Asser war ein walisischer Mönch aus dem späten 9. Jahrhundert, Bischof von Sherborne und Biograph von Alfred dem Großen, dessen Zeitgenosse Asser war und an dessen Hof er einen Großteil seines Lebens verbrachte. Sein Life of King Alfred ist die Hauptquelle für Informationen über den angelsächsischen König und enthält weitaus mehr Informationen über ihn, als über jeden anderen frühen englischen Herrscher bekannt sind.
Das meiste von dem, was über Asser bekannt ist, stammt aus seinem Life of King Alfred.
Geschichte[]
Frühe Jahre[]
Asser war ein walisischer Mönch, der von mindestens 885 bis 909 lebte. Beinahe nichts ist über seine frühen Jahre bekannt. Der Name Asser kommt wahrscheinlich von Aser oder Asher, dem achten Sohn von Jakob in der Genesis. Namen aus dem alten Testament waren üblich im Wales dieser Zeit, doch es wurde vermutet, dass Asser seinen Namen annahm, als er der Kirche beitrat. Er war möglicherweise bekannt mit einem Werk des Hl. Jerome über die Bedeutung hebräischer Namen; Jerome schrieb, dass der Name Asser "gesegnet" bedeutet. [1]
Laut Assers Life of King Alfred war er selbst ein Mönch in St. David's im damaligen Königreich Dyfed im Südwestlichen Wales. Asser stellte klar, dass er in dieser Gegend aufwuchs, dort seine Tonsur erhielt, ausgebildet und geweiht wurde. Er erwähnt auch Nobis, einen Bischof von St. Davids, der 873 oder 874 starb, und ein Verwandter von ihm war. [1]
An König Alfreds Hof[]
Alfred hatte eine hohe Meinung über den Wert des Lernens und rekrutierte Männer aus ganz Britannien und dem kontinentalen Europa, um ein Zentrum der Gelehrsamkeit an seinem Hof einzurichten. Es ist nicht bekannt, wie Alfred von Asser erfuhr, doch eine Möglichkeit besteht in Alfreds Oberherrschaft über das südliche Wales. Einige Könige, darunter Hywel ap Rhys von Glywysing und Hyfaidd von Dyfed (wo sich Assers Kloster befand), hatten sich Alfred 885 unterworfen. Asser gibt einen recht detaillierten Bericht über die Ereignisse. Es existiert eine Urkunde von Hywel, die auf 885 datiert wurde und unter den Zeugen darauf befindet sich ein "Asser", bei dem es sich um die gleiche Person handeln könnte. Daher ist es möglich, dass Alfreds Beziehung zu den südwalisischen Königen ihn von Asser hören ließ. [1]
Asser berichtet, dass sein erstes Treffen mit Alfred auf dem königlichen Gut bei Dean in Sussex stattfand, jetzt East and West Dean, West Sussex. [2] Asser gibt nur ein verlässlich datierbares Ereignis in seinem Life of Alfred an: dass sich Alfred am 11. November 887, dem Tag des Hl. Martin, entschied, Latein zu lernen. Wenn man davon zurück rechnet, scheint es am wahrscheinlichsten, dass Asser von Alfred Anfang 885 rekrutiert wurde. [1]
Asser entschied sich, das Angebot zu überdenken, da er es unfair fand, seine damalige Position zugunsten weltlicher Anerkennung aufzugeben. Alfred war einverstanden, schlug aber auch vor, dass er die Hälfte seiner Zeit in St. Davids verbringen sollte und die andere Hälfte mit Alfred. Asser bat erneut um Bedenkzeit, stimmte aber schließlich zu, sechs Monate später mit einer Antwort zu Alfred zurückzukehren. Bei seiner Rückkehr nach Wales erkrankte er jedoch und wurde ein Jahr und eine Woche lang im Kloster Caerwent gepflegt. Alfred schrieb, um sich wegen der Verzögerung zu erkundigen und Asser antwortete ihm, dass er nach seiner Genesung sein Versprechen einhalten würde. 886 war er wieder gesund und stimmte zu, seine Zeit zwischen Wales und Alfreds Hof aufzuteilen. Andere in St. Davids unterstützten ihn dabei, da sie hofften, dass Assers Einfluss bei Alfred dabei helfen würde, "schädigende Leiden und Verletzungen durch die Hände von König Hyfaidd [zu vermeiden] (der oftmals das Kloster und die Gerichtsbarkeit von St. David angriff)". [1]
Asser schloss sich mehreren anderen bekannten Gelehrten an Alfreds Hof an, darunter Grimbald und John der Alte Sachse. Alle drei kamen vermutlich innerhalb eines Jahres an Alfreds Hof an. Sein erster längerer Aufenthalt war auf dem königlichen Gut Leonaford, vermutlich von April bis Dezember 886. Es ist nicht bekannt, wo sich Leonaford befand; einige Historiker glauben, es war Landford in Wiltshire. Asser berichtete, dass er dem König laut vorlas aus den dort befindlichen Büchern. Am Weihnachtsabend 886, als Asser einige Zeit lang keine Erlaubnis erhalten hatte, nach Wales zurückzukehren, gab Alfred ihm die Klöster Congresbury und Banwell, einen Seidenmantel und eine Menge an Weihrauch, "die so viel wog wie ein beleibter Mann". Er erlaubte es Asser, seine neuen Besitzungen zu besuchen und dann nach St. Davids zurückzukehren. [1]
Danach scheint Asser weiterhin seine Zeit zwischen Wales und Alfreds Hof aufgeteilt zu haben. Asser gibt keine Informationen über seine Zeit in Wales, erwähnt jedoch verschiedene Orte in England, die er besuchte, Darunter das Schlachtfeld Ashdown, Cynuit (Countisbury) und Athelney. Aus seinem Bericht lässt sich erkennen, dass er einen großen Teil seiner Zeit mit Alfred verbrachte: er berichtet davon, Alfreds Schwiegermutter Eadburh oft getroffen zu haben und sagt, dass er Alfred oft jagen sah. [1]
Bischof von Sherborne[]
Irgendwann zwischen 887 und 892 gab Alfred Asser das Kloster Exeter. Asser wurde danach Bischof von Sherborne, [3] das genaue Jahr ist aber unbekannt. Assers Vorgänger als Bischof war Wulfsige, der 892 eine Urkunde bezeugte. Assers erster Auftritt als Bischof findet sich im Jahr 900, als er selbst Zeuge auf einer Urkunde ist. Daher kann man nur sagen, dass er irgendwann zwischen 892 und 900 Bischof wurde. Asser war auf jeden Fall schon vor seiner Ernennung nach Sherborne Bischof gewesen, was bekannt ist, da Wulfsige eine Kopie von Alfreds Pastoral Care erhielt, worin Asser als Bischof beschrieben wird. [1]
Es ist möglich, dass Asser ein Suffraganbischof in der Diözese von Sherborne war, er könnte aber genauso gut auch Bischof von St. Davids gewesen sein. Er erscheint als solcher im Itinerarium Cambriae von Giraldus Cambrensis, das jedoch unzuverlässig sein könnte, da es drei Jahrhunderte später geschrieben wurde, im Jahr 1191. Ein zeitgenössischer Hinweis findet sich in Assers eigenen Schriften: er erwähnt, dass die Bischöfe von St. Davids manchmal von König Hyfaidd vertrieben wurden und fügt hinzu, dass "er sogar mich bei einigen Gelegenheiten vertrieb". Dies deutet auch an, dass Asser selbst ein Bischof von St. Davids war. [1]
Das Life of King Alfred[]
893 schrieb Asser eine Biographie über Alfred mit dem Titel The Life of King Alfred - Vita Ælfredi regis Angul Saxonum. Das Datum ist bekannt, da Asser das Alter des Königs im Text erwähnt. Dieses Werk, weniger als 20.000 Worte lang, ist eine der wichtigsten Informationsquellen über Alfred den Großen. [1] [4]
Asser bezog sich auf eine Reihe von Quellen. Der Stil ähnelt dem aus zwei Biographien von Ludwig dem Frommen, der Vita Hludovici Imperatoris, die etwa 840 von einem unbekannten Autor geschrieben wurde, der üblicherweise "der Astronom" genannt wird, und der Vita Hludowici Imperatoris von Thegan von Trier. Es ist möglich, dass Asser diese Werke kannte. Er kannte auch Bedas Historia ecclesiastica gentis Anglorum, die walisische Historia Brittonum, das Life of Alcuin und die Angelsächsische Chronik. Aus dem Text wird auch deutlich, dass Asser Virgils Aeneid kannte, die Carmen Paschale von Caelius Sedulius, Aldhelms De Virginitate und die Vita Karoli Magni ("Das Leben von Karl dem Großen") von Einhard. Er zitiert aus der Regula Pastoralis von Gregor dem Großen, die er und Alfred später gemeinsam übersetzten, und aus dem Enchiridion von Augustinus von Hippo. Die Hälfte des Life of Alfred ist nur wenig mehr als eine Übersetzung der Angelsächsischen Chronik für die Jahre 851 bis 887, doch Asser fügte persönliche Ansichten und weitere Informationen über Alfreds Leben ein. Er fügte außerdem Informationen über die Jahre nach 887 hinzu und allgemeine Ansichten über Alfreds Charakter und Regierung. [1] [5]
Die Biographie endet plötzlich und ohne Schlussbemerkungen und Historiker sind der Ansicht, dass es sich wahrscheinlich um einen unvollständigen Entwurf handelt. Asser lebte weitere fünfzehn oder sechzehn Jahre und Alfred weitere sechs, doch es wurden keine Ereignisse nach 893 aufgezeichnet. [1]
Andere Werke und Tod[]
Asser wird von Alfred als einer der Gelehrten genannt, die ihm bei der Übersetzung von Papst Gregor I's Regula Pastoralis (Seelsorgerische Pflege) halfen. William of Malmesbury, der im 12. Jahrhundert schrieb, war der Meinung, dass Asser Alfred auch mit seiner Übersetzung von Boethius half. [5]
Die Annales Cambriae berichten von Assers Tod im Jahr 908. Die Angelsächsische Chronik berichtet davon im Eintrag für 909 oder 910 (in verschiedenen Versionen der Chronik). [6]
Anmerkungen[]
- ↑ 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 Keynes, Simon; Lapidge, Michael (2004). Alfred the Great: Asser's Life of King Alfred and other contemporary sources
- ↑ McNeil Dodgson, John - "Place-Names in Sussex" in Brandon, Peter, ed. (1978). The South Saxons
- ↑ Fryde, E. B.; Greenway, Diana; Porter, Stephen; Roy, Ian (1996). Handbook of British Chronology
- ↑ Gallagher, Robert (2021). "Asser and the Writing of West Saxon Charters*". The English Historical Review
- ↑ 5,0 5,1 Abels, Richard (2005). Alfred the Great: War, Kingship and Culture in Anglo-Saxon England
- ↑ Swanton, Michael (1996). The Anglo-Saxon Chronicle