Normannische Eroberung von England
Fulford ♦ Stamford Bridge ♦ Hastings ♦ Southwark ♦ Exeter ♦ Northam ♦ Dänische Angriffe ♦ Harrying of the North ♦ Aufstand der Earls 1075
Die Belagerung von Exeter fand Anfang 1068 statt als Teil der Normannischen Eroberung von England.
Geschichte[]
Hintergrund[]
Nach der Schlacht von Hastings im Oktober 1066 marschierte Herzog Wilhelm von der Normandie nach London, akzeptierte die Unterwerfung des führenden englischen Adels bei Berkhamsted und wurde am Weihnachtstag in der Abtei Westminster zum König von England gekrönt. Harald II Godwinsons Mutter Gytha suchte nach dem Tod ihres Sohnes Zuflucht in Exeter, das dadurch der Hauptsitz des Widerstands gegen die normannische Herrschaft im Westen wurde. Gytha war sehr reich und hoffte auf die Ankunft von Haralds drei Söhnen Godwin, Edmund und Magnus, die nach Irland gegangen waren, um eine Armee auszuheben. [1] Ordericus Vitalis berichtet, dass die Boten in andere Städte in der Region schickte mit der Bitte um Hilfe, und Kontakt zu ihrem Neffen Sweyn II von Dänemark hatte. [2]
Im März 1067 war Wilhelm triumphal in die Normandie zurückgekehrt, [3] doch dann kamen Nachrichten über Ereignisse in Exeter. Laut Ordericus Vitalis kamen einige normannische Soldaten, die Wilhelm nach England geschickt hatte, nach Exeter und wurden dort schlecht behandelt; sie sollen vom Kurs abgekommen sein durch schlechtes Wetter, waren aber vermutlich auf einer Spähermission. Dies zusammen mit Hinweisen darauf, dass sich in Exeter Unterstützer für einen Aufstand sammelten, sorgten dafür, dass Wilhelm einen Gefolgschaftseid von der Stadt forderte. [4] Als Antwort erklärten die Einwohner nicht nur, dass sie den Eid verweigerten und Wilhelm auch das Betreten der Stadt nicht erlauben würden, und weiterhin auch keine Steuern über das übliche Maß hinaus zahlen wollten, [5] vermutlich als Antwort auf die hohen Steuern, die laut der Angelsächsischen Chronik nach der Normannischen Eroberung erhoben wurden. [6] Ordericus berichtet, dass Wilhelm keinem Untertan solche Forderungen erlauben würde und er kehrte im Dezember 1067 nach England zurück. Andere Bedrohungen für die Normannische Herrschaft zu dieser Zeit waren der Aufstand von Eadric the Wild in Herefordshire und ein fehlgeschlagener Angriff auf die Burg von Dover, doch der offene Widerstand von Exeter zusammen mit der Bedrohung durch die Dänen und Haralds Söhnen war die dringendste Angelegenheit. [5]
Wilhelms Marsch nach Westen[]
König Wilhelm feierte Weihnachten in London und begann dann nach Exeter zu ziehen. Die Tatsache, dass er einen Feldzug im Winter begann - eine sehr ungewöhnliche Maßnahme - zeigt Wilhelms Entschlossenheit, einen Präventivschlag gegen die Godwinsons durchzuführen. [5] Zum ersten mal verstärkte Wilhelm seine normannische Kavallerie, indem er die Fyrd erhob, die traditionelle Streitmacht englischer Infanterie, die nicht nur seine Truppenstärke erhöhte sondern auch ein Loyalitätstest für seine neuen Untertanen war. [7] Auf seinem Marsch durch Dorset nutzte Wilhelm die Gelegenheit, die Städte zu plündern, von denen er glaubte, dass sie Exeter unterstützten; der angerichtete Schaden in Dorchester, Shaftesbury und Bridport war noch zur Zeit der Domesday-Erhebung 18 Jahre später zu sehen. [8]
Die Belagerung[]
Als Wilhelm in der Umgebung von Exeter ankam, schlug er ein Lager auf, vermutlich bei dem Dorf Clyst Honiton. [6] Dort traf er auf eine Gesandtschaft von hochrangigen Einwohnern von Exeter, die Wilhelm ihre Unterwerfung schworen und ihm zur Sicherheit Geiseln übergaben. Es gibt zwei Interpretationen dieses Zusammentreffens; die erste ist, dass es zwei Gruppen in Exeter gab, eine hoffte auf eine friedliche Lösung, die andere - angeführt von Gytha - wollte Widerstand leisten. [9] Die zweite Möglichkeit ist, dass dies ein Bluff von Gytha war, die auf Zeit spielte in der Hoffnung, dass ihre Enkelsöhne mit einer anglo-irischen Armee rechtzeitig ankommen würden. [2] Was auch immer geplant war - als Wilhelm und seine Armee am Osttor von Exeter ankamen, fanden sie es geschlossen und die Mauern besetzt mit bewaffneten Männern. Als Antwort auf diese Beleidigung ließ Wilhelm eine der Geiseln vor den Augen der Verteidiger der Stadt blenden, was ihre Entschlossenheit jedoch nicht minderte. Laut William of Malmesbury antwortete einer der Männer auf der Mauer damit, seine Hose herunter zu lassen und gegen die Normannen zu furzen. [10] [11]
Die verschiedenen Berichte über die Details der Belagerung unterscheiden sich in einigen Punkten und sind schwierig in Übereinstimmung zu bringen. [12] Laut der D-Version der Angelsächsischen Chronik, die John of Worcester zugeschrieben wird, dauerte die Belagerung 18 Tage und Wilhelms Armee erlitt schwere Verluste, vermutlich durch direkte Angriffe. [6] Irgendwann während der Belagerung entkam Gytha mit einem Boot über den Fluss Exe aus der Stadt, zusammen mit einigen ihrer Anhänger, [13] was vermuten lässt, dass Wilhelms Armee nicht durch Schiffe unterstützt wurde. [12] Ordericus Vitalis berichtete, dass es Wilhelm schließlich gelang, die Mauern zu untergraben - der erste Bericht der Nutzung dieser Technik in England. [14] Die Belagerung endete schließlich mit Verhandlungen und nicht Eroberung. Laut Ordericus wurden die Tore geöffnet und die Stadtbewohner, angeführt von ihrem Klerus, der heilige Bücher und Reliquien trug, baten um Gnade. [10] Alle Quellen stimmen darin überein, dass Wilhelms Bedingungen großzügig waren, wobei die Angelsächsische Chronik hinzufügt, dass er der Bitte zustimmte, dass sie Steuern nur in der Höhe aus der Zeit vor der Eroberung zahlen mussten. Wilhelm hielt seine Soldaten auch davon ab, das traditionelle Recht der Plünderung einer unterworfenen Stadt auszuführen und postierte verlässliche Wachen an den Toren, um die Sicherheit zu gewährleisten. [6]
Folgen[]
Wilhelm befahl die Erbauung einer steinernen Burg, um Exeter zu beherrschen, und Rougemont Castle wurde innerhalb der nordöstlichen Stadtmauern erbaut. Wilhelms ungewöhnliche Großzügigkeit gegenüber Exeter könnte daran gelegen haben, dass er den Westen von England unter seine Kontrolle bringen musste. [7] Der Antiquar William Hals spekulierte, dass Cadoc, Earl of Cornwall vor der Normannischen Eroberung, der Wilhelm für seine Grafschaft Gefolgschaft geschworen hatte, die Rebellen in Exeter unterstützte und dafür seine Grafschaft verlor. [15] Was auch immer der Fall war, Wilhelm marschierte schließlich mit seiner Armee nach Cornwall um Stärke zu zeigen, bevor er zu Ostern nach Winchester zurückkehrte. [7] Die Garnison von Exeter wurde anfänglich von William de Vauville kommandiert, ging aber bald an Baldwin FitzGilbert über, während Brian of Brittany Earl des Westlichen Landes wurde. [6]
Gytha und ihre Begleiter segelten zum Bristol Channel, wo sie eine Basis auf der Insel Flat Holm aufschlugen, möglicherweise in der Hoffnung, auf die Armee ihrer Enkel aus Irland zu treffen. Schließlich ging sie nach Saint-Omer in Flandern, wo sie schon früher mit ihrem Ehemann Godwin, Earl of Wessex 1051 im Exil gelebt hatte. Sie kehrte nie nach England zurück. [13] Die Söhne von Harald kamen erst später im Jahr in England an; die Einwohner von Bristol schlossen die Tore vor ihnen und sie wurden später in der Schlacht von Bleadon von dem englischen Earl Eadnoth the Staller besiegt. [6] Ein zweiter Vorstoß nach Devon kam 1069, diesmal von der Südküste aus, doch Exeter blieb loyal gegenüber Wilhelm und weigerte sich, sie zu unterstützen. [7]
Anmerkungen[]
- ↑ Cole, Theresa (2016). The Norman Conquest: William the Conqueror's Subjugation of England
- ↑ 2,0 2,1 Garnett, George; Hudson, John, eds. (1994). Law and Government in Medieval England and Normandy
- ↑ Huscroft, Richard (2016). Ruling England 1042-1217
- ↑ Prestwich, J. O. (2004). Prestwich, Michael (ed.). The Place of War in English History, 1066-1214
- ↑ 5,0 5,1 5,2 Brown, R. Allen (1994). The Normans and the Norman Conquest
- ↑ 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 6,5 Bates, David (2004). William the Conqueror
- ↑ 7,0 7,1 7,2 7,3 Huscroft, Richard (2009). The Norman Conquest: A New Introduction
- ↑ Bettey, J. H. (1986). Wessex from AD 1000
- ↑ Rex, Peter (2011). 1066: A New History of the Norman Conquest
- ↑ 10,0 10,1 Freeman, Edward Augustus (1874). The History of the Norman Conquest of England, its Causes and its Results: Volume IV
- ↑ Bradbury, Jim (2006). The Routledge Companion to Medieval Warfare
- ↑ 12,0 12,1 van Houts, Elisabeth, ed. (2016). Anglo-Norman Studies XXXVIII: Proceedings of the Battle Conference 2015
- ↑ 13,0 13,1 Mason, Emma (2003). The House of Godwine: The History of a Dynasty
- ↑ Brown, R. Allen (2004). Allen Brown's English Castles
- ↑ Gilbert, Davies, ed. (1838). The Parochial History of Cornwall, Founded on the Manuscript Histories of Mr. Hals and Mr. Tonkin; with Additions and Various Appendices