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Coel Hen ist eine bekannte Person der walisischen Überlieferungen und Legenden. Angeblich war er ein Anführer im 4. Jahrhundert im römischen Britannien und der Vorfahre verschiedener königlicher Linien des Hen Ogledd.

Spätere mittelalterliche Legenden erzählen von einem Coel, dem Vater der Hl. Helena und Großvater des römischen Kaisers Constantine I der Große. Der legendäre König Coel wird für die historische Basis des beliebten Schlaflieds "Old King Cole" gehalten, doch dies ist unwahrscheinlich.

Name[]

Coels Name ist "Coil" in altwalisische. Er ist selten und einzigartig als walisischer Name und sein Ursprung ist ungewiss. [1] Koch hat argumentiert, dass es sich einfach um das gebräuchliche Substantiv handelt, das in modernem Walisisch die Form coel hat, was "Glaube, Glaubwürdigkeit; Selbstbewusstsein, Verlässlichkeit, Vertrauen, Glauben" (mit der zweiten Bedeutung "Omen") hat, was vom proto-keltischen *kaylo- "Omen" stammt und dieses wiederum vom proto-indo-europäischen *keh2lio- "ganz, gesund; gesegnet mit guten Omen". [2] [3] [4] Laut Koch "erlauben es diese semantischen und etymologischen Aspekte, dass Coil ein legendärer, oder sogar ein mythologischer Gründer sein könnte" von den Dynastien, die seinen Namen tragen, und nicht eine historische Figur. [5]

Es könnte sich um die gleiche Person handeln, denn dieser Coel wird oft auch Coel Hen genannt, wobei der Beiname Hen "alt" bedeutet. Die Stammbäume geben ihm einen zusätzlichen Beinamen: Godebog (altwalisisch Guotepauc), was "Beschützer" oder "Schirmer" bedeutet. [5] [6] Sein Name wird daher manchmal als "Coel Godebog" oder "Coel Heln Godebog" angegeben. [2] Einige der Harleian-Stammbäume listen Godebog als Coels Vater. [7] Geoffrey of Monmouth änderte den Namen zu Coel und Coillus in seiner Historia Regum Britanniae. Einige moderne Autoren schreiben ihn als "Cole". [8]

Kontext und Beweise[]

Der Historiker Ben Guy kommentierte: "Coel Hens rolle in mittelalterlichen Texten ist ausschließlich legendär; es hat keinen Sinn, zu versuchen, ihm irgend eine historisch bedeutende Rolle im späten Römischen Britannien zuzuschreiben, wie es viele im Verlauf der Jahre [...] erfolglos versucht haben". [9] Coeln Hen erscheint in den Harleian-Stammbäumen und späteren Stammbäumen, die als das Bonedd Gwŷr y Gogledd, als Vorfahre mehrerer nachrömischer königlicher Familien des Hen Ogledd. [6] Seine Nachkommen, die allgemein als die Coeling bekannt sind, beinhalten solche Personen wie Urien, König von Rheged, Gwallog, der möglicherweise König von Elmet war, die Brüder Gwrgi und Peredur und Clydno Eiddin, König von Eidyn oder Edinburgh. [6] [10] Das Gedicht Y Gododdin erwähnt eine gewisse Feindschaft zwischen den "Söhnen von Godebog", möglicherweise ein Hinweis auf die Coiling und die Helden, die in der Schlacht von Catraeth für die Gododdin gekämpft haben. [7] [10]

Als ein Urahne lässt er sich mit Dyfnwal Hen vergleichen, dem gleichermaßen die Gründung königlicher Linien im Hen Ogledd zugeschrieben wird. Hector Boece und Sagen aus Ayrshire erklären beide, dass Coel und seine gesamte Armee in der Schlacht von Coilsfield umkam. Laut walisischen Überlieferungen wurde die Region Kyle nach Coel benannt und ein Hügel bei Coylton in Ayrshire wird als sein Grab angesehen. [6] Rückrechnungen von Personen, deren Lebenszeit datiert werden konnte, lassen vermuten, dass Coe Hen gegen 350-420 gelebt haben müsste, während der Zeit der Abreise der Römer aus Britannien. [10] In seinem Buch The Age of Arthur vermutet John Morris, Coel könnte einer der letzten der römischen Duces Britanniarum gewesen sein, die die römische Armee im nördlichen Britannien kommandierten, und verteilte seine Ländereien unter seinen Erben. [11] Doch Morris' Buch wurde weithin kritisiert. [12] Es wurde vermutet, dass Coel von Magnus Maximus zum Gouverneur des nördlichen Britannien ernannt wurde und von Eboracum (York) aus regierte. [13]

Colchester-Legende[]

Im 12. Jahrhundert entstand eine Geschichte, die besagte, dass Colchester in Essex nach einem Mann namens Coel benannt worden war, dem Vater der Heiligen Helena und damit Großvater von Constantine dem Großen. Obwohl er anfänglich nicht mit Coel Hen in Verbindung gebracht wurde, begannen die zwei Coels vom 15. Jahrhundert an unter walisischen Gelehrten mit einander zu verschmelzen. [10] Die Legende entsprang dem Volksglauben, der andeutete, dass Colchester nach Coel benannt worden war (angeblich von "Coel" und "Castrum", was "Festung von Coel" bedeutet). Die Stadt war jedoch tatsächlich als Colneceaster bekannt, bis das im 10. Jahrhundert fallen gelassen wurde; sie wurde wahrscheinlich nach dem nahen Fluss Colne benannt. [14] [8]

Um die gleiche Zeit herum entstand eine Erweiterung der Legende, dass König Coel von Colchester der Vater der Kaiserin Saint Helena war und daher der Großvater von Constantine dem Großen, was in Henry of Huntingdons Historia Anglorum und Geoffrey of Monmouths Historia Regum Britanniae erschien. [15] [16] [17] Die Passagen stehen eindeutig mit einander in Verbindung und nutzen sogar einige der gleichen Worte, doch es ist nicht klar, welche Version zuerst entstand. Henry scheint den relevanten Teil der Historia Anglorum geschrieben zu haben, bevor er von Geoffreys Werk erfahren hatte, was J. S. P. Tatlock und andere Gelehrte zu der Schlussfolgerung brachte, dass Geoffrey die Passage von Henry borgte und nicht anders herum. [16] [8] Die Quelle dieser Behauptung ist unbekannt, datierte aber möglicherweise vor Henry und Geoffrey. Diana Greenway vermutet, dass die Information aus einer verloren gegangenen Heiligenbiographie von Helena stammen könnte; [16] Antonia Harbus vermutet, dass sie aus mündlichen Überlieferungen stammten. [8]

Geoffrey größtenteils legendäre Historia Regum Britannia erweitert Henrys kurze Erwähnung und listet Coel als einen König der Britonen auf, nach der Herrschaft von König Asclepiodotus. In der Historia ist Coel verärgert über Asclepiodotus' Verhalten bezüglich der Diocletianischen Verfolgung und beginnt eine Rebellion in seinem Herzogtum Caer Colun (Colchester). Er trifft Asclepiodotus in der Schlacht und tötet ihn, und nimmt die Herrschaft über Britannien für sich selbst. Rom ist anscheinend zufrieden damit, dass Britannien einen neuen König hat und schickt Senator Constantius Chlorus, um mit ihm zu verhandeln. Aus Angst vor den Römern trifft Coel Constantius und stimmt zu, Tribut zu zahlen und sich den Römischen Gesetzen zu unterwerfen, solange er König bleiben kann. Constantius stimmt diesen Bedingungen zu, doch Coel stirbt einen Monat später. [18] Constantius heiratet Coels Tochter Helena und krönt sich selbst zu Coels Nachfolger. Helena bekommt später einen Sohn, der der Kaiser Constantine der Große wird, was der römischen Kaiserlinie einen britischen Stammbaum gibt. [8]

Örtliche Überlieferungen lassen vermuten, dass Coel verantwortlich war für einige der antiken Gebäude in Colchester; ein öffentlicher Kanal auf der High Street war bekannt als "König Coels Pumpe", das Balkerne Gate in der römischen Stadtmauer war bekannt als "König Coels Schloss" und die Überreste des Tempels von Claudius, über denen Colchester Castle erbaut wurde", wurde "König Coels Palast" genannt. [19]

Andere Geschichten[]

Es gibt eine alte Geschichte im Norden über Coels letzten Feldzug. Das heutige Schottland wurde ursprünglich bewohnt von brytonischen und piktischen Stämmen. Es war zu Coels Zeit, dass der Stamm der Scotti begann, sich an der Westküste um Argyle anzusiedeln. Coel fürchtete, dass diese nordischen Menschen sich gegen sein Gebiet südlich des Hadrianswalls verbünden würden und schickte Gruppen über seine nördliche Grenze, um Unruhe unter ihnen auszulösen. Der Plan schlug jedoch fehl, denn die Pikten und Skoten ließen sich nicht hereinlegen. Coel gelang es nur, sie noch näher zusammen zu bringen, und sie begannen das britonische Königreich Strathclyde anzugreifen. Coel erklärte einen allgemeinen Krieg und zog nach Norden, um die Angreifer zurückzuschlagen. Die Pikten und Skoten flohen in die Hügel über Coels Armee, der schließlich ein Lager dort aufschlug, wo heute Coylton am Coyle (Ayrshire) liegt. Eine lange Zeit waren die Briten siegreich, während die Skoten und Pikten hungerten. Verzweifelt begann der Feind einen alles-oder-nichts-Angriff auf Coels Festung. Coel und seine Männer wurden überrascht, überrannt und in alle vier Winde verstreut. Es heißt, dass Coel in dem unbekannten Gebiet umherwanderte, bis er schließlich in einen Sumpf bei Coilsfield (Tarbolton, Ayrshire) geriet und ertrank. Coel wurde zunächst unter einem Hügel begraben, bevor man ihn in die Kirche von Coylton brachte. Es war etwa im Jahr 420. Nach seinem Tod sagen die Überlieferungen, dass Coels nördliches Königreich zwischen zwei seiner Söhne aufgeteilt wurde, Ceneu und Gorbanian. [20]

"Old King Cole"[]

Old king cole

Illustration von William Wallace Denslow (1902)

Good King Cole,
And he call’d for his Bowle,
And he call’d for Fiddler's three;
And there was Fiddle, Fiddle,
And twice Fiddle, Fiddle,
For ’twas my Lady’s Birth-day,
Therefore we keep Holy-day
And come to be merry.

Stammbaum[]

Symbole
König

regierende Königin
Mönch/Nonne/ect.
verheiratet
unverheiratet
geschieden
verlobt
* geboren
gestorben
fl. - floruit
NN - Name unbekannt
? - Verwandtschaft
fragwürdig

I / II / III - 1./2./etc. Ehe

Die kursiv gesetzten Namen stammen von Geoffrey of Monmouths Historia Regum Britanniae.

  1. ♔ Coel HenYstradwal ferch Cadfan
    1. ♔ Hl. Ceneu ap Coel Hen (Nord Britannien)
    2. Gwawl ferch Coel ⚭ ♔ Cunedda Wledig ap Edern (Nord Wales)
    3. ♔ Garbanion ap Coel (Br)
    4. Helena ⚭ Constantius Chlorus
      1. Constantine I der Große

Anmerkungen[]

  1. Cane, Meredith (2003) 'Personal Names of Men in Wales, Cornwall and Brittany, 400–1400 AD'
  2. 2,0 2,1 Koch, John T. (2006). Celtic Culture: A Historical Encyclopedia
  3. Geiriadur Prifysgol Cymru: A dictionary of the Welsh language (1950)
  4. Matasović, Ranko (2009) Etymological Dictionary of Proto-Celtic
  5. 5,0 5,1 Koch, John T. (2013) Cunedda, Cynan, Cadwallon, Cynddylan: Four Welsh Poems and Britain 383–655
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 Bromwich, Rachel (2006). Trioedd Ynys Prydein: The Triads of the Island of Britain
  7. 7,0 7,1 Charles-Edwards, T. M. (2012) Wales and the Britons, 350-1064
  8. 8,0 8,1 8,2 8,3 8,4 Harbus, Antonia (2002). Helena of Britain in Medieval Legend
  9. Guy, Ben (2018) 'Constantine, Helena, Maximus: On the Appropriation of Roman History in Medieval Wales, c. 800–1250', Journal of Medieval History
  10. 10,0 10,1 10,2 10,3 MacQuarrie, Alan (1993). "The Kings of Strathclyde : c.400 - 1018". In Grant, A.; Stringer, Keith J. (eds.). Medieval Scotland : Crown, Lordship and Community : essays presented to G.W.S.Barrow
  11. Morris, John (1973). The Age of Arthur
  12. Lacy, N. J. (2006) A history of Arthurian scholarship
  13. Kessler, Peter. "Magnus Maximus". The History Files
  14. Gelling, M.; Nicolaisen, W. F. H.; Richards, M. (1989) The Names of Towns and Cities In Britain
  15. Henry of Huntingdon, Historia Anglorum, Book I
  16. 16,0 16,1 16,2 Greenway, Diana (1996) Henry, Archdeacon of Huntingdon: Historia Anglorum The History of the English People
  17. Geoffrey of Monmouth, Historia Regum Britanniae, Book V
  18. Geoffrey of Monmouth (1966). Thorpe, Lewis (ed.). The History of the Kings of Britain
  19. Bensusan-Butt, John (2009). Essex in the Age of Enlightenment
  20. "EBK: Coel Hen, so-called King of Northern Britain". www.earlybritishkingdoms.com