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Alan le Roux war ein bretonischer Adliger, Verwandter und Begleiter von Wilhelm I dem Eroberer während der Normannischen Eroberung von England.

Geschichte[]

Vorgeschichte[]

Alan war der Sohn von Odo, Graf von Penthièvre und Agnes von Cornouaille. Er wird in den Aufzeichnungen erwähnt als Zeuge (gemeinsam mit seiner Mutter und seinen vier Brüdern) auf einer Urkunde aus der Zeit 1056/60, die von seinem Vater an die Abtei Saint-Aubin in Angers herausgegeben wurde.

Zeit unter Wilhelm I dem Eroberer[]

Alan besaß zu dieser Zeit bereits einige Ländereien in Rouen, der Hauptstadt der Normandie, und war Lord von Richemont in der Oberen Normandie vor September 1066. 1066 oder 67 bestätigte Wilhelm von der Normandie die Schenkung von Alan Comes an St.-Ouen de Rouen: die Kirche Saint Sauveur und die nahe Kirche von Sainte Croix des Pelletiers, die Alan von Wilhelm erhalten hatte. [1]

Alan war möglicherweise Anwesend in der Schlacht von Hastings im Oktober 1066. [2] Auf der Reise zum Ort der Schlacht bildeten die bretonischen Truppen die Vorhut und erschienen eine gute halbe Stunde vor dem Rest von Wilhelms Armee. In der Schlachtformation werden die Bretonen mehrfach als im linken Flügel oder in der Nachhut der Armee erwähnt. Geoffrey Gaimars L'Estoire des Engles [3] [4] und Waces Roman de Rou versichern beide, dass Alan als bretonischer Kommandant in der Schlacht anwesend war, und preisen seine Teilnahme: Gaimar sagt "Alan und seine Männer schlugen sich gut" und Wace berichtet, dass sie den Engländern "großen Schaden" zufügten.

Ende 1066 zog eine Kolonne normannischer Kavallerie ins Gebiet von Cambridge und erbaute eine Burg auf dem Hügel gleich nördlich der Flussüberquerung. Alans erste Besitzungen in England befanden sich in Cambridgeshire und er könnte sie zu dieser Zeit erhalten haben. Die Stadt Bourn in Cambridgeshire, [5] westlich von Cambridge und genau nördlich von London und mehrere andere Städte in dem Gebiet befanden sich laut dem Domesday Book im Jahr 1066 im Besitz des königlichen Thanes Almer von Bourn, [6] [7] der ein Lehensmann von Edith der Schönen war. Alans frühe Aneignungen in England beinhalteten viele Landtitel, die im Besitz von König Haralds Frau Edith der Schönen gewesen waren, darunter alle außer einem Landgut in Cambridgeshire. [8] Alan bevorzugte Almer später, indem er ihm zwei zusätzliche Landgüter gab.

1067 bezeugte Alan eine Urkunde von König Wilhelm an die Mönche von St. Peter's in Westminster. [9]

Im Januar 1069 rebellierten Edwin, Earl of Mercia und sein Bruder Morcar, Earl of Northumbria. Ende des Jahres brachte der König eine Armee nach Norden, um die Rebellen zu bekämpfen und York zurück zu erobern. Laut dem Register of Richmond geschah es auf Drängen von Königin Matilda während der Belagerung von York, [10] dass König Wilhelm Alan die Baronie Richmond (die Hundertschaft des "Land von Graf Alan" in Yorkshire [11]) im nördlichen Yorkshire übergab. [12] [13] Ungewöhnlicherweise erhielten König Wilhelm selbst und sein Halbbruder Robert, Graf von Mortain, jeder jeweils nur ein Herrenhaus innerhalb des Landes von Alan: Wilhelm teilte sich eines mit Alan bei Ainderby Steeple, am östlichen Rand des Landes, während Robert eines an seiner südlichen Ecke besaß.

1071 begann Alan den Bau von Richmond Castle, um das Haupthaus und Zentrum seiner Baronie zu werden. [14] Als ersten Burgvogt wählte Alan Enisant Musard, [15] den Ehemann einer seiner Halbschwestern. [16] [17] Richmond Castle übersieht die alte römische Festung bei Catterick in North Yorkshire. Alans Besitzungen erstreckten sich über die gesamte Länge der Earningas Street, der alten römischen Straße von London in den Norden, die nach Edinburgh führt; diese Straße wurde in Ermine Street umbenannt.

Im Volksglauben hat Alan eine Verbindung zu König Artus: in der Geschichte von Potter Thompson sollen Artus und seine Ritter unter Richmond Castle ruhen. [18]

In Richmondshire, dem "Land von Graf Alan", laut dem Domesday Book, behielten viele der anglodänischen Lords oder ihre Erben ihre Autoritätspositionen aus der Zeit vor 1066. Die Orte, wo dies geschah, grenzten an die Ländereien des verstorbenen Edwin, Earl of Mercia, während viele von denen, wo Edwin Lehnsherr gewesen war, an Alans bretonische Verwandte gingen: seine Halbbrüder Ribald, Lord of Middleham, Bodin, Lord of Bedale und Bardolf, Lord of Ravensworth, und ihre Amme Orwen. Andere Lehnsmänner von Alan in Yorkshire waren englische Lords aus East Anglia.

In den 1080er Jahren bezeugte Alan mehrere Dokumente von König Wilhelm in England und Ghent, und eines von Königin Matilda in England.

In der Zeit gegen 1083-86 (die genauen Daten sind unbekannt) wurde die Burg Sainte-Suzanne von der Armee des Königs belagert. [19] [20] [21] [22] [23] König Wilhelm schlug ein befestigtes Lager bei Beugy auf, etwa 800 Meter nördlich der Burg und bemannt von Wilhelms besten Rittern unter dem Kommando von Alan. Die Belagerung verlief nicht gut, da die Burg zu gut verteidigt war. Wohlhabende normannische und englische Lords wurden hin und wieder gefangen genommen. Nach einem Jahr übergab Alan das Kommando an einen anderen Bretonen, der später erschlagen wurde zusammen mit vielen der Ritter des Königs, was Wilhelm genug kränkte, um sich mit dem Kommandanten der Burg zu einigen.

Es ist wahrscheinlich, dass Alan zu Weihnachten 1085 zusammen mit König Wilhelm und den anderen Mitgliedern des königlichen Konzils in Gloucester war, als sie die Vorbereitungen für die ausführliche Untersuchung von England besprachen, die später als die Domesday Untersuchung bekannt wurde. Auf ihr basierte das Domesday Book.

1086 waren Alan und Robert, Graf von Mortain bei König Wilhelm in Fécamp in der Normandie und in Wiltshire im südwestlichen England.

1086 war Alan einer der reichsten und mächtigsten Männer in England. Er wird als Lehnsherr in 1017 Einträgen des Domesday Book erwähnt und steht damit direkt hinter dem König und Robert, Graf von Mortain in der Anzahl von Besitzungen. Als mächtigster Magnat in East Anglia und Yorkshire besaß er auch Güter in London, in der Normandie (darunter Rouen und Richemont) und in der Bretagne. Alan Rufus ist der dritte (ausgenommen König Wilhelm und seine direkte Familie) unter den Baronen auf der Liste des jährlichen Einkommens, das ungefähr 1200 Pfund betrug. [24] Sein Einkommen im Jahr seines Todes, 1093, betrug 1100 Pfund.

Alan spendete große Summen an eine Reihe religiöser Häuser und gründete gemeinsam mit König Wilhelm II Rufus die Benediktinerabtei St. Marys in York Anfang 1088. [25]

Wilhelm II Rufus und die Rebellion von 1088[]

Alan gehörte zu den ersten vier Magnaten, die Wilhelm II Rufus gegen die Rebellion von 1088 unterstützten. Der Aufstand wurde angeführt von dem kurz zuvor freigelassenen Bischof Odo von Bayeux und mehrere kleinere Magnaten hatten sich ihm angeschlossen, um Robert Curthose, Herzog der Normandie und Bruder von Wilhelm II, auf den Thron zu bringen. Beginnend im März 1088 erhielt Alan zusätzliche Gebiete von König Wilhelm II aus den konfiszierten Ländereien seiner Nachbarn, die rebelliert hatten. [10] 1089 oder davor gab Alan eine Urkunde heraus in Rochester, Kent, einem von Bischof Odos früheren Haupthäusern.

William of St Calais war in der Armee gewesen, die vom König gegen Bischof Odo geführt wurde, floh jedoch plötzlich nach Norden auf seine Burg bei Durham. Nach der Niederschlagung der Rebellion wurden Roger von Poitou, Alan, Odo, Graf der Champagne [26] und Walter D'Aincourt [27] geschickt, um William zum Aufgeben zu bewegen. Nach einer langwierigen Verhandlung, während der sie außerhalb der Burg warteten, war William bereit, sich persönlich zu ergeben und verurteilen zu lassen, aber nur wenn sie ein kompliziertes Dokument unterschrieben, das ihm freies Geleit vor, während und nach der Verhandlung zusicherte. [26] Alan spielte eine wichtige Rolle in der nachfolgenden Verhandlung von St.-Calais, die am 2. November 1088 in Salisbury, Wiltshire, begann.

Wilmarts Interpretation [10] ist es, dass Alan und die anderen königlichen Beamten das geforderte Dokument unterzeichneten. Als William dies vor Gericht zitierte, gab es einen Aufschrei, doch Alan bestätigte die aussage ruhig und sagte dann, falls es einen Fehler gegeben hätte, wäre es seiner gewesen. Alan schloss mit der Bitte an den König, nicht zu versuchen ihn zu zwingen, Eidbruch zu begehen; ansonsten wäre Alan gezwungen, sich zu weigern, dem König zu dienen.

William of St Calais wurde in der Abtei Wilton bis zum 14. November in Gewahrsam gehalten. Alan eskortierte ihn dann nach Southampton, um seine Überfahrt in die Normandie ins Exil zu erwarten. [26]

Letzte Jahre und Tod[]

Laut Christopher Clarkson überzeugte Alan König Wilhelm II 1089, Englands allerersten "High Court of Parliament" in York zu versammeln. [28]

Der Heilige Anselm, tadelte in zwei Briefen (mglw. 1093-94) Gunhild, die jüngste Tochter von König Harald II und Edith Swanneck, dafür, ihren Schwur als Nonne in der Abtei Wilton gebrochen zu haben, um mit Alan zusammen zu leben mit der Absicht, ihn zu heiraten, und danach seinen Bruder Alan den Schwarzen. Der Historiker Richard Sharpe hat die Theorie aufgestellt, [27] dass Matilda D'Aincourt, Ehefrau von Walter D'Aincourt, die illegitime Tochter von Alan und Gunhild war. [8] Im gleichen Artikel zitiert Sharpe auch Trevor Foulds Vermutung, dass Matilda eine Tochter von König Wilhelm I und Königin Matilda gewesen sein könnte; obwohl Ordericus Vitalis ihren Namen nicht in seiner Liste ihrer Töchter erwähnt, [29] nennt das Domesday Book eine "Matilda, des Königs Tochter". [30]

Wilmart hielt Alans Tod für plötzlich und unerwartet. Es gibt widersprüchliche Quellen für das Jahr seines Todes. Zwei mittelalterliche Quellen (die Margam Annalen aus dem 12. Jahrhundert und Stephen of Whitbys kurze Geschichte von St. Mary's, York) [10] lassen vermuten, dass er 1089 oder kurz danach starb, doch Gelehrte haben ermittelt, dass 1093, möglicherweise der 4. August, wahrscheinlicher ist. [27] Sein Körper wurde in die Abtei Bury St. Edmunds in Suffolk überführt, wo er auf dem Friedhof außerhalb der südlichen Tür begraben wurde. Seine Familie und die Mönche der Abtei St. Mary in York erreichten später mit einer Petition, ihn innerhalb der Abtei Bury begraben zu lassen.

Alan starb kinderlos. Als Lord von Richmond wurde sein jüngerer Bruder Alan der Schwarze sein Nachfolger, der ebenfalls ohne Erben starb, gefolgt von Stephen, Graf von Tréguier.

Medien[]

2019 veröffentlichte Magneto Dayo ein Lied mit dem Titel "Alan Rufus".

Stammbaum[]

Symbole
König

regierende Königin
Mönch/Nonne/ect.
verheiratet
unverheiratet
geschieden
verlobt
* geboren
gestorben
fl. - floruit
NN - Name unbekannt
? - Verwandtschaft
fragwürdig

I / II / III - 1./2./etc. Ehe

  1. Geoffrey I, Herzog der Bretagne ⚭ Hawise von der Normandie
    1. Odo, Graf von Penthièvre ⚭ | Orguen-Agnes von Cornouaille; ⚯ || NN, Mätresse(n)
      1. | Adèle (1035- nach 1056/7)
      2. | Geoffrey Boterel I, Graf von Penthièvre (✝ 1093)
      3. |/|| Brian of Brittany (✝ nach 1084)
      4. | Alan le RouxGunhild von Wessex
      5. | Alan der Schwarze (✝ 1098) ⚭/⚯ Gunhild von Wessex
      6. | Stephen, Graf von Tréguier ⚭ Havise von Guingamp
        1. Alan, 1. Earl of Richmond
      7. | ⛪ Robert (✝ nach 1083).
      8. | ⛪ Richard
      9. | Guillaume / William
      10. | NN, Tochter ⚭ Enisandus Musardus de Pleveno, Lord of Cheveley
      11. || Ribald, Lord von Middleham [31]
      12. || Bardolf, Lord von Ravensworth
      13. || Bodin, Lord of Bedale and Didderston
      14. || Derrien, Lord of La Roche-Derrien

Anmerkungen[]

  1. Keats-Rohan, K. S. B. - Domesday People: Domesday book
  2. Keats-Rohan, K. S. B. (2004). "Alan Rufus". Oxford Dictionary of National Biography
  3. "Full text of L'estoire Des Engles Solum la Translacion Maistre Geffrei Gaimar
  4. "List of on-line Anglo-Norman Source Texts". Anglo-norman.net
  5. "Bourn | Domesday Book". Domesdaymap.co.uk
  6. "Parishes: Bourn" https://www.british-history.ac.uk/
  7. "Almer of Bourn"
  8. 8,0 8,1 "Prosopography of Anglo-Saxon England". Department of History and the Centre for Computing in the Humanities, at King's College, London
  9. "Alan 1". Prosopography of Anglo-Saxon England
  10. 10,0 10,1 10,2 10,3 Wilmart, André (1928). "Alain Le Roux et Alain Le Noir, Comtes de Bretagne" (PDF). Annales de Bretagne
  11. "Hundred of Land of Count Alan"
  12. Keats-Rohan, K. S. B. (1991). "The Bretons and Normans of England 1066-1154: the family, the fief and the feudal monarchy" (PDF). Nottingham Medieval Studies
  13. Green, Judith A. (2002). The Aristocracy of Norman England
  14. Historic England. "Richmond Castle: eleventh to fourteenth century enclosure castle (1010627)". National Heritage List for England
  15. "Enisant Musard | Domesday Book". Domesdaymap.co.uk
  16. "Église Saint-Martin, Lamballe - Topic-Topos" (französisch)
  17. "Eglise Saint-Martin de Lamballe (Bretagne)" (französisch)
  18. Evans, Michael (2007). The Death of Kings: Royal deaths in medieval England
  19. Guizot, François (1826). Orderic Vital, Histoire de la Normandie
  20. Jessee, W. Scott (2000). Robert the Burgundian and the Counts of Anjou, Ca. 1025-1098
  21. Palgrave, Francis (2013) [1921]. Sir R.H. Inglis Palgrave (ed.). The Collected Historical Works of Sir Francis Palgrave, K.H., Volume 3
  22. Bates, David (1998). Regesta Regum Anglo-Normannorum
  23. "Sainte Suzanne, Mayenne, Pays de la Loire"
  24. Mason, John F. A. (1963). "The 'Honour of Richmond' in 1086". The English Historical Review
  25. Dean, Gareth (2008). Medieval York
  26. 26,0 26,1 26,2 Barlow, Frank (1983). William Rufus
  27. 27,0 27,1 27,2 Sharpe, Richard (2007) "King Harold's Daughter". The Haskins Society Journal. Studies in Medieval History
  28. Clarkson, Christopher (1814). The History of Richmond, in the County of York
  29. Forester, Thomas (1854). The Ecclesiastical History of Ordericus Vitalus
  30. "Open Domesday: Names: M"
  31. Vorfahre in männlicher Linie des Hauses Neville