Das Abkommen von Aberdyfi wurde 1216 geschlossen und regelte die seit den 1190er Jahren andauernden Kämpfe um das Erbe von Lord Rhys: die Aufteilung des walisischen Fürstentums Deheubarth.
Geschichte[]
Vorgeschichte[]
Schon vor seinem Tod hatten sich die Söhne von Lord Rhys um die Aufteilung seines Reiches gestritten und er selbst wurde 1194 für kurze Zeit von zweien dieser Söhne im Nevern Castle eingesperrt. Nach seinem Tod im Jahr 1197 kam es zum Krieg zwischen seinen Söhnen und deren Kindern um das Erbe. Deheubarth wurde in mehrere kleine Fürstentümer aufgeteilt, die sich mit ständig wechselnden Bündnissen - darunter mit Gwenwynwyn von Powys Wenwynwyn und Johann, König von England - gegenseitig bekämpften. Weiterhin gelang Llywelyn ap Iorwerth die Wiedervereinigung des 1170 ebenfalls zerfallenen Gwynedd und 1212 konnte Llywelyn sich zum obersten Fürsten von Wales machen.
Versammlung von Aberdyfi[]
Im Frühling 1216 rief Llywelyn ap Iorwerth die walisischen Fürsten nach Aberdyfi Castle in Ceredigion, um endlich die Aufteilung von Deheubarth festzulegen. Die noch verbliebenen Teile wurden nach walisischem Erbrecht unter den Nachfahren von Lord Rhys aufgeteilt: der jüngste Erbberechtigte teilte das Reich auf, der älteste begann mit der Wahl seines Anteils, nach ihm der zweitälteste und so weiter. Die Aufteilung war wie folgt:
- Maelgwn ap Rhys erhielt Dyfed (mit Carmarthen, Cemais und Cilgerran), den westlichem Teil des Reiches, Ceredigion südlich des Flusses Aeron und Llanmyddyfri. [1]
- Rhys Gryg erhielt Cantref Mawr in Ystrad Tywie, Cantref Bychan und Cydweli [1]
- Die Söhne von Gruffydd ap Rhys - Owain und Rhys Ieuanc - erhielten den Teil von Ceredigion nördlich des Aeron. [1]
Im Gegenzug für seine Hilfe bei der Schlichtung der Streitigkeiten erkannten die Nachfahren von Lord Rhys die Oberherrschaft von Llywylen ap Iorwerth an. [2]
Folgen[]
Das Abkommen von Aberdyfi beendete den Krieg in Deheubarth. 1222 starb Rhys Ieuanc ohne männliche Nachkommen und Ceredigion wurde zwischen Maelgwn und Owain, dem Bruder von Rhys, aufgeteilt. Im Verlauf der Jahre wurden die durch das Abkommen geschaffenen Fürstentümer weiter unter den Nachkommen der Erben aufgeteilt und diese kleinen Fürstentümer verloren nach und nach ihre Bedeutung und blieben von Gwynedd oder dem König von England abhängig. Durch die Eroberung von Wales durch Edward I 1287 verloren sie endgültig ihre Unabhängigkeit und wurden von England erobert. [2]
Anmerkungen[]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Lloyd, Sir John Edward (1912) A History of Wales from the earliest Times to the Edwardian Conquest
- ↑ 2,0 2,1 Davies, R. R. (1991) The Age of Conquest. Wales 1063-1415