Cambridge Conference, 2017
  16. 16,0 16,1 Heebøll-Holm, Thomas (2015). "When the lamb attacked the lion: a Danish attack on England in 1138?". Journal of Medieval Military History
  17. Poole, A. L. (1955). From Domesday Book to Magna Carta, 1087–1216. The Oxford History of England
  18. Freeman, Edward Augustus (1876). The History of the Norman Conquest of England, Its Causes and Its Results. Volume 5