Ceolnoth war Erzbischof von Canterbury von 832 bis 870.
Geschichte[]
Gervase von Canterbury schrieb gegen Ende des 12. Jahrhundert, dass Ceolnoth der Diakon der Diözese von Canterbury war, bevor er zum Erzbischof gewählt wurde, doch dafür gibt es in zeitgenössischen Quellen keine Bestätigung. [1] Es gibt keinen Hinweis darauf, dass er vor seiner Wahl jemals mit Canterbury oder Kent in Verbindung stand. Bedenkt man die Länge seiner Amtszeit, war er vermutlich ein junger Mann, als er zum Erzbischof gewählt wurde. [2] Er wurde am 27. Juli 833 geweiht. [3] [4] Nach seinem Aufstieg hatte er mit zwei Problemen zu kämpfen: zunächst die Wikingerangriffe auf seine Erzdiözese und die umgebenden Gebiete in Kent und zweitens die aufsteigenden Könige von Wessex, der gerade die Kontrolle über Kent übernommen hatten. Zuvor war Kent von den Königen von Mercia regiert worden. [2]
836 saß Ceolnoth gemeinsam mit Wiglaf von Mercia einem Konzil in Croft vor, an dem der Klerus des südlichen Britannien teilnahm. [5] Dies war das letzte mal, dass der Erzbischof gemeinsam mit einem mercischen König arbeitete, denn danach war er ein Besucher des königlichen Hofes von Wessex, nicht von Mercia. [2] 838 wurde ein Konzil in Kingston upon Thames abgehalten, wo Ceolnoth eine Allianz mit Egbert von Wessex und Aethelwulf von Wessex schloss. [2] Diese Übereinkunft übergab die Kontrolle aller freien Münster unter der Autorität von Canterbury an den König, dafür erhielt Canterbury Schutz vor den Wikingern. Ceolnoth überließ dem König auch das Recht, die Wahl der Äbte in Kent zu beeinflussen. [6] Im Gegenzug erhielt Egbert die Unterstützung von Ceolnoth für Egberts Sohn Aethelwulf als sein Nachfolger als König von Wessex. Als Egbert kurz danach starb, wurde Aethelwulf der erste Königssohn seit zwei Jahrhunderten, der seinem Vater als König von Wessex nachfolgte. [7] Ceolnoth erhielt auch die Kontrolle über einige Ländereien zurück, die Canterbury verloren gegangen waren. [6] Dadurch wurden die westsächsischen Könige die Beschützer der Kirchen und Klöster der Erzdiözese von Canterbury. [2]
Während Ceolnoths Amtszeit erlebte das klösterliche Leben durch den Druck der Wikingerangriffe einen Niedergang und es gab außerdem einen nennenswerten Niedergang in der Qualität der Bücher und anderer in den Skriptorien produzierten Werke. Einige Klöster starben sogar aus unter dem Druck der Invasoren, die 851 und 855 in Kent überwinterten. [2] Ceolnoth hielt 839 und 845 Konzile ab, letzteres in London. [8] Während seinen späteren Amtsjahren wurde er von vier Klerikern unterstützt, die als Erzdiakone gehandelt oder sie gewesen zu sein scheinen, eine der frühesten Erscheinungen dieses Amtes in England. [9] Ceolnoth soll außerdem einen Briefwechsel mit Papst Leo IV geführt haben. [5]
Er starb am 4. Februar 870. [3] [10] Obwohl das klösterliche und geistliche Leben während dem letzten Teil seiner Amtszeit litten, setzte seine Übereinkunft mit Egbert von Wessex den Grundstein für die Zusammenarbeit der Erzdiözese von Canterbury und den zukünftigen Königen von England. [2]
Anmerkungen[]
- ↑ Brooks, Nicholas (1984). The Early History of the Church of Canterbury: Christ Church from 597 to 1066
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Wareham, Andrew (2004). "Ceolnoth (d. 870)". Oxford Dictionary of National Biography
- ↑ 3,0 3,1 Fryde, E. B.; Greenway, Diana; Porter, Stephen; Roy, Ian (1996). Handbook of British Chronology
- ↑ Angelsächsische Chronik, Jahr 831
- ↑ 5,0 5,1 Kirby, D. P. (2000). The Earliest English Kings
- ↑ 6,0 6,1 Blair, John (2005). The Church in Anglo-Saxon Society
- ↑ Pollard, Justin (2005). Alfred the Great: The Man Who Made England
- ↑ Keynes, Simon (2001). "Ceolnoth". In Lapidge, Michael; Blair, John; Keynes, Simon; Scragg, Donald (eds.). The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England
- ↑ Stenton, Frank (1971). Anglo-Saxon England
- ↑ ASC, Jahr 870